Blu-Ray | Asterix: Die große Edition

Egal ob groß oder klein, jung oder alt: Die Abenteuer von Asterix und Obelix kennt wirklich jeder. Kein Wunder also, dass die ursprünglich von Texter René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo erdachten Abenteuer früh in Form von Zeichentrickfilmen adaptiert worden sind. Sieben davon entstanden alleine zwischen 1967 und 1994 – und genau die hat STUDIOCANAL nun in einer Box neu aufgelegt. 

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Asterix der Gallier

Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus: Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein, denn ein kleines Dorf an der Küste von Aremorica hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Dazu bedienen sich die Dörfler eines Zaubertranks, dessen Geheimnis nur der weise Druide Miraculix kennt und jedem, der ihn trinkt, übermenschliche Kräfte verleiht. Der listige Krieger Asterix und sein bester Freund Obelix stehen immer an vorderster Front, wenn sich die Soldaten der umliegenden Römerlager wieder einmal an der Eroberung versuchen und dabei in der Regel tüchtig Prügel kassieren.

Um hinter das Geheimnis der gallischen Stärke zu gelangen, schleust Lagerkommandant Gaius Bonus einen Spion in das gallische Dorf ein. Der wird zwar zügig enttarnt, kann sein Wissen um den Zaubertrank aber weitergeben. Berauscht von dem Gedanken, sich mit dieser ultimativen Waffe nicht nur die Gallier vom Hals zu schaffen, sondern sich auch noch zum neuen Cäsar aufzuschwingen, lässt Gaius Bonus den Druiden von seinen Leuten entführen. Doch der stoische Langbart denkt überhaupt nicht daran, den Römern seinen Trank zuzubereiten. Zusammen mit dem zur Befreiung herbeigeeilten Asterix schmieden die beiden einen im wahrsten Sinne des Wortes haarigen Plan…

Asterix und Kleopatra

Beim Traumpaar der Antike herrscht Knatsch! Nachdem Cäsar seiner Kleopatra vorhält, dass die Ägypter der Dekadenz anheim gefallen sind und schon lange keine historisch bedeutsamen Leistungen mehr vollbringen konnten, nötigt die Schönheit vom Nil ihren Geliebten zu einer Wette: In nur drei Monaten soll in Alexandrien ein Palast für Cäsar entstehen, der jedes andere Herrscherdomizil in den Schatten stellt. Den Auftrag dazu erhält ausgerechnet der untalentierte Architekt Numerobis, dem als Lohn für seine Mühen ein Berg Gold versprochen wird…sollte er jedoch scheitern, droht ihm ein unrühmliches Ende als Krokodilfutter, worüber sich sein Erzrivale Pyradonis natürlich diebisch freut. 

In seiner Not wendet sich Numerobis an seinen alten Freund Miraculix. Der verspricht, gemeinsam mit ihm nach Ägypten zu reisen und den Arbeitern mit seinem Zaubertrank ein bisschen unter die Arme zu greifen. Mit von der Partie sind natürlich auch Asterix, Obelix und dessen treuer Begleiter Idefix. Doch Pyradonis denkt sich immer neue Gemeinheiten aus, um den Bau zu behindern und schreckt dabei auch nicht vor einem kulinarischen Mordanschlag auf Kleopatra zurück. Als dann auch noch Cäsar mit seiner Armee anrückt, um die ihm verhassten Gallier dingfest zu machen, drohen die Dinge endgültig außer Kontrolle zu geraten… 

Asterix erobert Rom

Wieder einmal sind die Legionäre von den mit Zaubertrank abgefüllten Galliern vernichtend geschlagen worden. In Rom beginnt man sich deswegen allmählich Gedanken darüber zu machen, ob es sich bei den ewig Aufmüpfigen nicht um Götter handeln könnte – gegen die kann man schließlich nicht gewinnen. Fest entschlossen, diese Theorie zu widerlegen, fordert Cäsar die Dorfbewohner zu einer Reihe unmenschlicher Prüfungen heraus. Sollte es den Galliern gelingen, sämtliche Herausforderungen erfolgreich zu bestehen, will er sich in den Ruhestand zurückziehen und seinen ikonischen Lorbeerkranz an Dorfchef Majestix abtreten.

