Sackboy: A Big Adventure

Das knuffigste Wollknäuel der Videospielgeschichte feiert sein Debut auf dem PC! Nachdem Sony nicht nur Aloy, Kratos und Spider-Man erlaubt hat, die heimischen Gefilde der PlayStation zu verlassen, darf nun auch Sackboy zeigen, was in ihm steckt. Sumo Digital verspricht eine perfekte Portierung mit vollem Support für den DualSense, Ultrawide-Displays und hat sogar exklusives Raytracing mit an Bord. Also zurrt euren Reißverschluss fest und macht euch mitsamt Freunden und Familie bereit für eines der liebenswürdigsten Abenteuer des Jahres! 

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Ein Herz für Wollknäuel

In Werkstadt, dem kreativen Zentrum des Universums, lebt eine putzige gemeinde von Wollkreaturen in Frieden und Harmonie miteinander. Bis eines Tages der böse Vex ein Loch in die Decke reißt und mit seinem Auf-den-Kopf-Steller Chaos verursacht. Na ja, zumindest würde er das gerne, denn die diabolische Erfindung ist noch nicht fertig. Und weil sich ein Tyrann der Güteklasse A sowieso nicht selbst zu richtiger Arbeit herablässt, entführt es sämtliche Bewohner von Werkstadt, damit diese ihm zukünftig als Arbeitssklaven dienen. Nur der unscheinbare Sackboy entkommt mithilfe einer (unverdächtig nahegelegenen) Rakete und den Bauplänen für das Gerät. Schnell stellt sich heraus, dass Vex noch fünf verschiedene Komponenten benötigt, die es nur verteilt auf fünf fremden Planeten gibt. Begleitet von der weisen Scarlet, die im mutigen Sackboy den lange prophezeiten Retter des Universums erahnt, reisen wir durchs All und versuchen, noch vor Vex an die kostbaren Komponenten zu gelangen. 

Klingt irgendwie nach der Geschichte von Bayonetta 3, aber auch zig anderen Spielen? Stimmt, wirklich revolutionär ist die Rahmenhandlung von Sackboy: A Big Adventure ganz sicher nicht. Basierend auf der dünnen Prämisse ist den Machern von Sumo Digital aber dennoch ein wunderbares Spiel in der Tradition klassischer und gleichzeitig auch moderner Platformer gelungen, welches nicht nur alleine, sondern auch im KoOp über viele Stunden abwechslungsreich zu unterhalten weiß. Über fünf abwechslungsreich designte Planeten und deren zahlreiche Sublevel hüpfen, klettern und prügeln wir uns bis zum Ziel, sammeln dabei Punkte und natürlich auch die wichtigen Träumerkugeln ein – letztere öffnen am Ende einer Welt den Zugang zum jeweiligen Bosskampf. Dazwischen warten serientypisch tonnenweise teils gut versteckter Herausforderungen und Sammelobjekte in Form von zahllosen Cosmetics darauf, von euch gefunden zu werden. 

Schon auf PlayStation 4 hat das Spiel eine Menge Spaß gemacht, auf der PlayStation 5 durfte man sich über eine verbesserte Grafik und die gelungene Implementierung des DualSense freuen. Jetzt landet Sackboy mit seinem bisher besten Abenteuer zum ersten Mal auf dem PC. Mit stolzen sechzig Euro ist die Portierung aber definitiv kein Schnäppchen. Trotzdem: Fans neuerer Super-Mario-Spiele, die lange auf eine ähnlich gelungene Umsetzung am PC gewartet haben, können beherzt zugreifen. Sackboy ist einer liebenswertesten Helden der PlayStation, die kunterbunten Kulissen strotzen nur so voll Einfallsreichtum und das Gameplay geht so gut von der Hand, dass auch das junge Publikum schnell Zugang zum Geschehen findet – auf Wunsch lokal oder via Internet mit drei weiteren Spielern, auf die dann sogar zusätzliche Level warten. 

Die perfekte Portierung?

Tatsächlich gibt es an der Umsetzung kaum etwas zu bemängeln. Die Macher haben all ihre im Vorfeld getätigten Versprechen gehalten und liefern neben Support für Ultrawide-Displays, VRR und zahlreiche Gamepads inklusive DualSense auch die Möglichkeit, das Spiel in nativem 4K bei gleichzeitig unbegrenzten Bildraten zu erleben. Damit manövrieren wir Sackboy nicht nur extrem geschmeidig durch die vielen Level, sondern auch messerscharf aufgelöst. Optionales Raytracing für Reflexionen und Umgebungsverdeckung zur Verfügung, gerade ersteres hebt die ohnehin schon gelungene Optik noch eindrucksvoller hervor, stellt aber auch ordentliche Ansprüche an die verbaute Hardware. Dank DLSS 2.0 lässt sich dem zwar etwas entgegensteuern, dennoch verlangen die Edelfeatures der Grafikkarte dann noch einiges ab. 

Abstürze sind mir über den gesamten Durchgang keine begegnet, auch sonst ist das Spiel angenehm fehlerfrei auf den PC portiert worden. Es ist immer wieder überraschend, dass es den Studios unter dem Dach von Sony schon seit längerer Zeit so viel besser zu gelingen scheint, Titel von der PlayStation auf den PC zu portieren, als jene Entwickler, die schon seit Jahrzehnten mit dem PC als Veröffentlichungsplattform arbeiten. Für uns Spieler ist das natürlich in diesem Fall eine gute Nachricht. Mit dem haptischen Feedback des DualSense bekommt Sackboy: A Big Adventure noch einen zusätzlichen Mehrwert spendiert, aber auch mit Maus und Tastatur lässt sich der putzige Held prima steuern, wenn auch nicht ganz so präzise. Ein Ärgernis gibt es dann aber doch, denn die auf Steam erhältliche Fassung schaltet unangekündigt den Epic Launcher zwischen, ohne den das Spiel den Start komplett verweigert. Wem das so überhaupt nicht zusagt, muss weiterhin bei den Konsolenfassungen verweilen. 

So viele Optionen zum Feintuning wie andere Spiele werden zwar nicht geboten, aber immer noch genug, um Sackboy auch auf etwas älteren Rechnern nicht in seinem Leistungsvermögen zu behindern. Bis 1080p und mittleren Settings genügt bereits eine Geforce GTX 1060 bzw. eine gleichwertige Karte von AMD, für 4K und maximale Settings inklusive Raytracing werden allerdings deutlich leistungsstärkere Komponenten fällig. Sämtliche DLC-Pakete sind übrigens bereits enthalten, so könnt ihr Sackboy auch in die Outfits weiterer bekannter Konsolenvertreter wie Aloy oder Jin Sakai hüllen. Das hat wie immer keine Auswirkungen auf das Gameplay, ist aber zusätzlich zu den ohnehin schon unzähligen Kostümen im Spiel ein netter Bonus. 

Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von Sony zur Verfügung gestellt worden.

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