Battlefield 6

Auferstanden aus Ruinen

Aus den Trümmern erhebt sich der Gigant erneut: Nach dem katastrophalen Battlefield 2042 verfrachten DICE und Partner das Kriegsspektakel zurück in eher gegenwärtige Gefilde und bringen gleichzeitig sämtliche Features zurück, die Fans seit jeher am Franchise geliebt haben. Trotzdem kann Battlefield 6 nicht in sämtlichen Bereichen überzeugen. Warum sich das diesjährige Call of Duty trotzdem warm anziehen sollte, erklären wir euch in unserem Test. 

 
 
 
 

Publisher: Electronic Arts

Plattform: PC | PS5 | XBS

Veröffentlichungsdatum: 10. Oktober 2025

Preis: ab 69,99€*

Altersfreigabe: ab 18 Jahren

Metacritic | OpenCritic | IMDB


Echtgeldinhalte
Ungeschnitten


Vielen Dank an Markus, Norm, Sascha und Nicolai, die mich während des Testzeitraums begleitet und für Unmengen waschechter Battlefield-Momente inklusive ganz viel Spaß gesorgt haben.

Die Kampagne: Schwach

Seien wir mal ehrlich, wer sich ein Battlefield nur wegen der Geschichte kauft, kann sein Geld eigentlich auch direkt verbrennen. Denn ganz ähnlich wie der direkte Konkurrent aus dem Hause Activision ist die Kampagne hier kaum mehr als ein gut gemeintes Beiwerk, welches man allenfalls als sehr umfangreiches Tutorial betrachten sollte, ehe man sich mit Elan in den Mehrspielermodus stürzt. Dass die Reihe grundsätzlich auch mit gleichermaßen gut wie frisch inszenierten Geschichten aufwarten kann, hat man unter anderem bei Battlefield: Bad Company und Battlefield 1 mehr als nur solide unter Beweis gestellt. Das Problem ist: Die Kampagne von Battlefield 6 ist von diesem Level weit entfernt. 

Das abtrünnige SAS-Mitglied Alexander Kincaid will die Welt in eine neue Ordnung führen – notfalls mit Gewalt. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Bereits die Prämisse, auf deren Basis sich auch alle anderen Modi stützen, ist simpel und überschaubar gestrickt: In sehr naher Zukunft droht die NATO auseinanderzubrechen. Dutzende Staaten wenden sich von dem Bündnis ab und schließen sich stattdessen Pax Armata an, einer globalen Söldnertruppe mit gewaltigem Militärapparat und ohne übergeordneten Kontrollen. Dass die langfristig plant, auch den Rest der Welt in ihren Wirkungskreis zu pressen, dürfte dabei niemanden überraschen. In der Folgezeit häufen sich Anschläge und immer offenere Destabilisierungsversuche im verbliebenen NATO-Raum, bis sich die letzten verfügbaren Kräfte unter Führung der Vereinigten Staaten zum Gegenschlag entschließen.

Um den Panzer sicher durch die engen Straßen zu bringen, müssen wir Vorarbeit leisten und den Bereich vor allem von feindlichen Pionieren säubern. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Was folgt, ist ein mit circa fünf bis sechs Stunden Spielzeit gewohnt kurz und minutiös durchgeskriptete Geschichte, in deren Verlauf wir in der Rolle mehrerer Mitglieder der Spezialeinheit mit dem Codenamen „Dagger 13“ Jagd auf die Hintermänner von Pax Armata machen. Statt facettenreicher Charaktere war es den Machern hier wohl wichtiger, nahezu jeden Haken im Standardhandbuch für forcierte Diversität abzuhaken. Die meisten Figuren wirken aufgesetzt und wie die Geschichte selbst aus der Restetonne von Call of Duty entliehen. Neues wird einem zu keinem Zeitpunkt geboten, vieles hat man in teils erschreckend gleicher Form bereits bei der Konkurrenz gesehen. Darüber können auch Explosionen im Sekundentakt nicht hinwegtäuschen. 

