4K UHD | Blu-Ray | John Wick: Kapitel 4

Als John Wick vor fast neun Jahren die Leinwand betrat, ahnte wohl niemand, dass die Geschichte um einen geheimnisvollen Auftragskiller auf Rachemission nur der Anfang eines milliardenschweren Franchise sein würde – und ganz nebenbei die Wiederbelebung der Karriere eines Mannes, den man in Hollywood eigentlich schon abgeschrieben hatte. Mit John Wick: Kapitel 4 schließt Regisseur Chad Strahelski den Zyklus nun vorerst ab und liefert Fans zum großen Finale das wohl grandioseste Actionfest der letzten Jahre. Wir wollten wissen, ob der Film auch im Heimkino überzeugen kann. 

 

Studio und Vertrieb: LEONINE

Erscheinungsjahr: 2023

Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Ian McShane, Bill Skarsgård, Lance Reddick und andere

Veröffentlichungstermin: 15. September 2023

Format: 4K UHD | Blu-Ray | DVD

Preis: ab 17.99€*

Altersfreigabe: ab 18 Jahren

IMDB | Metacritic 




Der Film

Nachdem John Wick (Keanu Reeves) sich endgültig gegen die Hohe Kammer gestellt hat und von der Killerloge zum Abschuss freigegeben worden ist, erholt sich der exkommunizierte Auftragsmörder im Untergrund von New York City von seinen erlittenen Verletzungen und bereitet sich – unterstützt vom Bowery King (Lawrence Fishburne) – auf den Rachefeldzug gegen seine ehemaligen Arbeitgeber vor. Als Wick in der Wüste von Marroko den Ältesten aufspürt und anschließend tötet, stattet die Hohe Kammer den Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) mit umfangreichen Vollmachten aus, um die lästige Bedrohung endgültig zu beseitigen. Der junge Aristokrat schreitet umgehend zur Tat und entzieht Wicks langem Weggefährten Winston (Ian McShane) nicht nur die Kontrolle über das New York Continental, sondern exekutiert auch noch dessen Concierge Charon, ehe das Gebäude komplett zerstört wird. Gleichzeitig wird Caine (Donnie Yen), ein ehemaliges Mitglied der Hohen Kammer auf Wick angesetzt. Der blinde Attentäter hat wenig Lust, gegen seinen alten Freund anzutreten, muss bei Weigerung aber um das Leben seiner Tochter fürchten. 

Kann nirgendwo mehr hin: Bei der Suche nach Verbündeten wird John Wick erbarmungslos von den Schergen der Hohen Kammer gejagt. | 4K UHD

Im Osaka Continental erhofft sich Wick derweil Zuflucht und Unterstützung durch den lokalen Betreiber Koji (Hiroyuki Sanada) sowie dessen Tochter Akira. Doch auch dort bleibt die Anwesenheit des global mit einem rekordverdächtig hohen Kopfgeld Gesuchten nicht lange verborgen. Nach einem Feuergefecht mit den eintreffenden Truppen des Marquis gelingt Wick abermals knapp die Flucht. Unverhoffte Hilfe erhält er dabei durch den ominösen Mr. Nobody – seines Zeichens ebenfalls ein Auftragskiller -, der aber erst zuschlagen will, wenn sich die versprochene Belohnung weiter erhöht hat. Auf Anraten des rachsüchtigen Winston soll ein Duell nach alten Regeln der Hohen Kammer zwischen John und dem Marquis ausgetragen werden, was ihm als Sieger endgültig die lang ersehnte Absolution verschaffen würde. Das geht aber nur als offizieller Vertreter einer der zahlreichen Familien, die weltweit im Dienst der Loge operieren. Nachdem es Wick gelingt, die Verbindung zu seiner ehemaligen Familie mit Hauptsitz in Berlin zu erneuern, steht einer Herausforderung nichts mehr im Wege. 

Der eitle Marquis de Gramont wurde mit unbegrenzten Mitteln ausgestattet, um John Wick endlich zur Strecke zu bringen. | 4K UHD

Als Austragungsort einigen sich die Parteien auf ein klassisches Pistolenduell im Morgengrauen vor der Kulisse des Sacré-Cœur in Paris, wobei der Vorbote (Clancy Brown) als Richter der Hohen Kammer durch das altehrwürdige Zeremoniell leiten wird. Der Marquis denkt jedoch gar nicht daran, sein Leben aufs Spiel zu setzen und ruft sämtliche Killer in Paris dazu auf, Wick vor Sonnenaufgang zur Strecke zu bringen. In der Nacht vor dem Duell entbrennt in den Straßen eine furiose Schlacht, in der sich ein Mann völlig auf sich gestellt gegen eine Hundertschaft behaupten muss, um am Ende nicht nur die Chance auf die langersehnte Freiheit zu erhalten, sondern auch das Leben seines Freundes Winston zu retten, dessen Kopf als Adjutant im Duell nun genauso auf dem Spiel steht…  