Begleitet von dem lakonischen Gaius Pupus machen sich Asterix und Obelix auf die lange Reise nach Rom. Der Weg dorthin ist gepflastert mit Geistern, Ausnahmesportlern, verführerischen Priesterinnen und den Abgründen der römischen Bürokratie. Doch der Kampf um Rom entscheidet sich erst in der Arena, wo es das Duo inklusive dem nachgereisten Dorf im Kolosseum mit der Elite der Gladiatoren aufnehmen muss. Kein Problem, dass sich mit einer ordentlichen Dosis Zaubertrank nicht lösen lässt – oder? 

Asterix – Sieg über Cäsar

Julius Cäsar hat Geburtstag und aus den eroberten Provinzen versammeln sich unzählige Gratulanten mit kostbaren Geschenken, um dem Imperator ihre Aufwartung zu machen. Nur aus Gallien bleiben die Glückwünsche wenig überraschend aus. Verärgert über diese Respektlosigkeit lässt Cäsar den Dorfschönling Tragicomix mitsamt seiner Verlobten Falballa entführen und nach Afrika verschleppen. Um die Turteltauben zurückzuholen, lassen sich Asterix und Obelix – der insgeheim selbst für Falballa schwärmt – als Legionäre verpflichten. 

Gemeinsam sorgen die Beiden für jede Menge Chaos in der Kaserne und bringen ihre Ausbilder schnell an den Rand des Wahnsinns. Nach einem kurzen Abstecher in die Wüste landen die Gallier in Rom, wo den Entführten ein unrühmliches Ende in der Arena droht. Dort haben allerdings ausschließlich Gladiatoren Zutritt. Zum Glück sucht der hiesige Lanista Gaius Obtus gerade nach neuen Rekruten. Bis sich die Wege kreuzen, kommt es aber nicht nur zu einigen handfesten Missverständnissen, sondern für Asterix auch zu einer lebensgefährlichen Situation…

Asterix bei den Briten

Um Großbritannien zu erobern, hat Julius Cäsar seine gesamte Armada mobilisiert und die englischen Küsten erstürmen lassen. Die Einheimischen setzen sich zwar entschlossen zur Wehr, wollen aber weder am Wochenende kämpfen, noch auf ihren Fünf-Uhr-Tee verzichten. Für den römischen Diktator ist es also ein leichtes, sich das Land in Windeseile einzuverleiben. Na ja, fast zumindest, denn auch kleines englischen Dorf weigert sich ähnlich erbittert wie die heimischen Gallier, ihre Waffen zu strecken. Weil sich die römische Belagerung mit gutem Willen allein aber nicht dauerhaft abwehren lässt, reist der Dorfbewohner Teefax zu seinem Vetter Asterix nach Gallien, um dort ein Fass voll Zaubertrank zu erbitten. 

Dem kommt Druide Miraculix zwar gerne nach, um das schwere Fass aber unbeschadet nach Großbritannien transportieren zu können, ist jedoch mehr Muskelkraft als Köpfchen gefragt. Eine perfekte Aufgabe für Obelix, der als Kind in den Zaubertrank gefallen ist und sich schon darauf freut, endlich mal wieder ein paar Römer verkloppen zu können. Natürlich dürfen Asterix und Idefix bei dieser Reise nicht fehlen. Doch die turbulente Überfahrt ist nur der erste Schritt einer langen Odyssee, die immer wieder von Römern und der höchst eigenwilligen Lokalküche gestört wird…

Asterix – Operation Hinkelstein

Wieder einmal versuchen die Römer, Miraculix aus dem Weg zu räumen. Da sonst niemand das Rezept für den Zaubertrank kennt, erhofft man sich dadurch, die unbeugsamen Gallier endlich besiegen zu können. Leider gerät der Druide dabei versehentlich unter einen von Obelix geworfenen Hinkelstein und verliert dabei nicht nur den Verstand, sondern auch die Erinnerung an den Zaubertrank. In dieser kritischen Lage taucht auch noch der Seher Lügfix im Dorf auf, dessen Vorhersagen schnell für einigen Wirbel unter den Bewohnern sorgen. 

