Resident Evil Village: Shadows of Rose

Mit Resident Evil: Village ist Capcom im letzten Jahr ein überwiegend gelungenes Sequel zum siebten Teil gelungen, der das Geschehen abermals in die Egoperspektive verlegt und die Geschichte rund um Ethan Winters zu einem vorläufigen Abschluss brachte. In der brandneuen Erweiterung Einzelspielererweiterung Shadows of Rose muss sich nun dessen Tochter ihrem ganz persönlichen Albtraum stellen. Wir haben Rosemary nicht nur auf ihrer gruseligen Reise begleitet, sondern uns natürlich auch alle anderen Neuerungen für euch angesehen. 

 
 
 
 
 
Entwickler: Capcom
 

Publisher: Capcom

Plattform: PC | PS4 | PS5 | XB1 | XBS

Veröffentlichungsdatum: 28. Oktober 2022

Preis: ab 19.99€

Altersfreigabe: ab 18 Jahren


Ungeschnitten
Mikrotransaktionen


Achtung: Der folgende Absatz enthält bedeutsame Spoiler zum Ende der Hauptgeschichte von Resident Evil Village! 

Viele Jahre sind vergangen, seit Ethan Winters sich dem Kult der pilzbesessenen Miranda auf der Suche nach seiner entführten Tochter Rosemary in den Weg gestellt hat und dabei am Ende das ultimative Opfer erbracht hat. Mittlerweile ist der Nachwuchs zum Teenie herangereift, findet aber aufgrund ihrer übermenschlichen Fähigkeiten keinen Anschluss unter Gleichaltrigen, sondern wird von ihrer Umwelt weitestgehend gemieden. Und auch den Dienst unter Chris Redfield und dessen Organisation erledigt die junge Frau höchst widerwillig. 

Die junge Rose leidet unter ihren Kräften und sucht verzweifelt nach einer Gelegenheit, diese wieder loszuwerden.

Als sich Rose die Möglichkeit bietet, ihre ungeliebten Kräfte wieder loszuwerden und endlich ein ganz normales Leben führen zu können, zögert sie nicht lange. Ein besonderer Kristall soll die mutierende Wirkung der Megamyzeten vollständig aufheben können. Als sich Rose mithilfe ihrer Fähigkeiten mental mit einem von dessen Fragmenten verbindet, findet sie sich plötzlich im Keller von Schloss Dimitrescu wieder – jenem ungastlichen Ort, durch den sich dereinst schon ihr Vater kämpfen musste. Dort lauern bereits zahllose Schrecken darauf, Rose von ihrer Mission abzuhalten. Dabei steht uns mit dem unsichtbaren Michael ein ganz persönlicher Schutzengel zur Seite, der sich immer wieder via Inschriften an den Wänden bemerkbar macht und uns praktischerweise in den richtigen Momenten mit neuen Waffen versorgt.

Schutzgeist Michael dient Rose als unsichtbarer Beschützer und kommuniziert ausschließlich über Wandzeichnungen.

Im ersten Drittel steht klassische Action im Vordergrund, die Mitte steht ganz im Zeichen des Horrors und im letzten Abschnitt setzt die Erweiterung verstärkt auf Schleichpassagen. Jedes Element funktioniert für sich genommen sehr gut, besonders der zweite Teil überzeugt durch höchst effektiven Grusel. Zwar hätte man das ganze auch einfach ausgewogen miteinander mischen können, aber so funktioniert es auch. Und die sympathische neue Heldin bekommt in Zukunft hoffentlich noch weitere Auftritte im Franchise spendiert. Nach etwas über drei Stunden ist der gelungene Nachschlag aber auch schon wieder vorbei.