Ein klassischer Nachteinsatz darf in der Kampagne von Battlefield 6 natürlich fehlen. Hat man in der Form nur leider schon zigfach gesehen. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Umso schneller wird einem klar, dass der ganze Modus wirklich nur den Zweck hat, einen in das Klassensystem des Mehrspielermodus einzuführen und schon mal entfernt auf dessen Schauplätze vorzubereiten. Lediglich das Freischalten einiger Skins und anderer kosmetischer Gegenstände motivieren ansatzweise, diese dröge inszenierte Fließbandkampagne zu einem Abschluss zu bringen. Mit Criterion und Ripple Effect haben hier übrigens gleich zwei Studios an der Umsetzung gewerkelt. Kapazitäten, die man mit gutem Gewissen auch anderweitig hätte nutzen können, denn statt wirklichem Mehrwert zieht die miese Kampagne das Gesamterlebnis als unabdingbarer Teil spürbar nach unten, was sich natürlich auch auf die Wertung auswirkt. 

Der Mehrspielermodus: Phönix aus der Asche

Wenn Spieleplattformen heute die Worte „Rückkehr zu alter Form“ verwenden, mahnt einen das normalerweise zur Vorsicht (ich blicke in deine Richtung, Dragon Age: The Veilguard). Auf den Mehrspielermodus von Battlefield 6 trifft das ausnahmsweise voll und ganz zu. Denn wer sich an den völlig verkorksten Start des Vorgängers erinnert, wird sich ein gewisses Misstrauen keineswegs verkneifen können. So unausgeglichen, fehlerhaft, uninspiriert und inhaltslos wie Battlefield 2042 hatte sich zuvor noch kein Ableger der traditionsreichen Reihe präsentiert. Und obwohl die Entwickler über viele Monate fleißig Schlaglöcher stopften, Inhalte überarbeiteten und viele neue kostenlos nachreichte, genügt das am Ende nicht, um das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen. 

Unser Panzer nimmt im Conquest einen Punkt ein. Direkt im Hintergrund beharken uns Gegner mit Raketen, der Bereich ist nicht gut geschützt und Fahrer Whizzig bereits latent nervös. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Doch Battlefield 6 bewies bereits während seiner erfolgreichen Betaphase, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hatte. Keine Experimente mehr, kein ungeliebtes Zukunftsszenario, stattdessen ging es zurück zu den Stärken der Reihe: Taktische Zerstörung auf gewaltigem Maßstab für bis zu 64 Spieler, dazu ein flexibles und doch eigenständiges Klassensystem mit motivierendem Fortschrittssystem. Außerdem natürlich ein gewaltiges Arsenal frei konfigurierbarer Waffen und Fahrzeuge. Und weil sich das Ganze am besten im Team erleben lässt, habe ich mich pünktlich zum Release mit den erfahrensten (und günstigsten) Veteranen meiner Gilde zusammengetan, wobei wir uns anfänglich gleich einer der schlimmsten Kreaturen der Videospielgeschichte stellen mussten…nämlich der Warteschlange. 

Nach jeder Partie zeigt eine Zusammenfassung die Leistung der einzelnen Squadmitglieder an. Ein reguläres Scoreboard gibt es natürlich ebenfalls (wieder) und kann im laufenden Spiel jederzeit aufgerufen werden. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Hatten wir die erstmal überwunden, ging es direkt ohne Unterlass ins Getümmel, wobei Eroberung natürlich die ganz klassische Battlefield-Erfahrung offeriert. Zwei Teams á 32 Mann kämpfen hier unerbittlich auf großen Karten um mehrere Kontrollpunkte. Je mehr euer Team gleichzeitig hält, desto schneller tickt der Nachschubzähler der Gegners runter. Das Team, dessen Zähler zuerst Null erreicht, hat die Runde verloren. Hier kommt gleichzeitig auch das volle Arsenal des Spiels zum Einsatz. Wenn man das erste Mal sieht, wie Jets über einen hinwegfegen, Kampfhubschrauber den Boden mit Raketen zudecken und sich Panzer epische Schlachten mit hastig von Deckung zu Deckung hetzenden Pionieren liefern, dann sind das genau jene ikonischen Momente, die man seit jeher kennt und liebt. 