Die Rezension

Wenn wir mal ganz ehrlich sind: Zu den besten Schauspielern kann man Keanu Reeves wahrhaftig nicht zählen. Dass er sich dafür umso intensiver auf eine Rolle vorbereitet, muss man jedoch wie so vieles andere an dem in Beirut geborenen Darsteller nahtlos anerkennen. Die Rolle des John Wick ist ihm geradezu auf den Leib geschnitten: Wortkarg, physisch und im Auftreten extrem charismatisch. Qualitäten, die Reeves im explosiven Finale der Reihe einmal mehr gekonnt zur Schau stellt. Was einst als irgendwie noch bodenständiger Actioner mit kleinem Budget begann, hat sich über die weiteren Ableger zu einer immer eindrucksvolleren visuellen Tour de Force entwickelt, bei der Logik nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. John Wick: Kapitel 4 bietet da ganz sicher keine Ausnahme, beantwortet offene Fragen aber derart gekonnt mit atemberaubenden Fights und Visuals, dass man es als Zuschauer gar nicht mehr wagt, das löchrige Skript zu kritisieren. 

Caine kann zwar nichts sehen, entpuppt sich dank extrem ausgeprägter Sinne aber dennoch als brandgefährlicher Gegner für den gejagten Wick. | 4K UHD

Die knapp drei Stunden Laufzeit fühlen sich dabei zu keinem Zeitpunkt überdehnt an, im Gegenteil: Der Film hätte noch eine gute Stunde länger gehen können und ich hätte ihn trotzdem genossen. Ein ähnliches Gefühl überkam mich zuletzt nur bei Avengers: Endgame. Was die Kampfchoreographen sich dieses Mal ausgedacht haben, dürfte auf lange Sicht wegweisend für das Genre sein. Für Regisseur Chad Strahelski ein Heimspiel, hat er sich seine Lorbeeren doch seinerzeit als Stuntdouble von Reeves bei den Arbeiten zum ersten Teil von Matrix verdient und wurde gerade deswegen später auf dessen Anraten gemeinsam mit David Leitch für den Regiestuhl bei John Wick besetzt. Gedreht wurde dieses Mal unter anderem in Frankreich, Jordanien, Japan und Deutschland. Für die Kamera zeigte sich einmal mehr der Däne Dan Lautsen verantwortlich, dessen Arbeit in einer visuellen Mischung aus farbenfrohem Fiebertraum und düsterem Film Noir resultiert, der man sich ab der ersten Sekunde an nicht zu entziehen vermag. Lediglich das Drehbuch stammt dieses Mal nicht von Serienschöpfer Derek Kolstad, sondern von Shay Hatten und Michael Finch. 

Vor der Kulisse des Eiffelturms werden die Modalitäten für das anstehende Duell auf Leben und Tot verhandelt. Der Vorbote soll dafür sorgen, dass die Regeln der Hohen Kammer eingehalten werden. | 4K UHD

Hundert Millionen Dollar kostete das Spektakel, wobei der Film mehr als das Vierfache wieder einspielt – Rekord für die Reihe! Neben zahlreichen Wiederkehrern wie Ian McShane, Laurence Fishburne und dem leider kurz vor der Premiere viel zu früh verstorbenen Lance Reddick bekommt der Cast mit Bill Skarsgård als herrlich sinistrem Fiesling und dem japanischen Schauspielurgestein Hiroyuki Sanada höchst prominenten Zuwachs. In einer Gastrolle ist Rina Sawayama zu sehen, die übrigens auch den Song im Abspann performt. Wer ganz genau hinschaut, erkennt auch den Martial-Art-Spezialisten Scott Adkins, der sich mit Reeves einen der wohl eindrucksvollsten Fights im Film liefert. Und Donnie Yen, der mit mittlerweile sechzig Jahren immer noch genauso agil wie vor dreißig Jahren ist, brilliert in der Rolle einer Art blinden Bruce Lee in wirklich jeder Szene. Die großzügige Laufzeit garantiert, dass jeder Charakter ausreichend Zeit erhält, um auf jeweils ganz unterschiedliche Weise glänzen zu können. Der große Star des Films ist und bleibt aber die Action. Wenn man nach knapp zwei Stunden denkt, dass die besten Szenen bereits hinter einem liegen, wird kurzerhand nochmal halb Paris in Schutt und Asche gelegt. Dabei sind abermals viele Szenen als einzelne Sequenzen konzipiert und auch so gefilmt worden.

