Blu-Ray: Jujutsu Kaisen – Staffel 1, Volumes 2 – 4

Eigentlich hatte ich längst vor, euch die finalen Episoden zur ersten Staffel von Jujutsu Kaisen vorzustellen. Aber ihr wisst ja, wie es manchmal läuft: Da wechselt Personal, Lieferketten kommen unerwartet ins Stocken…aber keine Sorge, denn M-Reviews hält grundsätzlich, was es verspricht. Nach unermüdlichem Bestreben sind die finalen Volumes nun endlich eingetroffen – und das Warten darauf hat sich definitiv gelohnt! 

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Die Volumes 2 – 4

Um im Angesicht des Todes zu überleben, hat Yuji einen Vertrag mit Sukuna geschlossen. Dieser erlaubt dem gefährlichsten aller Flüche, nach Belieben die Kontrolle über den Körper des Rookie-Fluchjägers zu übernehmen. Satoru entschließt sich dazu, Megumi und Nobara noch nicht darüber zu informieren, dass Yuji noch lebt, sondern will diesen zunächst noch eine Weile im Geheimen trainieren. Während sich Yuji versteckt auf dem Dachboden einigen seltsamen Herausforderungen stellen muss, muss sich das Duo gemeinsam mit den verbliebenen Schülern des höheren Jahrgangs auf die anstehenden Wettkämpfe mit der Schwesternschule in Kyoto vorbereiten. Die schickt unter anderem mit Makis verhasster Zwillingsschwester Mai und dem bärenstarken Idol-Fanatiker Aoi Todo scheinbar haushoch überlegende Konkurrenz ins Feld. 

Als sich Yuji dann endlich seinen Freunden offenbaren darf, um diesen in den kommenden Prüfungen beizustehen, schrillen beim Rektor der Kyoto-Akademie sämtliche Alarmglocken. Fest davon überzeugt, dass der Wirt von Sakuna trotz seiner Fähigkeit, als einziger dessen Finger zu schlucken, eine zu große Gefahr darstellt, stiftet er seine Untergebenen zu einem Attentat auf den nichtsahnenden Yuji an. Doch während sich die Schüler im Wald gegenseitig grün und blau prügeln, planen die Flüche bereits ihren nächsten Zug: Sakuna soll mit allen Mitteln dazu gebracht werden, sich auf Seiten von Mahito und seinem Gefolge zu stellen, damit seinesgleichen eines Tages den Platz der Menschen auf Erden einnehmen kann. 

Die von den Kämpfen bereits stark gezeichneten Schüler stehen plötzlich Feinden gegenüber, denen sie alleine unmöglich beikommen können. Und das Lehrpersonal ist durch einen besonders fiesen Trick fast völlig von der Außenwelt abgeschnitten worden. Um der Bedrohung habhaft zu werden, müssen sich die verfeindeten Schüler zwangsläufig verbünden. Dabei schließt Yuji eine ungewöhnliche Allianz mit Aoi, der über die besondere Fähigkeit verfügt, Objekte und Personen mithilfe seiner Fluchmagie beliebig tauschen zu können. Ein Talent, dass die frisch befreundeten Jujuisten in der Auseinandersetzung gegen die brutale Hanami mehr als gut gebrauchen können.

Die Rezension

Kombiniert über siebzig Millionen Exemplare konnte die Mangavorlage weltweit absetzen, ein beispielloser Erfolg. Kein Wunder also, dass Serienschöpfer Gege Akutami noch längst kein Ende plant. Weil die vom Studio MAPPA verantwortete Adaption als Anime ähnlich beliebt ist, wurde für 2023 endlich eine zweite Staffel angekündigt. Bis es soweit ist, dürften allerdings noch einige Monate ins Land ziehen. Zeit, die man mit dem exzellenten Spielfilm zum Prequel, nämlich Jujutsu Kaisen 0, übrigens ganz hervorragend überbrücken kann! Während die ersten Episoden primär dazu gedacht waren, die Charaktere einzuführen und zu vertiefen, geht die Serie mit dem Nachschub ohne große Abschweifungen sofort in die Vollen! Denn sich die Fluchjäger-Akademien von Tokio und Kyoto zum gnadenlosen Wettstreit untereinander versammeln, bleibt garantiert kein Stein auf dem anderen. 