Stun and Gun

Anders als ihr Vater vertraut Rosemary nicht ausschließlich auf Waffengewalt, sondern nutzt zusätzlich auch ihre einzigartigen Kräfte im Kampf gegen das gewohnt herrlich ekelerregende Monstrositätenkabinett. Damit können wir Feinde kurzzeitig lähmen und ihnen anschließend mit konventionellen Bleispritzen den Rest geben, gleichzeitig aber auch den fast allgegenwärtigen schwarzen Schleim zurückdrängen, der sich überall ausgebreitet hat und zu Beginn viele Areale blockiert. Erst später lernen wir, wie sich die schwarze Masse effektiv beseitigen lässt. 

Gegen den widerwärtigen schwarzen Schleim helfen die einzigartigen Kräfte der mutigen Heldin.

Neue Areale sollte man jedoch nicht erwarten, der Großteil der Erweiterung setzt sich aus bereits im Hauptspiel genutzten Umgebungen zusammen, was Kennern zumindest einen keinen Orientierungsvorteil verschaffen dürfte. Und der klassische Überlebenscharakter der Reihe kommt erst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad wirklich zur Geltung, bis dahin haben die Macher Munition- und Heilitems etwas zu großzügig verteilt. Ohne Hauptspiel geht übrigens nichts, der neue Inhalt funktioniert nicht als Standalone-Erweiterung. Dafür gibt es ein paar neue Charaktere im Söldnermodus und erstmals die Möglichkeit, Ethans Reise ebenfalls in Third-Person-Perspektive zu spielen, was dem bereits bekannten Inhalt eine ganz neue Dynamik verleiht, die man definitiv ausprobieren sollte. 

Die Erweiterung hat auch einen Third-Person-Modus für die ursprüngliche Story von Resident Evil Village an Bord.

Technisch macht der Inhalt eine nahezu wunschlos gute Figur und performt auf demselben exzellenten Niveau wie Resident Evil Village, inklusive schickem Raytracing für XBOX Series X|S, PlayStation 5 und PC. Lediglich die Haarpracht von Rose verschwindet immer mal wieder unschön in ihrer Kleidung, was die Macher eventuell nochmal per Patch überarbeiten sollten. Sonst gibt es grafisch aber nichts zu bemängeln, die hauseigene RE-Engine zählt weiterhin zum Besten, was der Markt gegenwärtig zu bieten hat und zeigt das auch, obwohl sich das Geschehen überwiegend in Innenräumen abspielt. 

„Etwas über drei Stunden Spielzeit mögen für eine Erweiterung nicht allzu viel sein, doch Capcom ist es gelungen, die neue Hauptfigur innerhalb davon so gut einzuführen, dass man am liebsten gleich ein vollwertiges Spiel mit Rose absolvieren möchte. Bei der Verteilung von Action-, Horror- und Schleichpassagen hätte ich mir aber mehr Mit- und weniger Nebeneinander gewünscht. Weil aber gerade der Mittelteil mit zum Besten gehört, was ich gruseltechnisch seit der Flucht vor dem Riesenbaby im Hauptspiel erlebt habe, will ich deswegen nicht zu streng sein. Mehr neue Areale und weniger Wiederverwertung hätte ich mir dann aber doch gewünscht. Neben ein paar Ergänzungen im Söldnermodus dürfen sich Fans auf ein wirklich cooles Third-Person-Feature für das Hauptspiel freuen, der einen die Story von Ethan nochmal aus einer ganz neuen Perspektive erleben lässt. Bei dem Gesamtpaket kann man für einen Zwanziger wirklich nicht meckern.“

  • Sympathische, facettenreiche neue Heldin
  • Story des Hauptspiels wird sinnvoll fortgesetzt
  • Neue Fähigkeiten fügen sich prima ins Gameplay ein
  • Hocheffektiver Horror, besonders im Mittelteil
  • Vorgeschichte erhält durch Third-Person-Modus nochmal einen ganz frischen Impuls
  • Stellenweise zu leicht
  • Relativ kurz
  • Abruptes Ende lässt manche Frage offen
  • Auffällige Darstellungsprobleme bei Rosemarys Haarpracht

Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von Activision zur Verfügung gestellt worden.

©2022 M-Reviews.de

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