Winston sinnt auf Rache für den Verlust seines Etablissements und dessen Concierge, findet sich bald aber selbst in der Schusslinie wieder. | 4K UHD

Besonders die Auseinandersetzung zwischen Wick und seinen Jägern in einem verlassenen Gebäudekomplex, wo die Kamera ohne wahrnehmbare Schnitte den explosiven Kampf über mehrere Räume von der Decke begleitet, ist eine cineastische Meisterleistung, die nicht ganz zufällig an ein Videospiel erinnert und in dieser Form noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Kills bleiben hart in der Darstellung, wirken aber nie glorifizierend oder gar zum Selbstzweck willen. Lediglich das offensichtliche CGI-Blut ist etwas, woran ich mich nie gewöhnen werde. Das Finale ist dann genau das, was sich Fans erhofft haben dürften und lässt eine winzig kleine Hintertür für weitere Ableger offen, was nie schaden kann. Als nächstes soll mit Ballerina ein erstes Spin-off unter der Regie von Len Wiseman entstehen, die Hauptrolle wird voraussichtlich Ana de Armas übernehmen. Ein genauer Termin ist aber noch nicht bekannt. Was bleibt, ist ein grandios visualisiertes, perfekt choreographiertes Fest, an dessen Inszenierung sich sämtliche Genrevertreter in den nächsten Jahren messen lassen müssen und welches trotz aller Logiklöcher bis zuletzt grandios zu unterhalten weiß. 

UHD und Blu-Ray: Das Bild

John Wick: Kapitel 4 ist komplett digital gedreht worden, zum Einsatz kamen dabei Kameras vom Typ ARRI Alexa Mini LF und Alexa LF, mit einem Maximaloutput von 4.5K. Darauf basierend wurde in der Postproduktion ein 4K Digital Intermediate erstellt, welches nun auch als Basis für die Heimkinoveröffentlichungen dient. Bei knapp drei Stunden Laufzeit, vielen dunklen oder farbintensiven Szenen sowie dem hochauflösenden Ausgangsmaster hat die Blu-Ray im Enconding also einiges zu stemmen. Was sich basierend auf langjährigen Erfahrungen als Katastrophe ankündigte, entpuppte sich dann überraschend als neue Referenzscheibe im regulären HD-Segment, die einem stellenweise wirklich die Kinnlade runterklappen lässt. 

Die heller gemasterte Blu-Ray (Slider ganz rechts) tendiert hier etwas zu sehr ins Grünliche. Bei der 4K UHD (Slider ganz links) wird dagegen korrekt differenziert, die Funken freuen sich dank HDR über mehr Leuchtkraft. 

Bereits während der Wüstenszene zu Beginn des Films lässt die Blu-Ray ordentlich die Muskeln spielen und liefert sattwarme Farben bei gleichzeitig exzellenter Differenzierung und frei von unschönen Überstrahlungen. Das gelingt im weiteren Verlauf zwar nicht immer so gut wie hier, die Aussetzer halten sich aber in sehr erträglichen Grenzen. Den nächsten Augenöffner gibt es dann, wenn bei 00:14:07 die Sonne hinter dem Eiffelturm aufgeht. Der Mix aus Rosa- und Orangetönen leuchtet einem kraftvoll entgegen, ohne dass die Blauanteile dazwischen darin zu krass versumpfen. Viel besser zeichnet die 4K UHD in dieser Szene übrigens auch nicht durch. Wenn es für John Wick dann nach Japan geht und rote Neonleuchten das Geschehen visuell dominieren, sieht das vor der Kulisse der Nacht ebenfalls verdammt gut aus. Richtig bunt wird es dann nochmal, wenn sich titelgebende Killer bei 01:22:46 die Verfolgung von Killa Harkan durch dessen Club aufnimmt. Aber selbst diesen Farbreigen meistert die Blu-Ray richtig gut. Lediglich die Gesichter tendieren ab und an etwas zu sehr ins Gelbliche, da habe ich in der Vergangenheit aber schon bedeutend Schlimmeres gesehen und so richtig auffällig ist das im allgemeinen Farbreigen sowieso nicht. 

Wo die Blu-Ray (Slider ganz rechts) den Horizont bläulich einfärbt, stellt die 4K UHD (Slider ganz links) den eigentlich neutralen Hintergrund wie ursprünglich angedacht in winterlichem Grau dar. 

