Die meisten von uns sind irgendwann in ihrem Leben einmal sitzengelassen worden. Wo man sich im Anschluss entweder volllaufen lässt, sich vor dem Fernseher mit Süßkram mästet oder sich die Haare färbt, weiß Rent-A-Girlfriend eine bessere Lösung anzubieten: In der Serienadaption des beliebten, gleichnamigen Mangas nach Reiji Miyajima kann man sich seine Herzensdame einfach mieten. Klar, dass das nicht ganz problemlos funktioniert, wie unser Test zur ersten Volume beweist…
Produktion: TMS Entertainment
Vertrieb: Crunchyroll
Erscheinungsjahr: 2020
Veröffentlichungstermin: ab 31. Juli 2022
Format: Blu-Ray | DVD
Preis: ab 29.99€
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Die erste Volume
Kazuya Kinoshita hat erlebt, was niemand gerne erleben möchte: Nicht nur, dass ihm seine Freundin Mami nach gerade einmal einem gemeinsamen Monat den Laufpass gegeben hat, sie zieht auch ohne Verschnaufpause mit einem neuen Kerl an ihrer Seite weiter. Auf der Suche nach Ablenkung gerät Kazuya an eine ominöse App, mit der man sich Freundinnen gegen Geld mieten kann. Tatsächlich entpuppt sich Chizuru als perfektes Date: Klug, überaus schön und witzig.
Viel zu schnell gewöhnt sich Kazuya an die makellose Gesellschaft und reagiert verärgert, als er die zahlreichen guten Bewertungen seiner Mietfreundin lesen muss. Gerade, als Chizuru ihren Gönner wegen seines Verhaltens abservieren will, wird letzterer eilig ins Krankenhaus gerufen: Seine Großmutter ist überraschend krank geworden und will ihren Enkel sehen. Chizuru begleitet ihn…und wir von Kazuyas Familie prompt für dessen neue Freundin gehalten!
Um die überglücklichen Eltern mitsamt der Großmutter nicht zu enttäuschen, spielt Chizuru das Spiel weiterhin notgedrungen mit – unter der Bedingung, weiter für ihre Dienste bezahlt zu werden. Als Kazuya beim Antritt seines Studiums eine neue Wohnung bezieht, staunt er nicht schlecht, als er feststellt, dass es sich bei seiner neuen Nachbarin ausgerechnet um Chizuru handelt…und die ist im “wahren Leben” ein völlig anderer Mensch! Der Beginn eines ungewöhnlichen zweiten Kennenlernens voller Wirrungen…
Die Rezension
Online auf Partnersuche zu gehen ist längst Alltag. Sich aber eine Freundin zu mieten, das ist dann doch eine neue Idee. Bevor ihr euch jetzt auf den gängigen Plattformen bei euren Matches nach Stundenpreisen erkundet, muss ich euch leider enttäuschen: Die Wirklichkeit funktioniert leider immer noch ein klitzekleines bisschen anders. Aber hey…wären Animes immer nüchtern realitätsbezogen, würden sie wahrscheinlich deutlich weniger Spaß machen.
Und was Spaß angeht, spielt Rent-a-Girlfriend definitiv ganz weit oben mit. Die Begegnungen zwischen Kazuya und Chizuru sprühen nur so voll Dialogwitz, hinzu kommt das chronische Talent des Protagonisten dafür, sich von einer unsagbaren Situation direkt in die nächste zu manövrieren und dabei nicht selten sein ganzes Umfeld in Mitleidenschaft zu ziehen.
Fans einer etwas anderen RomCom werden mit Rent-a-Girlfriend optimal bedient, das wird bereits nach Sichtung der ersten Folgen überdeutlich. Ich bin schon jetzt extrem gespannt, was die Zukunft für dieses ungleiche und immerzu streitlustige Duo parat haben wird. Eine zweite Staffel ist längst produziert und steht für alle Abonnenten von Crunchyroll als OmU zur Verfügung.
Die Blu-Ray
Insgesamt zwölf Episoden zählt die erste Staffel, die ersten vier Episoden liegen uns innerhalb der ersten Volume vor, wie immer allesamt als Transfer in nativem 1080p. Schon als Stream hat die Serie super ausgesehen, in Form der Blu-Ray profitieren die jeweiligen Episoden primär durch eine merklich höhere Datenrate. Käufer dürfen sich auf ein wunderbar scharfes Seherlebnis freuen, welches selbst feinere Konturen mühelos herausarbeitet. Die angenehm natürliche Farbgebung passt hervorragend zum Ton der Serie, bietet aber bei den teils kunterbunten Outfits immer wieder Spielraum für knallige Highlights. Auch im Kontrastbereich lässt die Volume keine Wünsche offen.
Für den dazugehörigen Sound sorgen eine wahlweise deutsche und japanische Synchronfassung, letztere schlägt wie immer mit passenden deutschen Untertiteln auf, die man wahlweise bequem deaktivieren kann. Die Serie ist überwiegend dialoglastig und stellt kaum Ansprüche eine räumliche Klangkulisse, die hier ohnehin nicht gegeben ist. Egal ob man den guten deutschen Sprechern lauscht, oder die Originalfassung bevorzugt, sämtliche Dialoge sind stets bestens verständlich. Umgebungsgeräusche sind stets gut wahrnehmbar, ohne das Gesamtgeschehen zu dominieren. Gleiches gilt für die musikalische Begleitung.
Die Extras
Gemütlich hat sie ja, die Blu-Ray! Untergebracht in einem hübsch gestalteten Digipak und ummantelt von einem Sammelschuber aus stabilem Karton macht das Ding im Regal einiges her. Dazu gibt es ein Poster sowie eine Artcard zum Sammeln, auf die Scheibe selbst haben es noch In- und Outro als titelfreie Fassung geschafft. Mit knapp vierzig Euro kein Schnapper, aber ganz sicher auch kein Fehlkauf.
“Auf irgendeinem Shirt habe ich vor vielen Jahren mal folgenden Spruch gelesen: Warum heiraten? Leasing ist doch so viel billiger! In eine ganz ähnliche Richtung bewegt sich letztendlich auch Rent-a-Girlfriend. Die Romcom der etwas anderen Art überzeugt in den ersten Episoden durch sympathische Charaktere und gelungenen Witz, ohne dabei zu sehr in Fanservice abzudriften. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich diese etwas andere Liebesgeschichte entwickeln wird. Die Blu-Ray zur ersten Volume hinterlässt ebenfalls einen sehr guten Ersteindruck. Bild und Ton sind hervorragend und auch bei Aufmachung und Extras wurde nicht gegeizt.”
Quelle Bildmaterial: ©2020 Reiji Miyajima, KODANSHA /”Kanojo, Okarishimasu” Production Committee. All rights reserved.
Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von Crunchyroll zur Verfügung gestellt worden.
©2022 M-Reviews.de
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