Sturmsoldat

Der klassische Infanterist ist für jeden Einsatz bestens gerüstet und mit seiner Affinität für Sturmgewehre ein exzellenter Allrounder. Mit einer ausklappbaren Leiter und Notfallstimulanz ist er ein widerstandsfähiger Kämpfer, der auch alleine eine tödliche Gefahr darstellt.

Pionier

Mit Minen und Raketen bewaffnet mutiert der Pionier zum Schreckgespenst selbst schwer gepanzerter Fahrzeuge. Mit Maschinenpistolen als bevorzugter Waffe ist die Einheit auf kurze bis mittlere Distanz auch begrenzt gegen Infanterie effektiv, verlässt sich dabei aber besser auf den Schutz seiner Kameraden.

Versorgungssoldat

Als Unterstützungseinheit versorgt euch die Klasse ihrem Titel entsprechend regelmäßig mit frischer Munition und kann an ebenen Orten jederzeit eine mobile Deckung hochziehen. Schwere Maschinengewehre eignen sich perfekt für Sperrfeuer auf feindliche Stellungen, leiden aber an mangelnder Präzision und sehr langen Ladezeiten.

Aufklärer

Als klassischer Scharfschütze agiert der Aufklärer bevorzugt aus der Entfernung. Das letzte, was Feinde in der Regel zu sehen bekommen, ist das Aufblitzen seiner Zielvorrichtung. Knappe Munitionsvorräte und hohe Verwundbarkeit auf kurze Distanz zwingen ihn regelmäßig zum Positionswechsel.

Als zweiter großer Modus feiert mit Eskalation eine komplett neue Erfahrung Einzug in Battlefield 6. Teamgröße und verfügbares Arsenal bleiben gleich, dafür ändert sich das Spielprinzip komplett: Sieben Punkte gilt es innerhalb abgesteckter Kampfzonen einzunehmen und zu halten, was mit Punkten belohnt wird. Sieger ist, wer als erster dauerhaft genug Areale kontrolliert und drei Punkte angesammelt hat. Ein hervorragender Neuzugang zum bekannten Erlebnis, der einen dazu zwingt, permanent in Bewegung zu bleiben und taktisch zu denken. Auf etwas kleinerem Maßstab wird Durchbruch gespielt, bei dem ein Team Areale verteidigt und das andere mit begrenzten Tickets vorrücken muss. Sobald ein Sektor erobert wurde, müssen sich die Verteidiger zur nächsten Zone zurückziehen. Sind alle Sektoren erobert worden, ist das Spiel vorbei. 

Das hauseigene Anti-Cheat-System mit Namen Javelin werkelt im Hintergrund daran, dass Betrüger zeitig erkannt und konsequent ausgeschlossen werden. Auf PC setzt das zwingend halbwegs aktuelle Hardware voraus, sollte euer System also weder TPM 2.0 noch Secure Boot unterstützen, wird Battlefield 6 noch vor Start komplett den Betrieb verweigern. 

Für mich ist das immer noch einer meiner Lieblingsmodi, zumal man nach einen Runden Eroberung und Co. durchaus mal Lust auf etwas kleinere Partien hat und damit optimal bedient wird. Wer stattdessen mit Rush eine klassischere, aber recht ähnlich ablaufende Variation bevorzugt, findet die hier natürlich ebenso wie Team Deathmatch und King of the Hill. Kurzum, der Multiplayer von Battlefield 6 hat für jeden Geschmack und jede Größe etwas an Bord. Dank Crossplay findet man immer schnell ein volles Spiel, notfalls wird mit Bots aufgefüllt. Die sind zwar nicht ganz so ernstzunehmende Gegner wie echte Menschen, verstehen aber einiges vom Zielen und Schießen, weshalb man die Computergenossen nicht ignorieren sollte. Gegenwärtig ist im Game aber so viel los, dass man daran erstmal nicht zu denken braucht. 