Im Kontrastbereich liefert die Blu-Ray bereits sehr kraftvolle Schwarzanteile und eine hervorragende Durchzeichnung in dunklen Szenen, hadert auf der anderen Seite aber gerne mal mit der Darstellung farbneutraler Flächen. Wenn Wick und Winston sich auf dem Friedhof vor der winterlichen Kulisse von New York City treffen, bekommt die Blu-Ray bei Schnee und dem grauen Himmel merkliche Probleme. Gemessen am Gesamtbild sind das alles eher Kleinigkeiten. Schärfe und Detailwiedergabe sind durchgehend bemerkenswert und leiden selbst in temporeichen Einstellungen nicht. Mir gefällt, dass die Macher sich im Nachhinein gegen das Einfügen von künstlicher Körnung entschieden haben, das hätte dem Look eher geschadet und das Format wahrscheinlich endgültig in die Knie gezwungen. So darf man sich auf ein blitzsauberes Bild freuen, welches die Blu-Ray trotz Überlänge dank ihres Encodings selbst in kritischen Momenten außerordentlich gut händelt. 

Die Blu-Ray (Slider ganz rechts) löst hier bereits exzellent auf. Die 4K UHD (Slider ganz links) kitzelt aber dank vierfach höherer Auflösung noch mehr Details und Schärfe aus der Szene, beseitigt die leichte Überstrahlung beim Kerzenschein, differenziert den braunen Parkettboden besser vom Rest der Kulisse und wirkt durch die bessere Durchzeichnung dreidimensionaler. 

Ein bisschen besser geht es dann allerdings doch noch, denn die in nativem 4K auflösende UHD mitsamt ihrem Support für HDR10 und Dolby Vision sowie einem erweiterten Farbraum nach Rec.2020 kitzelt alleine auflösungsbedingt noch einiges mehr aus jeder Szene heraus. Wenn Caine bei 00:17:32 vor imposanter Kulisse seinen Eid vor dem Marquis erneuert, wird erstmals ersichtlich, wie viel mehr Definition die UHD offeriert. Auch Nahaufnahmen profitieren nochmal ordentlich vom Auflösungsbonus, so dass man spätestens hier auch kleine Falten und Bartstoppel problemlos erkennen kann. Das etwas dunklere Mastering bringt in Verbindung mit den besseren Schwarzanteilen mehr Dreidimensionalität ins Geschehen und zeichnet allgemein besser durch, ohne dass es in Einstellungen wie dem nächtlichen Paris dabei zu Beeinträchtigungen kommt. Via HDR10 | Dolby Vision werden Spitzlichter klarer dargestellt, gut zu sehen bei der Totalen über Paris um 01:52:31, wobei Dolby Vision insgesamt hauchfein die Nase vorne hat. Farben werden nochmal etwas kraftvoller wiedergegeben, die wenigen Differenzierungsprobleme der Blu-Ray anstandslos beseitigt. Wer wirklich das Beste aus diesem fantastischen Master herauskitzeln will, kommt um die ebenfalls referenzverdächtige 4K UHD nicht herum. 

UHD und Blu-Ray: Der Ton

LEONINE bleibt seiner Linie treu und liefert John Wick: Kapitel 4 im Heimkino sowohl auf Blu-Ray als auch der 4K UHD mit Dolby Atmos inklusive verlustfreiem TrueHD-Kern für die deutsche und englische Sprachausgabe aus. Und die hat es mindestens genauso in sich wie das dazugehörige Bild. Schon die erste Szene liefert einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das Kommende: Wenn John mit der Faust gegen die Trainingsattrappe schlägt, knallt es mit jedem Schlag derart aggressiv aus dem Subwoofer, dass man dabei förmlich erschreckt. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd durch die Wüste liefert die Heimkinoanlage zum Pferdegetrappel die passende Aktivität und die abgegebenen Schüsse wandert korrekt positioniert von einer Seite zur anderen, was einfach nur grandios klingt und die Richtung für die kommenden Stunden vorgibt. 

