Die Volumes 3, 4 und 5
Die Verschnaufpause ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn die Prüfungen zum Erlangen der vorläufigen Heldenlizenz stehen kurz bevor. Um überhaupt eine Chance darauf zu haben, die folgenden Prüfungen erfolgreich zu bestehen, müssen die Juniorhelden weiter an ihren Spezialitäten feilen und neue Techniken entwickeln. Für Deku, der die unglaubliche Kraft des All For One immer noch nicht kontrollieren kann und seit seinem Encounter gegen Muscular weiterhin Probleme mit dem Einsatz seiner Arme hat, ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Erst im gemeinsamen Training kommt der langersehnte Geistesblitz: Wenn die Arme nicht funktionieren, warum nicht einfach die Beine benutzen? Und auch die restlichen Schüler versuchen durch hartes Training und Kostümmodifikationen, sich bestmöglich auf die nächsten Auseinandersetzungen vorzubereiten. Als der Wettstreit um die vorläufige Heldenlizenz schließlich beginnt, zeigt sich, dass die Mühen auch bitter nötig gewesen sind. Gleich drei Schulen kämpfen um die wenigen Lizenzen und nur insgesamt hundert Schüler können es überhaupt in die zweite Runde schaffen.
Weil die Schüler der U.A. ihre Spezialitäten während des landesweit im Fernsehen ausgestrahlten Sportfests bereits offengelegt haben, kennt die Konkurrenz nun fast all ihre Tricks und hat sich entsprechend auf die Konkurrenz vorbereitet. Einzelgänger Shoto steht daher zu Anfang des Wettstreits einer ganzen Truppe Seijin-Oberschüler eingekesselt, während sich die Gruppe von Momo und Tsuyu der auf den ersten Blick perfekten Siegesstrategie der Seiai-Akademie gegenübersieht. In der zweiten Runde steht Katastrophenrettung auf dem Plan. Die übrigen Schüler, darunter auch Izuku und Ochaku, die langsam ihre romantische Zuneigung für ihren Klassenkameraden entdeckt, müssen dabei nicht nur Köpfchen beweisen, sondern auch noch gegen Gang Orca und sein Gefolge antreten. Wie immer zeigt sich also, dass es gar nicht so leicht ist, ein Held zu sein. Und auch Katsuki will es weiterhin nicht gelingen, seinen Groll gegen Deku zu begraben. Ein weiterer Konflikt scheint unvermeidlich zu sein…
Die Rezension
Die letzten fünfzehn Episoden der dritten Staffel haben es absolut in sich und zählen mit zum Besten, was die Serie bisher hervorgebracht hat. Während nach dem hochspannenden Finale um All Might´s letzten Kampf wieder etwas ruhiger und vor allem humorvoller zugeht, wird im Anschluss rund um die Prüfungen zur vorläufigen Heldenlizenz wieder voll aus der Actiontonne geschöpft. Die Weiterentwicklung der zahlreichen angehenden Helden wird dabei glaubhaft vorangetrieben. Vergleicht man Izuku und Co. mit ihren jeweiligen Versionen zu Serienbeginn wird deutlich, welchen Sprung die Truppe mittlerweile gemacht hat.Es gelingt den Machern weiterhin meisterhaft, jedem Charakter genügend Spielraum zu geben und das Interesse des Zuschauers an jedem einzelnen davon aufrecht zu halten.
So folgt man der Entwicklung von Katsuki, Shoto und Ochaku mindestens mit der gleichen Neugierde, die man in anderen Serien oftmals nur der Hauptfigur entgegenbringen kann, wenn überhaupt. My Hero Academia schafft es jedoch, jedem einzelnen Charakter eine Hauptrolle zuzuschreiben, was in dieser Form und bei der schier unüberblickbaren Anzahl von Figuren wirklich eine Wahnsinnsleistung darstellt. Und obwohl die Schurkenliga im weiteren Verlauf der Staffel auf den ersten Blick eine Verschnaufpause einlegt wird schnell deutlich, dass es unter der Oberfläche bereits brodelt. Bis dahin dürfen wir aber eine ganze Palette neuer Spezialitäten kennenlernen, denn die Schüler der übrigen Lehranstalten haben ebenfalls eine ganze Menge auf dem Kasten.