Das Gameplay: Schnell, komplex, mit kleinen Schwächen

Bei so vielen Modi muss man sich natürlich auch Sorgen machen, ob die Entwickler das zum Release alles anständig ausbalanciert haben. Fünf Klassen, tonnenweise Waffen, Gadgets, Aufsätze und Fahrzeuge…dazu neun abwechslungsreiche und je nach Modus riesige Karten. Da kann einiges schiefgehen, die Erfahrung mit Battlefield 2042 hat es gezeigt. Verglichen damit präsentiert sich Battlefield 6 von Tag Eins an als eine überraschend saubere Spielerfahrung in sämtlichen Aspekten. Die lange Zeit der Beta hat dabei ebenso geholfen wie die konsequente Umsetzung des Spielerfeedbacks. Dass sich die Reihe generell taktischer spielt und einem mehr Ausdauer als Call of Duty abverlangt, ist Fans natürlich klar. 

Unsere Squad begleitet die Einnahme des nahegelegenen Sektors aus der Distanz. Der Scharfschütze markiert nahende Gegner, ich halte mich für Panzer bereit und Norm ist gerade auf der Schüssel. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Neueinsteiger sollten sich jedoch darauf einstellen, dass hier teambasiertes Gameplay klar im Vordergrund steht und einsame Wölfe eher schlechte Karten haben. Richtig erfolgreich kann man nur sein, wenn man die Stärken der einzelnen Klassen klug miteinander kombiniert. Kommunikation ist dabei das A und O. Das war und ist seit jeher das, was Battlefield im Kern ausgemacht hat und es ist gut, dass man daran festgehalten hat, statt das Geschehen zugunsten von mehr Massentauglichkeit zu trivialisieren. Wer gerade nicht die Gelegenheit hat, sich via Voice im Spiel oder ausgelagert auf eine Kommunikationsplattform seiner Wahl mit seinen Mates zu unterhalten, kann sich alternativ über das gut bestückte Kommunikationsrad verständigen. 

Ballern nach Maß: Dank unzähliger Aufsätze lässt sich jede Waffe auf vielfältige Weise anpassen. Das dazugehörige System motiviert langfristig ungemein. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Battlefield 6 offeriert eine tempo- und adrenalingeladene Erfahrung mit gewaltigem Zerstörungsfaktor, die gutes Reaktionsvermögen ebenso voraussetzt wie das zügige Reagieren auf Probleme. Denn obwohl ihr nach eurem Ableben innerhalb von fünf Sekunden erneut ins Spiel einsteigen könnt (besonders, wenn euch die Sanitäter wie immer in eurem Todeskampf ignorieren), macht es langfristig keinen Sinn, regelmäßig stur gegen dieselbe Mauer anzurennen, zumal ihr dabei die Tickets des Teams unnötig dezimiert. Regelmäßiger Klassenwechsel oder zumindest eine angepasste Ausrüstung können Wunder wirken. Spielt ihr eure Klasse geschickt aus, erhaltet ihr mit der Zeit dauerhafte Boni, die bei Waffen aber nur greift, solange sie Teil eurer Spezialisierung sind – mehr dazu weiter oben in der Klassenübersicht. 

Kaum Zeit für Sightseeing, während uns halb Manhattan um die Ohren fliegt. Trotzdem schön, hier und da ein paar echte Schauplätze im Spiel zu erspähen. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Und natürlich solltet ihr euch nur dann eines der langsam in die Runde gereichten Fahrzeuge schnappen, wenn ihr damit auch umgehen könnt. Genau deswegen halte ich mich seit Jahren zuverlässig von allem fern, was fliegt. Alles in allem wird hier eine ganz traditionelle Erfahrung geboten, die wohlig-warme Erinnerungen an Battlefield 3 und Battlefield 4 weckt. Verbesserungen gibt es mehr im Kleinen, sinnvoll sind diese aber allemal. Dass ein großes Über-den-Haufen-werfen der bewährten Formel auch gar nicht nötig ist, zeigt sich daran, dass beide Teile immer noch ungebrochen Spaß machen und sich dort immer noch zahlreiche Spieler auf den verbliebenen Servern tummeln. Schwächen findet man allenfalls im Kleinen, wobei es sich mehr um anhaltende Krankheiten handelt. 