Nur Asterix ahnt, dass Lügfix nichts anderes als ein Scharlatan ist, der von der Gutmütigkeit seiner Opfer lebt. Nachdem es zum Streit über die weitere Bewirtung des Sehers kommt und Asterix nach einem Streit wütend das Dorf verlässt, verbündet sich Lügfix mit den Römern und offenbart denen prompt, dass der Druide nicht mehr zurechnungsfähig ist. Jetzt kann den Galliern nur noch ein Wunder helfen…

Asterix in Amerika

Beim erneuten Versuch, die Bewohner des gallischen Dorfes vom Zaubertrank abzuschneiden, entführt der Römer Lucullus auf Order von Cäsar Miraculix und schleudert diesen per Katapult über den Rand der Welt. Was damals noch niemand ahnt: Die Erde ist keineswegs eine flache Scheibe, sondern rund. Kein Wunder also, dass Miraculix nicht im Nirvana verschwindet, sondern auf einem bisher unentdeckten Kontinent strandet.

Während Asterix und Obelix auf ihrer Suche nach dem Druiden Freundschaft mit Indianern schließen, verbarrikadieren sich die daheimgebliebenen Gallier ohne ihren kostbaren Zaubertrank vor den herannahenden römischen Legionen. Die Rückreise verzögert sich allerdings aufgrund von Zwistigkeiten mit einem neidzerfressenen Indianerschamanen. Als Miraculix, Asterix und Obelix dann endlich wieder daheim sind, finden sie ihr Dorf leer und in Trümmern vor…

Die Rezension

Asterix und Obelix zählen zu meinen absoluten Kindheitshelden. Egal ob als Comic, Hörspiel oder in Form der Filme, die zahlreichen Abenteuer der beiden Gallier haben bis heute einen festen Platz in meinem Herzen inne. Vierundzwanzig Bände veröffentlichte das aus Albert Uderzo und René Goscinny bis zu dessen plötzlichem Tod im Jahre 1977, in dessen Anschluss Uderzo die Arbeit alleine fortführte. Mit Gallien in Gefahr veröffentlichte Uderzo 2009 sein letztes Werk, ehe er sich in den Ruhestand zurückzog und schließlich 2020 im Alter von 92 Jahren ebenfalls starb. Nach langen Streitigkeiten um die Marke wird die Reihe seitdem von Didier Conrad als Zeichner weitergeführt, während Jean-Yves Ferri und Fabrice Caro die Texte beisteuern. Über die Gesamtqualität der neueren Ausgaben kann diskutiert werden. Die von den Nachfolgern verstärkt implementierten modernen Bezüge gefallen nicht jedem – inklusive mir. Trotzdem ist davon auszugehen, dass Asterix und Obelix noch über viele Jahre weitere Abenteuer bestehen und dabei immer auch ein passendes Publikum finden werden. 

Über die ersten sieben Kinoabenteuer kann man dagegen nur wenig Kritik verlieren. Diese basieren in der Regel auf den ursprünglichen Comics, verknüpfen aber nicht selten die Handlung mehrerer Bände miteinander. Während Asterix der Gallier, Asterix und Kleopatra sowie Asterix bei den Briten noch sehr nahe an der Vorlage agieren, ist Asterix – Sieg über Cäsar ein Zusammenschluss der Bände Asterix als Legionär und Asterix als Gladiator, funktioniert als solcher aber sehr gut. Für Asterix – Operation Hinkelstein bediente man sich bei Der Kampf der Häuptlinge sowie Asterix und der Seher, der 1994 entstandene Asterix in Amerika baut dagegen nur noch lose auf Die große Überfahrt auf. Asterix erobert Rom stellt dabei ein interessantes Novum da, denn der dritte Film der Reihe basiert nicht auf einer Vorlage, stattdessen wurde die Handlung dafür speziell von Goscinny und Uderzo geschrieben, die auch eng in die Produktion eingebunden wurden. Das Abenteuer gilt unter Fans als einer der besten Beiträge zur Reihe und hat alleine durch die legendäre Szene mit dem Passierschein A38 Kultstatus erlangt.  

