Produktion: David Production
Vertrieb: Crunchyroll
Erscheinungsjahr: 2014
Veröffentlichungstermin: ab 19. Mai 2022
Format: Blu-Ray | DVD
Preis: ab 49.90€
Die Volumes 3 & 4
Nach einigen waghalsigen Auseinandersetzungen mit einigen der mächtigsten Standnutzern der Welt und der abenteuerreichen Überquerung des Ozeans per Schiff sind die Gefährten endlich in Ägypten angelangt. Bis zur Hauptstadt Kairo verbleibt aber immer noch ein verdammt weiter Weg und Oberschurke DIO wird nicht müde, den Reisenden neue Steine in Form mächtiger Standnutzer entgegen zu schleudern. Die entpuppen sich rasch als wesentlich zähere Kaliber als ihre glücklosen Vorgänger, weshalb Joseph seine alten Kontakte bei der Speedwagon Foundation nutzt, um die eigenen Reihen mit einem neuen Kämpfer zu stärken. Sehr zur Verwunderung aller entpuppt sich der Neuzugang Iggy nicht als Zweibeiner, sondern als überaus kapriziöser Boston Terrier, dem ebenfalls ein Stand innewohnt, mit dem sich nach Belieben Sand kontrollieren lässt.
Nachdem es der Gruppe nach einigen weiteren Encountern – unter anderem mit den brandgefährlichen Brüder Terence T. und Daniel J. D´Arby – gelingt, endlich Kairo zu erreichen, kommt es zu einem Wiedersehen mit Hol Horse, der nach seiner Niederlage auf eine neue Gelegenheit wartet, seine Peiniger aus dem Leben zu befördern. Doch alle bisher überstandenen Gefahren sind nichts im Vergleich zu den Schrecken, die noch bevorstehen. Im finsteren Herrenhaus von DIO warten dessen mächtigste Diener nur auf neue Opfer. Nach einer verlustreichen Schlacht stehen sich Jotaro und DIO endlich zur finalen Abrechnung gegenüber. Doch wie soll man gegen einen scheinbar gottgleichen Vampir gewinnen, dessen Stand ihm zusätzlich zu seinen sowieso schon übermenschlichen Kräften auch noch die Kontrolle über die Zeit verleiht?
Die Rezension
Einmal um die Welt in achtundvierzig Episoden. Was für eine unglaubliche Reise am Ende nicht nur hinter den erinnerungswürdigen Charakteren, sondern auch den Zuschauern liegt! Hier stimmt wirklich alles: Action, Humor und Story gehen perfekt ausbalanciert ineinander. Ich habe mitgefiebert, gelacht und zum Finale hin einen der emotionalsten Abgänge der jüngeren Animegeschichte miterlebt. Geblieben ist die Erinnerung an ein Serienkapitel, von dem man sich wünscht, dass es hundert, von mir aus auch tausend Episoden hätte. Denn wenn es längst Mitternacht geschlagen hat und man trotz besserem Wissen darüber, längst schlafen zu müssen mit dem Gedanken “Nur noch eine Episode!” wachbleibt, ist klar: Man hat etwas ganz Besonderes vor Augen.
Stardust Crusaders ist für mich die Summe alldessen, was das Genre japanischer Animations- und Erzählkunst über Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Keine Episode fühlt sich bedeutungslos an, oder gar als schäbiger Filler. Es geht immer ein Stückchen vorwärts, dem finalen Kampf einer Fehde entgegen, die sich über Generationen erstreckt. Diese bedeutungsschwere Aufgabe verliert die Geschichte nie aus den Augen, selbst in den schreiend komischen Momenten. Es ist eine Kunst, mitten in der Handlung noch einen neuen Charakter einzuführen, der sich dann in Windeseile zu einem absoluten Favoriten mausert und allen anderen Protagonisten nicht selten die Show stiehlt. Schon in der Vorlage ist Iggy kultverdächtig, aber den Boston Terrier in bewegten Bildern zu sehen, ist nochmal eine ganz andere Liga – erst recht, wenn die Visuals so gut sind wie hier unter Verantwortung vom Studio David Production.
Was die Macher im Finale abfeuern, lässt selbst manchen Blockbuster aus Hollywood alt aussehen. Der Kampf zwischen DIO und Jotaru wirft nochmal alles in die Wagschale, was die Adaption bis dahin so ausgezeichnet hat. Und weil das alles auch in der deutschen Synchronfassung weiterhin toll rüberkommt, darf man spätestens wenn man aus dem Off heraus mit den Gepflogenheiten pakistanischer Geschäftemacherei und dem Versuch Josephs, den Preis für fünf Döner zu drücken konfrontiert wird, die Taschentücher zücken. Ganz ehrlich, ich könnte noch ewig weiter schwärmen. Argumentieren. Zitieren. Whatever. Zieht euch die Serie einfach rein. Ich verspreche euch, bereuen werdet ihr am Ende höchstens, dass nach achtundvierzig Episoden schon alles vorbei ist. Es hätte wirklich noch ewig so weitergehen dürfen.