Die Auswahl an Fahrzeugen ist groß. Wer das fahrende und fliegende Arsenal beherrscht, schafft es oft mühelos an die Spitze der Punktetafel. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

So ist die sogenannte Time to Kill in den regulären Modi für meinen Geschmack etwas zu knapp bemessen. Das fällt besonders dann auf, wenn man sich als Konsolenspieler mit Gamepad gegen PC-Spieler mit Maus und Tastatur zu erwehren versucht, die in der Regel immer einen Ticken schneller sind, wodurch mit der Zeit durchaus einiger Frust aufkommen kann – selbst, wenn man sich gegenseitig im selben Moment entdeckt. Ein Nachteil, den eine großzügigere TTK problemlos ausgleichen könnte. Das zweite große Ärgernis ist die extreme Anfälligkeit für Spawn Killing. Viel zu oft bin ich beim Wiedereinstieg in einer scheinbar als sicher angegebenen Zone innerhalb eines Wimpernschlags direkt wieder aus dem Leben befördert worden. Grrr! 

Der Baukasten: Mach’s dir selbst!

Zugegeben, viele gute Erinnerungen hat man an Battlefield 2042 nicht, Portal zählt aber zu den ganz wenigen, an die man überwiegend gerne zurückdenkt. Das liegt daran, dass einem die Macher dort eine komplette Palette an Tools und Optionen für das Erstellen einer ganz individuellen Spielerfahrung an die Hand gegeben haben, die man im Anschluss der ganzen Community zugänglich machen konnte, wenn man es denn wollte. In Portal stellt ihr die Regeln auf. Mit der Zeit sind basierend darauf einige interessante Variationen entstanden, sogar ein Wettfliegen war möglich. Battlefield 6 bringt das System in rundum erneuerter Form zurück, auf Basis einer neuen Engine, die im Hintergrund daran werkelt, dass sich eure kreativen Ideen besser und einfacher als zuvor umsetzen lassen.

Zahllose Herausforderungen sorgen dafür, dass man über viele Wochen beschäftigt wird – auch ohne unmittelbar nachgereichte Inhalte. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Innerhalb weniger Tage sind darauf basierend nicht nur bodenständige Endlosspiele entstanden, auf denen 24 Stunden ununterbrochen das Remake von Operation: Firestorm mit tonnenweise Tickets gespielt werden kann, sondern auch sehr viel ausgefallenere Ideen.

Mit dem Start der Season wird auch ein Battlepass Einzug ins Spiel halten. Inwiefern der kostenpflichtig ist und welche Vorteile der bietet, können wir gegenwärtig nicht abschätzen. Wir werden den Verlauf aber sehr genau im Auge behalten und entsprechend nachwerten, sofern nötig. Gegenwärtig erhaltet ihr mit dem Kauf der Deluxe Edition lediglich ein paar Skins und kurzzeitige Booster, die aber keinen essentiellen Einfluss auf die Spielbalance haben. Auf PlayStation 5 erhaltet ihr exklusiv einen permanenten, geringen Erfahrungszuwachs, hier gilt jedoch dasselbe.

Ein Blick lohnt sich, vor allem weil ihr dort überwiegend relativ leicht Freischaltungsfortschritte und Erfahrung erzielen könnt. Insgesamt eine tolle Ergänzung, die das Warten bis zur ersten Season bestens überbrückt – denn natürlich greift hier anhaltend ein Live-Service-Modell. Schlimm ist das nicht, denn der Umfang zum Start ist absolut solide

Die Technik: Größer, schöner, besser!