Natürlich kommt man nicht umher zu sagen, dass sich gerade die älteren Filme optisch nicht allzu gut gehalten haben. Gemessen an den damaligen Trickproduktionen aus dem Hause Disney wirken die bis auf Ausnahme von Asterix in Amerika ausschließlich in Frankreich entstandenen Werke oft eher mittelmäßig inszeniert und erfahren erst zur Mitte hin einen deutlichen Qualitätsschub. Auch die deutschen Sprecher – wenngleich absolut hochkarätig besetzt – wechseln von Film zu Film, was es zumindest innerhalb der hiesigen Synchronfassungen schwerer macht, so etwas wie Kontinuität zu erzeugen. Erfolgreich waren die Filme jedoch allesamt und auch heute noch macht die Sichtung jedes Mal wieder Spaß. Viele Referenzen kann man sowieso erst als Erwachsener richtig verstehen, aber auch für ein jüngeres Publikum sind die Abenteuer der beiden Gallier ein zeitloser Spaß.

Die Blu-Rays

Alle hier besprochenen Filme sind bereits 2014 von STUDIOCANAL erstmals auf Blu-Ray aufgelegt worden, wobei man eigens für den deutschsprachigen Raum eine Neuabtastung in High Definition vorgenommen hat, die selbst im französischen Heimatland der Gallier erst später verfügbar gemacht worden ist. Gemessen an heutigen Standards sind die Filme eine gemischte Tüte. Manche Szenen sehen durchweg fantastisch aus und bestechen mit guter Schärfe und feiner Körnung, andere wirken dagegen extrem soft und gefiltert und bei wieder anderen kommt das Filmkorn fragmentiert und festgefroren rüber. Dass man hier seinerzeit in irgendeiner Form nachbearbeitet hat, lässt sich nicht bestreiten. Farben und Kontraste kommen besonders in den ersten Abenteuern etwas blass rüber, verbessern sich dann aber mit der Zeit dramatisch. Die Frage aller Fragen ist nun: Gibt es für die neue Box auch neue Master?  

Die Antwort lautet: Nein, leider nicht. Ich habe sämtliche Scheiben der Neuauflage mit den alten Veröffentlichungen verglichen, oft sogar simultan nebeneinander laufen lassen, um eventuelle Unterschiede aufzuspüren – jedes Mal ohne Ergebnis. Bild und Ton aller Veröffentlichungen sind identisch zu den jeweiligen Erstauflagen. Damit hat STUDIOCANAL nach der enttäuschenden Neuauflage zur Don Camillo und Peppone-Reihe leider ein weiteres Mal die Gelegenheit verpasst, geliebte Klassiker in zeitgemäßer Form aufbereitet wieder zu veröffentlichen. Gründe für ein waschechtes Remaster gäbe es auch hier mehr als genug, gerade weil sich neben den oben angesprochenen Unzulänglichkeiten auch noch zahllose Verschmutzungen und Negativschäden über sämtliche Filme bemerkbar machen. Selbst die kleinen Aussetzer bei der Tonspur von Asterix erobert Rom sind unangetastet geblieben, obwohl die weder bei den TV-Ausstrahlungen, noch der alten DVD auftreten und daher sicher problemlos korrigiert werden könnten. 

Wenig überraschend gibt es dann auch keine Neuigkeiten beim Ton: Es bleibt bei verlustfreien Monospuren für die deutschen Synchronfassungen inklusive der jeweiligen Dialektfassungen, während die französischen Originalspuren wenigstens im ebenfalls verlustfreien Stereoformat vorliegen. Gemessen am jeweiligen Alter geht das Gebotene in Ordnung. Bei den Extras hat sich ebenfalls nichts getan, die entsprechen nämlich exakt dem, was man von den jeweiligen Erstauflagen bereits kennt: Neben den bereits erwähnten Dialektfassungen gibt es unter anderem zwei Dokumentationen über die beiden Schöpfer, eine Handvoll Trailer und ein Making Of zu dem in Deutschland produzierten Asterix in Amerika. 

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