Der Betreiber des Osaka Continental und seine Tochter Akira verteidigen ihren notfalls bis zum äußersten. | 4K UHD

In Feuergefechten fliegen die Kugeln quasi nur so durch den Raum, wobei dann auch die Höhenebene kräftig mitgeht und ein sensationelles Mittendringefühl inklusive glaubwürdigem Wiederhall erzeugt – und angsteinflößender wurde das Abfeuern einer Schrotflinte bisher noch in keinem Film akustisch dargestellt. Der überwiegend elektronische Score von Serienveteran Tyler Bates agiert dabei grundsätzlich eher im Hintergrund, ist über die Decke aber stets präsent und übernimmt nur im Berliner Club zeitweise die Oberhand, was vom Subwoofer einmal mehr kräftig unterstützt wird. Dann kommt auch die unfreiwillige Dusche wahrnehmbar von oben. Insgesamt hat der Film außerhalb der Schusswechsel und besagter Szene aber nur sehr wenige dedizierte Effekte anzubieten, allenfalls das Treffen zwischen Winston und dem Bowery King im strömenden Regen liefert noch ein paar schöne Momente, sonst agiert der Film primär auf der regulären Ebene. Die Stimmen sind trotzdem stets klar verständlich, nur das gelegentliche Nuscheln des mittlerweile dreiundsechzigjährigen Synchronsprechers Benjamin Völz fällt da minimal unschön ins Gewicht. Dafür kann die Abmischung aber nichts, weshalb auch hier gilt: Neue Referenz.

Die Extras

Ein klitzekleines bisschen muss man die Blu-Ray ja doch bemitleiden, denn zu den fast drei Stunden Laufzeit muss sie auch noch knapp siebenundsiebzig Minuten Bonusmaterial stemmen, welches sich übrigens auch an Bord der 4K UHD befindet und sich aus vielen kurzen Featurettes mit einer maximalen Laufzeit von zehn Minuten zusammensetzt. Unter anderem wird näher auf die Beziehung zwischen Hauptdarsteller und Regisseur eingegangen, ein Großteil der Extras besteht allerdings aus Interviews zu verschiedensten Themen – darunter zum Training und der visuellen Gestaltung des Films. Auch Neuzugang Donnie Yen wird noch einmal umfassend ins Rampenlicht gerückt und die Macher erklären, wie schwierig das Drehen im Dunkeln ist und sezieren ein paar der wichtigsten Szenen des Films. 

In Berlin soll Wick ein weiteres Mitglied der Hohen Kammer aufspüren und eliminieren. Gangsterboss Killa Harkan wartet schon freudig auf dessen Ankunft. | 4K UHD

Dazu gibt es noch zwei Trailer und einen exklusiven Einblick in die kommende Serienadaption, in der das Continental eine tragende Rolle spielen wird und die in den Siebzigern angesiedelt sein wird. Hierzulande hat Amazon Prime sich die Ausstrahlungsrechte gesichert. Ob das noch dieses Jahr passieren wird, war vor Redaktionsschluss jedoch nicht in Erfahrung zu bringen. Neben einer regulären Veröffentlichung im Keep Case dürfen sich Sammler zusätzlich auf eine limitierte Ausführung im Steelbooks freuen, Blu-Ray und 4K UHD warten jeweils mit eigenen Motiven auf. Die Preise dafür beginnen bei knapp dreißig Euro, was regulär üblichen Preisen entspricht. Als Ergänzung für die bestehenden Steelbooks der Vorgänger in jedem Fall eine tolle Sache. 

„Es gibt Filme, die beginnt man ohne Erwartungen zur späten Stunde und ratzt irgendwann gemütlich weg. Dasselbe von John Wick: Kapitel 4 anzunehmen, wäre – wie sich herausgestellt hat – ziemlich fatal. Denn ehe ich mich versah, war es vier Uhr Morgens und ich stand hellwach und kerzengerade vor dem Fernseher, voller Spannung auf das Ende wartend. Gelohnt hat es sich allemal, denn das Finale zur Reihe um den legendären Kopfgeldjäger verspricht ein knapp dreistündiges Feuerwerk der Güteklasse A+, inklusive perfekt choreographierter Fights, opulenten Visuals und einem würdigen Abschied für den beliebten Antihelden. Dass es dem Werk dabei an allen Ecken und Enden an Logik mangelt, kann man angesichts der vorzüglichen Actionkost ruhig ignorieren. Blu-Ray und 4K UHD verdienen sich den Titel als neue Referenz in Sachen Bild und Ton, während das umfangreiche Bonusmaterial zahlreiche interessante Einblicke in die Produktion gewährt. Für mich nicht nur einer der besten Actioner des Jahres, sondern auch einer der besten aller Zeiten. Den (vorläufig) finalen Auftritt von John Wick darf man sich nicht entgehen lassen.“


Quelle Bildmaterial: ©2023 LEONINE Distribution GmbH. All rights reserved.

Entsprechende Rezensionsmuster sind uns freundlicherweise vorab von LEONINE zur Verfügung gestellt worden.

*Unsere Links werden nicht mit einer Monetarisierung versehen.

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