Da kommt das neue Selbstbewusstsein der U.A. – Schüler aus der Heldenklasse 1-A gerade zum rechten Zeitpunkt. Die dritte Staffel hat mich nach einem etwas gemächlichen Einstieg insgesamt wieder voll abholen können und endet deutlich vielversprechender, als sie begonnen hat. Wer Manga und Serie kennt weiß, dass mit dem Auftauchen der Big 3 eine komplett neue Arc beginnt, und darauf freue ich mich bereits jetzt immens. Bis wir uns der aber im Sommer annehmen, darf man sich auf einen mehr als gelungenen vorläufigen Abschluss freuen, der einen gleichermaßen vor Spannung mitfiebern lässt wie er einen zum Lachen bringt. So und nicht anders soll es bitte bleiben.
Die Blu-Ray´s
Auch technisch gehört My Hero Academia weiterhin zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Egal, welche der insgesamt drei mit jeweils fünf Episoden versehenen Volumes man sich vornimmt, das Bild ist immer gleich: Hervorragendende Schärfe, sattwarme Farben und makellose Kontrastegebung ziehen sich von Folge zu Folge, allesamt vollständig ohne Artefaktbildung oder anderweitige Störungen. Besser sind momentan wirklich nur taufrische Animeproduktionen auf Kinoniveau. Hier gibt es absolut nichts auszusetzen. Wer die letzten Volumes bzw. Staffeln schon im Regal stehen hat, darf sich hier auf die gleiche Topqualität einstellen. Chapeau.
Gleiches gilt für den Ton. Zwar bleibt es weiterhin bedauerlich, dass eine so effektlastige Serie trotz ihrer Konzipierung als Fernsehformat lediglich im Stereoformat aufschlägt, dies geschieht aber immerhin auch dieses Mal durchgehend im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0 für die jeweils deutsche und japanische Tonspur. Die Dialoge sind klar verständlich, wenn es mal kracht kann man das links und rechts auch ohne Subwoofer wunderbar wahrnehmen. Dynamik und Effektplatzierung stimmen. Viel mehr kann man aus dem Format wohl nicht herausholen. Mit Raumklang wäre die ganze Sache aber definitiv noch ein Stück besser, wie bereits der erste Kinofilm zur Serie seinerzeit eindrucksvoll beweisen konnte. Dass sich diesbezüglich in der Zukunft irgendetwas ändern wird, darf man anzweifeln. Was man dafür bekommt, kann sich aber trotzdem hören lassen.
Prima sieht es zu guter letzt dann auch beim Bonusmaterial aus. Jede Volume kommt wie immer im Digipak, dazu gibt´s jeweils ein umfangreiches, gewohnt hochwertig verarbeitetes Booklet, einen Sticker und eine neue Character Card zum Sammeln. Wer keine Volume verpasst hat, dürfte diesbezüglich also bereits ein kleines Häuflein zusammengetragen haben. Bei gegenwärtigen Preisen zwischen dreißig und vierzig Euro pro Blu-Ray ein solides Gesamtpaket.
Fazit
„Schön, wenn man auf Konstanten bauen kann. Drei Staffeln My Hero Academia liegen jetzt hinter mir, ein Ende ist ganz sicher nicht absehbar. Izuku und Co. begeistern längst ein riesengroßes Publikum auf der ganzen Welt, egal ob als Serie oder Manga. Die Heldensaga ist längst zum Dragonball unserer Zeit avanciert und verdient diesen Titel mit Fug und Recht. Die dritte Staffel hat zwar etwas unspektakulär begonnen, dann aber rasend schnell zu gewohnter Stärke zurückgefunden. Das große Finale zwischen All Might und One For All zählt zu den emotionalsten Momenten bisher, danach wird wieder viel gelacht und schließlich mitgefiebert, wenn die Helden sich mit den beiden anderen Schulen um die Lizenzen kloppen. So geht herausragendes Entertainment, so geht Animationskunst. Dazu gibt´s Blu-Ray´s mit fast perfektem Bild, sauberem Sound und der gewohnten Portion physischer Extras.“
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