Total War: WARHAMMER II™: Rise of the Tomb Kings – “Angriff der alten Knochen”

                                                  Getestet und verfasst von General M

Seine Seele zu verkaufen ist nie eine gute Idee. Das wissen nicht nur die Bewohner des diesjährigen Dschungelcamps, sondern auch manche Fraktionen aus dem Warhammer – Universum. Während in der fernen Zukunft besonders die Necrons ein Lied davon singen können, sind es im Fantasy – Universum wohl die Gruftkönige von Khemri, die bestens mit dieser Tatsache vertraut sind und, mehr oder weniger, damit leben müssen. Als neue und umfangreiche Fraktion mischen die Skelettfürsten nun auch bei Total War: WARHAMMER II mit. Wir haben natürlich ordentlich die Knochen krachen lassen und verraten, ob die neue Fraktion einen Mehrwert darstellt, oder ob die Gruftkönige doch lieber wieder begraben werden sollten.

Bücherwürmer

Nach Jahrtausenden erwachsen die Gruftkönige aus ihrem Schlaf und müssen feststellen, dass das gewaltige Reich, welches sie einst beherrschten, längst zerfallen und von anderen Parteien beansprucht wird. Anders als die meisten anderen Fraktionen auf der Karte haben die stark von den ägyptischen Pharaonen beeinflussten Knochenkrieger wenig Interesse am Mahlstrom. Das Ziel der Fraktion ist viel mehr, die auf der gesamten Karte verteilten fünf Folianten von Nagash in ihren Besitz zu bringen. Zusammengetragen öffnen sie die schwarze Pyramide, welche das Geheimnis wahrer Unsterblichkeit und damit einen Garant für die Eroberung eines neuen Riesenreiches bereithalten soll. Leider sind auch die Gruftkönige nicht ganz einig, wie dieses Ziel erreicht werden, vor allem aber, wer es am Ende anführen soll. 

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     Die vier neuen Fraktionsführer bieten gewohnte Abwechslung in den Spielmechaniken. 

Dementsprechend stehen dem Spieler vier Anführer zur Verfügung, die serientypisch alle eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen, was sich auch oftmals direkt auf die Schwierigkeit auswirkt. So bietet Settra der Unvergängliche beispielsweise starke Boni auf Wachstum und die Verstärkungsraten von Streitwägen und eignet sich so besonders gut für Einsteiger. Der große Hierophant Khatep dagegen genertiert automatisch Kanopen, die für alle Forschungsprojekte benötigte Ressource der Gruftkönige, steht den Dunkelelfen aber von Beginn als als feindlich gegenüber und muss daher mit fokussierten Attacken der Fraktion rechnen, was den Anspruch gerade zu Beginn drastisch erhöht. Ausgeglichener ist da Hochkönigin Khalida, die mit den anderen Fraktionen der Gruftkönigin gleich gut dasteht und außerdem 20% Bonus auf alle Munitionskapazitäten bietet. Zu guter letzt wird mit dem Kommandanten Arkhan der Schwarze ein Anführer vorgestellt, der mehr auf Magie baut und dazu auch Gebrauch von den Vampirfraktionen machen kann, deren gefallene Einheiten er wiederbeleben und dann kontrollieren kann. Dafür ist er bei seinem eigenen Volk aber nicht sonderlich beliebt und steht diesem zu Beginn besonders feindlich gegenüber. Die entsprechenden Vor- und Nachteile machen sich dabei stets deutlich bemerkbar und bieten unterschiedliche Herausforderungen und Spielweisen, die am Ende aber doch alle auf das gleiche Ziel hinauslaufen, nämlich dem Öffnen besagter Pyramide und damit auch der Unsterblichkeit. 

Armee der Toten

Für die Gruftkönige gilt wie für alle anderen Fraktionen auch: Kein Krieg, egal welcher Natur er dient, ist ohne Armee zu gewinnen. Anders als die Restparteien müssen sich die Gruftkönige dabei aber keine Sorgen um Unterhaltungs- und Rekrutierungskosten machen, schließlich brauchen Skelette wenig Platz und essen wohl auch nicht viel. Stattdessen bieten die jeweiligen Rekrutierungsgebäude jeweils eine bestimmte Kapazität, über die man nur hinausgelangen kann, indem man weitere dieser Gebäude errichtet, was die Gruftkönige zu stetiger Expansion auf der Karte zwingt, wollen sie ein möglichst großes und schlagkräftiges Heer auf die knochigen Beine stellen. Umso wichtiger ist es, genau zu überlegen, in welche Richtung man sich auf der Karte bewegen und welchem Volk man zuerst den Krieg erklären will. Zwar bieten die Gruftkönige eine Vielzahl verschiedener Einheitentypen, darunter neben normaler Infanterie besonders schlagkräftige Kavallerie, ohne die entsprechenden Gebäude bleibt die Armee aber klein und daher extrem verwundbar, weshalb es keinen Zweck hat, sich gleich zu Beginn größeren Festungen zuzuwenden. Stattdessen macht es mehr Sinn, erst die kleinen Fraktionen Stück für Stück von der Karte zu putzen, ehe man sich tatsächlich auf die Suche nach den Folianten (hinter denen aber natürlich auch die anderen Gruftfraktionen her sind) macht. 

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                      Die Streitwägen profitieren besonders von Settra als Fraktionsführer. 

Gerade diese Mechaniken bringen viel frischen Wind in das bisherige Universum von WARHAMMER II und haben die Gruftkönige damit nach nur wenigen Stunden an die Spitze meiner favorisierten Fraktionen geschossen. Die enorme Vielzahl an taktisch flexibel einsetzbaren Einheiten weiß zu gefallen, besonders die Streitwägen sind eine nicht zu unterschätzende Stärke im Kampf, da sie vielfältig bestückt und dank ihrer hohen Mobilität perfekte Allrounder gegen die meisten Infanteriegruppen darstellen. Zusätzlich werden der Fraktion mehr und mehr Boni verliehen, je mehr Feinde sie erschlagen. Am Ende darf man mit den Ushabti sogar eine mächtige Spezialeinheit rufen, welche verheerenden Schaden beim Feind anrichten kann und somit eventuell der Niederlage nahe Gefechte doch noch zu unseren Gunsten wenden kann.

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             Die gewaltigen Ushabti nehmen mühelos einen Beastmen – Trupp auseinander. 

Unschlagbar ist die neue Fraktion aber zum Glück nicht, das Balancing ist vom ersten Tag an überaus gelungen und stellt sicher, dass die Gruftkönige zwar eine schlafkräftige, aber keinesfalls übermächtige neue Partei auf dem Schlachtfeld darstellen. Mit knapp 18€ ist die erste echte Erweiterung allerdings nicht ganz billig, verspricht dafür allerdings tolle Unterhaltung und viel neues Futter für Fans. 

Fazit

ava2 “Der Tod steht ihnen gut! Mit den Gruftkönigen betritt eine vielseitige und sehr motivierende neue Fraktion für Total War: WARHAMMER II parat, um den Feinden wahlweise im Mahlstrom oder der klassischen Eroberung die Hölle heiß zu machen. Die Vielfalt an Einheiten sowie die stark auf Expansion ausgerichteten Eroberungsmechaniken fügen sich prima ins bisherige Spielgeschehen ein und bieten darüber hinaus das Potenzial für taktisch anspruchsvolle Gefechte. Zeit, mehr Kanopen zu farmen und dann die nächsten Bücher in meinen Besitz zu bringen. Die Unsterblichkeit wartet! Attacke!”

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