Die Blu-Rays
Schon die ersten beiden Volumes wussten qualitativ insgesamt zu überzeugen – obwohl die Master der zwischen 2014 und 2015 im Heimatland Japan ausgestrahlten Produktion bereits einige Jahre auf dem Buckel haben. Der zweite, ebenfalls auf zwei Volumes á zwei Scheiben (ich weiß auch, dass das verwirrend klingt!) gesplittete Teil schlägt als Transfer in nativem 1080p bei uns auf. Die erste Hälfte hat zum Finale hin bereits Anleihen gezeigt, dass man es mit der Ankunft in Ägypten farblich mit erdigen Paletten zu tun bekommt, was hier von Anfang bis Ende auch konsequent durchgezogen wird. Dementsprechend weniger Raum gibt es für grellere Highlights, die sich bisher vor allem in urbaner bzw. maritimer Umgebung noch deutlich besser hervortun konnten. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass diese hier komplett durch Abwesenheit glänzen. Kontraste und Bildschärfe performen auf dem gleichen hohen Niveau der vorangegangenen Veröffentlichungen, dementsprechend kann man hier erneut bedenkenlos zugreifen.
Egal ob legendärer O-Ton oder die sehr gute deutsche Synchronfassung, beide Formate schlagen im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0 auf, wobei es abermals gut lokalisierte, optional zuschaltbare deutsche Untertitel für die Originalfassung gibt. Beide Spuren punkten mit sehr guter Dialogverständlichkeit sowie einer sehr soliden Effektdynamik. Gemessen daran, dass die komplette Klangkulisse lediglich von zwei Lautsprechern gehandhabt wird, entstehen definitiv einige eindrucksvolle Ergebnisse. Besonders in den Fights langen die Tonspuren kräftig zu, so dass man sich beinahe nachträglich daran erinnern muss, dass hier gar kein Support durch den Subwoofer kommt. Der fantastische Soundtrack tut sein übrigens dazu, dass man – ganz gleich in welcher Sprache – jede Minute der audiovisuellen Präsentation maximal genießen kann.
Die Extras
Ich bin und bleibe zwiegespalten, was die Aufmachung angeht. Die einfachen Keepcases im Pappschuber sind der Serie einfach nicht angemessen. Wenigstens liegen abermals Artcard und Aufsteller, bzw. im Fall der vierten Volume statt letzterem ein Sticker als physische Beigaben bei und kombiniert mit dem Sammelschuber zur ersten Volume entstecht schon ein schmuckes Set, bei Preisen zwischen sechzig und fünfundsechzig Euro pro (!) Set hätte man sich aber noch das ein oder andere zusätzliche Extra einfallen lassen können. Ich verstehe, dass man den Preis angesichts der deutlich erhöhten Episodenanzahl pro Volume entsprechend anheben muss, für das Auge des Sammlers wird dennoch viel zu wenig geboten.
“Zu der Liste mit dem Titel ´Dinge, für die ich gerne in der Zeit zurückreisen würde, um sie nochmal wie beim allerersten Mal zu genießen´ muss Stardust Crusaders definitiv hinzugefügt werden – gleich neben The Witcher 3: Wild Hunt, Avengers: Endgame und den vierten Gina Wild. Was die Macher mit viel Liebe zur Vorlage von Hirohiko Araki geschaffen haben, grenzt schlicht an eine Sensation. Markige Charaktere, krasse Fights, coole Bösewichte und nicht zuletzt der grenzdebil gute Humor werden mir noch lange Zeit in guter Erinnerung verbleiben, eine zweite Sichtung ganz sicher irgendwann erfolgen (was bei mir eigentlich eher selten ist). Mit den beiden finalen Sets wird gewohnt gute Qualität bei Bild und Ton geliefert. Bei dem gewaltigen Preis – nämlich knappe zweihundertfünfzig Euro für die komplette Serie – hätte das Label bei der Aufmachung aber wesentlich mehr Fanservice leisten können.”
Entsprechende Rezensionsmuster sind uns vorab freundlicherweise von Crunchyroll zur Verfügung gestellt worden.
Quelle Bildmaterial: „©Hirohiko Araki&LUCKY LAND COMMUNICATIONS/SHUHEISHA – JOJO´s Animation SC Project. All rights reserved.“