Was die Macher hier abfeuern, lässt jedes Budokai Tenkaichi in Dragon Ball wie einen müden Kindergeburtstag wirken. Neben filmreifer Action in epischem Maßstab und coolen Dialogen bekommt man als Zuschauer nun erstmals richtig Gelegenheit, auch die übrigen Charaktere abseits von Yuji, Satoru und Co. etwas besser kennenzulernen. Bisher allenfalls Beiwerk am Rande, rücken Panda, Maki und Toge – letzterer kann sich abseits von Fluchsprache ausschließlich in Form von Sushizutaten ausdrücken – nun ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Endlich erfahren wir mehr über die Erschaffung von Panda und dessen immense Kampfkraft, aber auch das schwierige Verhältnis zwischen Maki und Mei wird näher beleuchtet. Aber auch die unfreiwillige Freundschaft zwischen Yuji und dem exzentrischen Aoi nimmt im Verlauf der neuen Episoden noch eine zentrale Bedeutung ein und sorgt im Verlauf für einige der komischsten Momente innerhalb der gesamten Staffel. 

Gleichzeitig gefällt mir, dass die Bösewichte bei allen nicht einfach zu Nebendarstellern degradiert werden, sondern auch abseits der Auseinandersetzung mit den Schülern immer präsent sind. Und mit dem besonnenen Kento Nanami wird ferner früh im Verlauf ein weiterer interessanter Charakter eingeführt, der in seinem Auftreten so ganz anders als der extrovertierte Satoru Gojo, der längst zum Liebling der Fans avanciert ist. Das Finale macht Lust auf mehr, obwohl nach dem Climax der Kämpfe eigentlich ein perfekter Zeitpunkt für einen vorläufigen Schlussstrich gewesen wäre. Zum Ende der Staffel wird es dann auch wesentlich ruhiger, ehe man abschließend mit einigen bewusst erst spät gestreuten offenen Fragen zurückgelassen wird. Alles in allem hat mich der Rest der Staffel aber keineswegs enttäuscht, sondern außerordentlich gut unterhalten. Es bleibt also bei dem, was ich bereits vor einigen Monaten geschrieben habe: Egal ob häppchenweise oder im Ganzen, Jujutsu Kaisen zählt für mich zu meinen persönlichen Genrehöhepunkten des Jahres 2022. 

Die Blu-Ray

Crunchyroll hat sämtliche verbliebene Episoden der ersten Staffel auf drei weitere Volumes mit einer Gesamtlaufzeit von knapp zweieinhalb Stunden gesplittet, jede Episode liegt auch dieses Mal als Transfer in nativem 1080p vor. Kompressionsprobleme sind mir über die gesamte Sichtungsdauer nicht aufgefallen, die Blu-Ray stemmt das Geschehen anhaltend makellos und punktet besonders mit einer hervorragenden Bildschärfe, die für das junge Alter der Serie mehr als angemessen ist. Farblich darf man sich auf eine überwiegend sattwarme Palette freuen, die sich hier abseits des urbanen Settings der ersten Episoden konstanter präsentiert und das Waldgebiet ebenso wie die Wiesen in knalligen Tönen auf den Bildschirm bringt und auch im Kontrastbereich keinen Raum für Kritik zulässt. Viel besser kann eine Animeserie in dem Format kaum aussehen. 

Der dazugehörige Ton präsentiert sich wie so oft als verlustfreie Masterspur, Deutsch und Japanisch stehen zur Auswahl, letzteres natürlich in Begleitung der obligatorischen, optional zuschaltbaren Untertitel. Während beide Tonspuren im Frontbereich mit guter Dynamik und klar verständlichen Dialogen aufwarten, fehlt einem besonders innerhalb der zahlreichen Kampfsequenzen der Support für richtigen Raumklangsound, mit dem hier atmosphärisch sicher noch wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Aber über das Thema wurde ja nun schon oft genug geschrieben und gesprochen, innerhalb der Grenzen einer Fernsehserie weiß das Gebotene definitiv zu überzeugen. 

Die Extras

Nachdem die erste Staffel nicht nur durch ihren schicken Schuber, sondern auch noch zahlreichen weiteren Extras vollauf zu begeistern wusste, ist der Maßstab für die restlichen Volumes natürlich ziemlich hoch. Zum Glück enttäuscht Crunchyroll hier nicht und liefert zahlenden Fans auch dieses Mal einen anständigen Mehrwert für das hartverdiente Geld – mit knapp achtunddreißig Euro pro Volume sollte man sich dabei aber nicht auf ein Schnäppchen einstellen.

Dafür wird jede der drei finalen Volumes im sauber verarbeiteten Digipak ausgeliefert, der auch außerhalb des Schubers einen guten Eindruck im Regal weckt. Jeder Veröffentlichung liegen drei Artcards bei, außerdem jeweils ein Booklet, welches mit acht Seiten pro Exemplar aber ebenso dünn geraten ist wie jenes der ersten Volume. In Sachen Verarbeitung gibt es hier aber ebenfalls nichts zu beanstanden. 

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