Ghost of Tsushima, die Dritte: Nachdem Jin Sakai über die letzten vier Jahre bereits erfolgreich die PlayStation 4 und deren Nachfolger erobert hat, veröffentlicht Sony sein bisher ausschließlich für Konsoleros verfügbares Meisterwerk nun endlich auch für PC – und sendet damit ein deutliches Signal Richtung Ubisoft. Wir reichen den passenden Kurztest zum Release nach.


Entwickler: Sucker Punch | Nixxes Software
Publisher: PlayStation PC LLC
Plattform: PC | PlayStation 4 | PlayStation 5
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Metacritic | OpenCritic | IMDB


Alter Samurai in neuem Glanz
Wer das Abenteuer inklusive der Erweiterung Iki Island bereits auf der Konsole durchgespielt hat, bekommt auf dem PC exakt dasselbe Spiel geboten. Sony liefert hier von Anfang an ein All-Inclusive-Paket auf Basis des Director’s Cut ab, für das im Nachhinein keinerlei Mehrkosten anfallen. Neue Inhalte gibt es keine, knapp sechzig Euro müsst ihr für das Bundle gegenwärtig hinblättern – für ein gut vier Jahre altes Spiel wie immer etwas viel, gemessen an der gegenwärtigen Marktlage aber gerade noch annehmbar. Und irgendwie ist der Preis ja auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass die Portierungsspezialisten bei NIXXES nochmal ordentlich Arbeit in den Titel investiert haben, um die erlesenen Ansprüche der PC-Klientel optimal abzudecken. Schon auf der PlayStation 5 konnte uns Ghost of Tsushima dank stark verbesserter Auflösung und fast nicht mehr existenter Ladezeiten mühelos zu einem erneuten Durchgang überreden, am PC sieht es damit nicht anders aus.



Neue Assets sucht man abermals vergeblich, aber das Zusammenspiel mit neuesten Nvidia-Technologien wie DLSS 3.0, Reflex und Deep Learning Anti Aliasing hebt das Geschehen nochmal auf eine komplett neue Stufe – sofern ihr über die passende Grafikkarte verfügt. Aber auch AMD- und Intel-Enthusiasten werden entsprechend bedacht und können die Vorzüge ihrer jeweiligen Motoren optimal ausnutzen. Trotzdem ist das dazugehörige Optionsmenü angenehm übersichtlich gestaltet worden. Zahlreiche Möglichkeiten zur Feineinstellung garantieren auch auf Mittelklassehardware einen soliden Kompromiss aus Leistung und Qualität. Bereits ab einer GTX 960 oder einer AMD Radeon 5500 XT öffnen sich euch die Tore nach Tsushima, womit die Mindestanforderungen noch ein gutes Stück unter denen von Horizon II: Forbidden West liegen. Mehr ist natürlich besser, vor allem dann, wenn ihr euch in höhere Qualitätsstufen vorwagen möchtet. DLSS 3.0 und Co. stehen euch ohnehin erst ab einer Geforce RTX 4000 zur Verfügung, aber auch mit einer RTX 2060 lässt sich bereits ein Erlebnis generieren, welches der Erfahrung auf PlayStation 5 in nichts nachsteht und bei hohen Einstellungen geschmeidige 60 Bilder pro Sekunde offeriert.



Generell ist die Portierung absolut vorbildlich gelungen und NIXXES zeigt einmal mehr eindrucksvoll, dass es die Bedürfnisse der Spielerbasis optimal verstanden hat. Weder kam es in unserem Test zu Abstürzen, auch Fehlerteufel haben sich im Vergleich zu den Konsolenfassungen nicht eingeschlichen. Die lange Wartezeit hat sich also mehr als gelohnt: Ghost of Tsushima ist auch auf dem PC ein rundherum gelungenes Spiel, dass ein Rise of the Ronin auch vier Jahre nach seinem ursprünglichen Release mühelos hinter sich lässt und für das kommende, bereits jetzt aufgrund seiner inhaltlichen Ausrichtung kontrovers diskutierte Assassin’s Creed: Shadow einen nicht zu unterschätzenden Gegner darstellen dürfte. Aber das wird die Zeit zeigen. Ein kleines Ärgernis gibt es dann aber doch, denn obwohl ihr für die Kampagne nicht zwingend über einen PSN-Account verfügen müsst, wird der sehr wohl für die Mehrspielerkomponente vorausgesetzt. Wer damit gut leben kann, kann hier wirklich bedenkenlos zugreifen.

„Egal ob auf PlayStation oder jetzt endlich auch auf PC, Ghost of Tsushima zählt für mich zu den besten Open-World-Spielen der letzten Jahre und schafft mit seiner historisch akkuraten Inszenierung und exzellentem Gameplay genau das, was Assassin’s Creed und Co. bereits seit Jahren missen lassen. Ob Ubisoft mit seiner woke-gewaschenen Interpretation des alten Japan Erfolg haben wird, bleibt abzusehen. Bis dahin könnt ihr hier dank einer perfekt auf PC-Bedürfnisse abgestimmten Portierung aber definitiv nichts falsch machen. Anhaltend kleinere erzählerische Schwächen und der Mangel an neuen Inhalten lassen sich dabei problemlos verschmerzen.“


- Technisch hervorragende Portierung eines in fast jeder Hinsicht großartig inszenierten Abenteuers…
- …welches sich dank zahlreicher moderner Technologien sowohl auf Hochleistungs- als auch Mittelklassehardware gleichermaßen gut spielen lässt
- Enthält sämtliche nachgereichten Inhalte der regulären PlayStation-4-Version
- Hervorragende Nutzung der DualSense-Features

- Erzählerische Schwächen bleiben
- Anhaltend durchwachsene Gegner-KI
- Für ein insgesamt vier Jahre altes Spiel etwas teuer



Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von Sony Interactive Entertainment zur Verfügung gestellt worden.
*Unsere Links werden nicht mit einer Monetarisierung versehen
Hinterlasse jetzt einen Kommentar