Getestet und verfasst von General M
Quelle Bildmaterial: „Kickboxer – Die Abrechnung, ©Ascot Elite Pictures“
Ab sofort erhältlich

HINWEIS: In freundlicher Zusammenarbeit mit Ascot Elite verlosen wir außerdem jeweils 1x Blu-Ray sowie 2x DVD der Ultimate Kickboxer Collection, welche neben dem aktuellen Ableger auch dessen Vorgänger beinhaltet. Alle Infos zur Teilnahme erhaltet ihr HIER.
Der Film
Unmittelbar nach den Geschehnissen des ersten Teils pendelt Kurt Sloane (Alain Moussi, „Warcraft“) erfolgreich als MMA – Kämpfer durch die Welt und ist dabei fest entschlossen, nie wieder zurück nach Thailand zu kehren. Doch der dubiose Sport-Promoter Thomas Moore (Christoper Lambert, „Highlander“) macht diesem Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung, hat er doch mit dem von Sloane im Vorgänger getöteten Kämpfer Tong Po sein bestes Pferd im Stall verloren. Kurzerhand lässt er Sloane entführen und in ein thailändisches Gefängnis verfrachten. Das Angebot ist denkbar einfach: Entweder tritt Sloane gegen Moore´s neuen Champion Mongkut („Thor“ Björnsson, „Game of Thrones“) an, oder versauert als Mörder hinter thailändischen Gardinen.

Die Rezension
Auf ganzer Bahn überzeugen konnte der Erstling unter der Regie von John Stockwell nicht. In der Fortsetzung hat dafür Dimitri Logothetis Platz im Regiestuhl übernommen und inszeniert „Die Abrechnung“ mit deutlich weniger Ernst im Stil eines Comic Strips, präsentiert seinen Allstar – Cast aus zahlreichen Genreveteranen also immer etwas over the Top. Das mag gelegentlich tatsächlich helfen, ein paar der zahlreichen Logiklöcher und Handlungslücken zu kaschieren, vieles bleibt aber aufgrund der Tatsache, dass diese Überzogenheit gerne mal den Rahmen sprengt, doch allzu offensichtlich. Alleine JCVD spielt die Rolle des blinden Lehrers mit derart unfreiwilliger Komik, dass man anschließend Mühe hat, wieder mit dem notwendigen Ernst in die gewohnt abwechslungsreichen, eisenharten Kämpfe zu finden, welche natürlich auch hier wieder den Mittelpunkt des Geschehens darstellen.
Und hier gibt es wirklich nur wenig Grund zur Kritik. Die Schauplätze sind extrem abwechslungsreich und sorgen für eine klasse Atmosphäre. Das thailändische Stunt Team leistet ebenso ganze Arbeit bei der Choreographie der Kämpfe, trotz der überraschenden Freigabe ab 16 Jahren muss man hier fürwahr nicht um die Abwesenheit von Härten fürchten. Mit 111 Minuten Laufzeit zieht sich der Streifen aber gelegentlich relativ zäh in die Länge, da die hanebüchene Handlung dazwischen eben einen Großteil der Gesamtlaufzeit einnimmt. Ich bin gemessen am Endergebnis sehr gespannt, wie sich der bereits angekündigte dritte Teil schlagen wird. „Die Abrechnung“ ist keine schlechte Fortsetzung, aber die veränderte Ausrichtung bei der Inszenierung tut ihr nicht wirklich gut. Teil 3 täte besser daran, wieder einen etwas raueren, ernsteren Ton anzuschlagen.
Die Blu-Ray
Für eine Produktion mit eher kleinem Budget schlägt sich der Film in Sachen Bildqualität gar nicht mal schlecht. Häufig dominieren warme Gelbtöne das Geschehen, die besonders in den Innenaufnahmen stets sehr präsent sind und dem Film einen gewissen stilistischen Ton verleihen. All das bei einer sehr guten Bildschärfe, die für ein ausgeglichenes, detailreiches Bild sorgt, welches außerdem auch durch gute Schwarzwerte zu überzeugen weiß. Lediglich in dunklen Szenen verschluckt das Bild gerne mal das ein oder andere Detail, auch die Übergänge zwischen Personen und Hintergrund verschwimmen dann ganz leicht.
In Sachen Ton bietet die HD – Scheibe sowohl Deutschen und Englischen Ton, jeweils in Form einer DTS-HD MA 5.1 Tonspur, die besonders in den Kampfszenen durch die gute Einbindung der hinteren Lautsprecher für einen atmosphärischen Raumklang sorgen und zum Glück nur ganz selten mal etwas überlagert wirken. Entsprechend gut verständlich bleibt auch der Center beider Tonspuren über die gesamte Laufzeit des Films. Lediglich der Subwoofer hätte etwas mehr Auslastung vertragen können, bekommt er doch insgesamt nur selten wirklich etwas zu tun. Etwas enttäuschender fällt dafür das Zusatzmaterial aus: Gerade mal ein mageres Featurette mit Interviews der Darsteller wird geboten. Da wäre sicherlich auch für eine Low Budget – Produktion mehr drin gewesen.
Fazit
„Ob die stilistische Neuausrichtung der Fortsetzung, gegenüber dem Vorgänger mehr auf comicartige ´Over the Top´ – Momente zu setzen, einen wirklichem Mehrwert darstellt, bleibt streitbar. Beides hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist hierbei, dass manche inhaltliche Ungereimtheit weniger gewichtig daherkommt. Der Nachteil ist, dass es der Film mit jenen Momenten aber auch gerne mal übertreibt. So fällt es ihm extrem schwer, eine annehmbare Balance zu finden. Unterhaltsam ist der Film dennoch, da die hervorragend in Szene gesetzten Kämpfe einen stets für vieles entschädigen. Alles dazwischen mit einem Lächeln auszusitzen, ist die wahre Herausforderung an den Zuschauer. Für einen gepflegten Herrenabend mit einigen Flaschen Bier ist der Film aber insgesamt doch eine gute Wahl, die auch technisch bis auf kleine Unzulänglichkeiten überzeugen kann, bei den Extras aber viel zu kurz kommt.“
©2018 Wrestling-Point.de/M-Reviews