Falls euch noch immer das technische Trauma eines Battlefield 2042 in den Knochen hängt, hier einige erlösende Worte zur Beruhigung, denn DICE und Co. haben bereits zum Start ein überraschend fehlerfreies Spiel abgeliefert und auch das Balancing der Klassen, Waffen und anderer Ausrüstung fühlt sich gegenwärtig bereits sehr gut an. Gegenwärtig gibt es kleinere Fehler im Interface, auch die stellenweise unnötig fummelige Menüführung könnte noch ein paar Updates vertragen. Zudem wird ab und zu wird die Beleuchtung unsauber dargestellt. Gemessen an Maßstab und Umfang des Spiels ist das relativ wenig und nichts davon behindert den Spielablauf. Auch Abstürze gab es über den gesamten Testverlauf keine zu beklagen.

In Zwischensequenzen sehen die mit echten Darstellern besetzten Teammitglieder gar nicht schlecht aus. Viel zu oft wirken die Gesichter jedoch künstlich und matschig. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Angetrieben wir der Titel natürlich wieder von der hauseigenen Frostbite Engine, die in der Version 4.0 nach dem kürzlich veröffentlichten skate. hier ihren zweiten Auftritt hinlegt – und was für einen! Im Mittelpunkt der Action steht neben den weitläufigen und mit viel Liebe zum Detail erstellten Karten natürlich die Zerstörung der Spielumgebung. Wenn ganze Häuser krachen einstürzen, Mauerstücke und Dreck durch die Gegend geblasen werden und dichter Rauch den Himmel verdunkelt, sieht das alles verdammt eindrucksvoll aus. Beleuchtung und Partikeleffekte sind erstklassig, und wäre da nicht die Gefahr, dass man beim Stehenbleiben direkt erschossen wird, könnte man im Angesicht der Panoramen durchaus mal genüsslich verweilen. Lediglich die Gesichter sind nicht sonderlich gut animiert und wirken bei Nahansicht unschön plastisch, was im laufenden Betrieb kaum auffällt.

Dichter Rauch, Funken und einstürzende Gebäude: Die unvergleichliche Zerstörungsorgie wurde für alle Plattformen exzellent optimiert. | PlayStation 5, Grafikmodus

Das alles läuft bereits auf der regulären PlayStation 5 sowie der XBOX Series X im Grafikmodus mit dynamischen 1440p und stabilen 60 Bildern pro Sekunde – selbst, wenn um euch herum gerade gefühlt die Welt untergeht. Ein Leistungsmodus steht ebenfalls zur Verfügung, der sich im Schnitt bei 1080p einpendelt, dafür aber noch höhere Bildraten offeriert. Die PlayStation 5 Pro schafft in diesem Modus sogar 1620p und beinahe 4K im Leistungsmodus, was extrem gut aussieht. Im Angesicht der sauber optimierten Technik obliegt es der persönlichen Präferenz, wofür ihr euch entscheidet, denn gut spielbar und visuell eindrucksvoll sind beide Modi über sämtliche Plattformen hinweg. 

Was wie ein vorgerendertes Bild aussieht, ist tatsächlich eine echte Aufnahme aus dem laufenden Spiel. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Die PC-Version läuft ebenfalls sehr gut und lässt sich dank zahlreicher Optionen und Support für alle gängigen Techniken wie DLSS 4.0 und DLAA auch auf Mittelklasserechnern problemlos mit guter Mischung aus Qualität und Leistung spielen. Für höhere Detailstufen und Auflösungen jenseits von 1080p solltet ihr allerdings eine entsprechend aktuelle Grafikkarte verbaut haben. Die deutschen Sprecher klingen für mein Empfinden zu gekünstelt und unglaubwürdig, der Wechsel zur englischen Sprache hat die Situation dramatisch verbessert – vor allem, da die gendergerechten Texte sich in der deutschen Übersetzung nicht abschalten lassen. 

