Uncharted: Legacy of Thieves Collection

Nathan Drake, die Dritte: Nachdem Sony das finale Abenteuer von Nathan Drake inklusive dem nicht minder gelungenen Prequel in diesem Jahr bereits für die PlayStation 5 in verbesserter Form neu aufgelegt hat, dürfen nun zum ersten Mal auch PC-Besitzer in die Welt der kultigen Schatzjäger eintauchen. Uncharted 4: A Thieves End und die Erweiterung The Lost Legacy sind im Bundle erhalten und versprechen viele Stunden filmreifen Spielspaß. In unserem kurzen Nachtest wollen wir uns intensiver mit den technischen Aspekten der Portierung auseinandersetzen.

 
 
 
 
 
Entwickler: Naughty Dog | Iron Galaxy Studios
 

Publisher: PlayStation PC LLC

Plattform: PC | PS4 | PS5

Veröffentlichungsdatum: 19. Oktober 2022

Preis: ab 49.99€

Altersfreigabe: ab 16 Jahren


Ungeschnitten
Mikrotransaktionen


Beim dritten Mal noch besser?

Als Uncharted: Legacy of Thieves Collection Anfang 2022 seinen Weg auf PlayStation 4 und 5 fand, konnten wir den beiden Abenteuern auch Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung zeitlos gute Unterhaltung auf Kinoniveau bescheinigen. Das hat sich knapp ein Jahr später nicht geändert: Egal, ob ihr ihr euch als Nathan Drake oder dessen Kumpanin Chloe Frazer an alten Tempelruinen und Co. entlanghangelt oder es mit zahlreichen Feinden im Kampf aufnehmt, die jeweiligen Geschichten überzeugen mit gutem Writing, aberwitziger Action, sympathischen Protagonisten und erinnerungswürdigen Bösewichten. Leider hat sich meine damalige Befürchtung erfüllt, dass die ersten drei Abenteuer der Reihe auch weiterhin ausschließlich Besitzern einer PlayStation vorbehalten bleiben. Dadurch entgeht PC-Besitzern eine ganze Menge Hintergrundwissen, über welche das als Finale der Reihe konzipierte, hier enthaltene vierte Abenteuer samt Erweiterung einen leider nicht aufklären. 

Nathan, Sully und Sam jagen einem uralten Piratenschatz hinterher. Chloe Frazer erlebt im Anschluss daran ihr eigenes Abenteuer.

Ich kann euch nur wärmsten empfehlen, die drei Vorgänger in irgendeiner Form nachzuholen, sei es direkt auf der Konsole oder einfach als Zusammenfassung im Netz. Aber selbst wenn ihr meinem Ratschlag nicht folgt, erwarten euch mindestens dreißig Stunden beste Unterhaltung, die einen einmal mehr auf bittersüße Weise daran erinnert, wie gut der dazugehörige Film hätte sein können, wenn man sich etwas mehr am Quellmaterial orientiert hätte. Neue Inhalte gibt es auch am PC nicht, dafür ist die bereits bestehende Story mitsamt ihrem wunderbaren Ende eine runde Sache, die ohnehin keine Wünsche offenlässt. Allerdings wurde die ehemals vorhandene Mehrspielerkomponente auch hier ersatzlos gestrichen, es bleibt also bei einer reinen Einzelspielererfahrung. 

Die bis auf wenige Ausnahmen detailverliebten, zeitlos schönen Kulissen kommen auch am PC perfekt zur Geltung.

Für die Umsetzung zeichnen sich Iron Galaxy verantwortlich, die sich in der Vergangenheit einen guten Ruf als Portierungsspezialisten erarbeitet und so unter anderem auch Diablo III auf die Nintendo Switch gebracht haben. Die PC-Version von Uncharted: Legacy of Thieves Collection verspricht nativen Support für 4K mit unbegrenzten Bildraten, vollen Support für zahlreiche Peripherie inklusive dem DualSense und auch Ultrabreitbildformate werden problemlos unterstützt. Dazu gibt es DLSS 2.0 und wahlweise auch FidelityFX zur intelligenten Skalierung, wovon besonders ältere Rechner massiv profitieren. Mit unserem Testrechner, in dem unter anderem eine Geforce RTX 3080 TI samt Intel I9-11900K werkeln, war das aber nicht nötig, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Dank zahlreicher Optionen zum Feintuning, worin sich auch diese Portierung eines PlayStation-Titels wieder einmal außergewöhnlich positiv hervorhebt, ist die Sammlung aber auch auf Mittelklassehardware perfekt lauffähig zu machen. 

Mit Maus und Tastatur profitieren die Spiele besonders in den Gefechten von mehr Präzision. Mit Gamepad geht es aber insgesamt etwas besser.

Wo man auf der PlayStation 5 noch gezwungen war, sich entweder zwischen Auflösung und Leistung zu entscheiden, ist dies nun nicht mehr nötig. Das macht Uncharted: Legacy of Thieves Collection auf dem PC zur bestmöglichen Fassung, zumal sich Iron Galaxy bei der Umsetzung keine Schnitzer geleistet haben und eine absolut stabile Portierung abgeliefert haben, die auch höchsten Ansprüchen problemlos gerecht wird. Zwar sollte man genrebedingt auch hier genrebedingt nicht auf ein Gamepad verzichten, im Notfall lässt sich das Spiel aber auch mit Maus und Tastatur relativ passabel bedienen. Weil die Remaster aber sämtliche Assets der ursprünglichen Fassungen übernehmen und lediglich in höherer Auflösung darstellen, kann man hier und da schonmal auf etwas schwächere Texturen stoßen. Und auch die teils aggressive Körnung lässt sich immer noch nicht völlig abschalten. 

„Das lange Warten hat sich gelohnt, denn auch auf dem PC macht Uncharted: Legacy of Thieves Collection einen überwiegend hervorragenden Eindruck und bewahrt sich trotz teils weniger schwächelnder Texturen seinen zeitlosen Charakter. Die filmreife Story mitsamt ihrer Charaktere macht auch im dritten Anlauf eine Menge Spaß und profitiert von vielen Features, auf die selbst Besitzer einer PlayStation 5 verzichten müssen. Dank dem gelungenen Support für alle gängigen Eingabegeräte inklusive dem DualSense mitsamt seiner haptischen Features und den zahlreichen grafischen Anpassungsmöglichkeiten steht dem Spaß nichts mehr im Weg. Schade nur, dass die ersten drei Abenteuer rund um Nathan Drake und Co. weiterhin exklusiv auf Konsole verfügbar bleiben. Gerade Neueinsteigern entgeht dadurch nicht nur jede Menge Hintergrundwissen, sondern ganz nebenbei bemerkt auch ein wunderbares Stück Videospielgeschichte.“

  • Zwei moderne Klassiker in einer Sammlung
  • Zahlreiche grafische Anpassungsmöglichkeiten
  • Makelloser Support für Ultrawide-Displays…
  • …und zahlreiche Gamepads inklusive dem DualSense
  • Auch mit Maus und Tastatur passabel spielbar
  • Gemessen am allgemeinen Alter der Spiele etwas zu teuer
  • Mehrspielerkomponente ersatzlos gestrichen
  • Keine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse
  • Stellenweise nicht mehr zeitgemäße Assets
  • Filmisches Korn nicht komplett deaktivierbar
  • DualSense könnte ab und an besser ausgenutzt werden

Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von Activision zur Verfügung gestellt worden.

©2022 M-Reviews.de

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