Obwohl es im Mehrspielermodus bisher noch keine Karten mit Action auf dem Meer gibt, gibt die Kampagne schonmal einen guten Vorgeschmack auf die darstellerischen Möglichkeiten der Engine. Dazu gibt es eine durchgehend grandiose Klangkulisse. | PlayStation 5 Pro, Grafikmodus

Und was so spektakulär aussieht, klingt glücklicherweise auch genau so, besonders mit gutem Kopfhörer oder einer ordentlichen Heimkinoausstattung. Ein fetter Soundtrack mit Kooperation von Limp Bizkit, dazu eine unfassbar dynamische Effektkulisse und wuchtige Bässe entfesseln in eurem Wohnzimmer allerbeste Schlachtfeldatmosphäre. Die Bedienung geht abseits der bereits erwähnten Navigationsprobleme innerhalb der Menüs gut von der Hand. Schützen haben mit Maus und Tastatur leichte Vorteile, während sich Fahrzeuge besser mit Gamepad bedienen lassen. Das gut ausgenutzte haptische Feedback des DualSense hätte lediglich die Abzüge besser simulieren können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. 

„So und nicht anders muss Battlefield sein! Was die gleichnamige Kooperative verschiedener Studios unter der Federführung von DICE hier abgeliefert hat, ist wirklich jene Rückkehr zur alten Form, deren Erwähnung man sonst eher kritisch beäugt. Vor allem der Mehrspielermodus mit all seinen Modi und Möglichkeiten macht schon jetzt mehr Laune, als jedes Call of Duty der letzten Jahre miteinander kombiniert. Zwischen epischer Zerstörung und packenden Gefechten gelingt es mit der Rückkehr zum alten Klassensystem inklusive motivierender Fortschrittsmechaniken, dass sich Battlefield 6 trotz zahlloser klassischer Tugenden so frisch wie nie zuvor anfühlt. Auch technisch hinterlässt das Spiel einen fantastischen Eindruck und lässt einen die Schande der Vergangenheit endlich vergessen. Wäre da nur nicht die komplett uninspirierte und nutzlose Kampagne, hätten wir hier auf die letzten Meter definitiv noch einen weiteren Anwärter für das Spiel des Jahres. Liebe Battlefield Studios – bitte spart euch den Mumpitz in Zukunft!“

  • Technisch abseits von Kleinigkeiten einwandfrei
  • Hervorragende Licht- und Partikelkulissen
  • Grandiose Zerstörung
  • Weitläufige, abwechslungsreich gestaltete Karten…
  • …die teils realen Vorbildern nachempfunden worden sind
  • Gute Auswahl an Karten und Modi für jeden Geschmack
  • Hervorragendes Gunplay mit exzellentem Trefferfeedback
  • Umfangreiches Arsenal an Waffen und Fahrzeugen…
  • …mit weitreichenden Anpassungsmöglichkeiten
  • Fünf Klassen mit einzigartigen Vorzügen
  • Fantastische Teamkomponente
  • Motivierendes Freischaltungssystem
  • Gute englische Sprecher
  • Realistische Soundkulisse
  • Bombastische Musikuntermalung
  • Zugängliche Bedienung über sämtliche Plattformen und Peripherie hinweg
  • Crossplay
  • Uninspirierte, langweilig erzählte Kampagne…
  • …die mehr Wert auf Diversität als auf Qualität legt
  • Insgesamt sehr dünne Ausgangsgeschichte
  • Beleuchtung agiert nicht immer komplett fehlerfrei
  • Gesichter wirken gelegentlich detailarm und unangenehm künstlich
  • Wahrnehmbare Fairnessdiskrepanz zwischen PC- und Konsolenspielern aufgrund zu kurzer TTK
  • Spawn Killing gegenwärtig ein großes Problem
  • Fummelige Menüs…
  • …die gelegentlich nicht korrekt auf Eingaben reagieren
  • Deutsche Sprecher eher Mittelmaß
  • Deutsche Texte mit nicht abschaltbarer Gendersprache

Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise von Electronic Arts zur Verfügung gestellt worden.

*Unsere Links werden nicht mit einer Monetarisierung versehen.

©2025 M-Reviews.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*