Der Film
1997. Die Großstadt von Los Angeles verkommt dank anhaltender, brutaler Bandenkriege zu einer Kriegszone. Selbst unter Aufbringung aller Kräfte gelingt es der lokalen Polizei nicht, das Chaos in den Griff zu kriegen. Zudem plagt eine anhaltende Hitzewelle die Einwohner. Und wo Hitze und Gewalt sich begegnen, ist auch der jagdfreudige Predator nicht weit. Als dieser immer mehr Bandenmitglieder auf grausamste Art massakriert, lockt das nicht nur den temperamentvollen Cop Harrigan (Danny Glover, Lethal Weapon) auf den Plan, sondern auch hochrangige Regierungsagenten. Die wissen nur zu gut über das erste Auftauchen der außerirdischen Kreatur und ihren Kampf gegen Major Dutch Bescheid und sind nun scharf auf dessen fortgeschrittene Waffentechnologie.
Unter Führung des mysteriösen Agent Keyes (Gary Busey, Drop Zone) soll dem Predator nun eine Falle gestellt werden. Dabei mischt auch Harrigan kräftig mit, der sich längst auf einer persönlichen Vendetta gegen die Jäger befindet, nachdem dieser bei seiner Beutehatz auch vor dessen Kollegen nicht Halt gemacht hat. Als auch dieses Unterfangen misslingt, steht dem Predator nur noch der Harrigan selbst gegenüber. Und der ist fest entschlossen, dem außerirdischen Trophäensammler endgültig den Garaus zu machen…
Wie auch der überaus erfolgreiche Vorgänger litt die Fortsetzung von 1990 unter zahlreichen Produktionsproblemen. Arnold Schwarzenegger weigerte sich, abermals die Hauptrolle in einem Predator – Film zu übernehmen, nachdem dieser fand, dass die Idee, das Setting in die Großstadt zu verlegen, schlichtweg dämlich sei. Außerdem sagte ihm die Bezahlung nicht zu. Auch Regisseur John McTiernan hatte wenig Interesse, in den Regiestuhl zurückzukehren und drehte stattdessen lieber Jagd auf Roter Oktober (als Teil der Jack Ryan UHD – Collection nächste Woche bei uns im Test). Dafür sprang Stephen Hopkins ein, der sich bereits als Second Unit Director bei Highlander verdingt und sich darüber hinaus auch für den fünften Teil der Nightmare on Elm Street – Reihe verantwortlich gezeigt hatte. Danny Glover, der die Rolle des Cops zu diesem Zeitpunkt bereits in zwei Lethal Weapon – Filmen erfolgreich verkörperte, durfte hier eine wesentlich härtere Gangart einlegen. Zudem schlüpfte Kevin Peter Hall abermals in die Haut des Predators. Es sollte dessen letzter Auftritt werden – nur fünf Monate nach Veröffentlichung des Films starb der Darsteller an den Folgen einer AIDS – verseuchten Bluttransfusion.
Während der Dreharbeiten ging dann auch beinahe alles schief, was man sich nur vorstellen kann. Die lokalen Anwohner waren wenig begeistert über den Krawall des Filmteams und bewarfen Cast und Crew während der nächtlichen Dreharbeiten von ihren Fenstern aus mit Abfällen und Fäkalien. Zudem fand einer der Produktionsmitarbeiter dann auch noch verborgen unter einigen Müllsäcken eine echte Leiche. Der fertige Film bekam schließlich noch einigen Ärger mit der MPAA, die dem äußerst brutalen Film mit der an den Kinokassen meist tödlichen NC-17 – Freigabe drohte. Somit waren für das angestrebte R-Rating vorab einige Cuts nötig, blieb letztendlich aber immer noch ein knallharter Actioner. Hierzulande in dieser Form noch ab 18 Jahren freigegeben zu sehen, wurde die dazu 1992 veröffentlichte VHS prompt indiziert, alle weiteren inhaltsgleichen Veröffentlichungen sollte dasselbe Schicksal ereilen. Entsprechend lief der Film lange Jahre auch nach 23 Uhr nur stark gekürzt im Fernsehen.
Seit 2014 endlich rehabiltiert bietet Predator 2 auch deutschen Zuschauern einen Film, der seinerzeit harsch von den Kritikern abgestraft wurde, mittlerweile aber längst wie das Original als Kultklassiker dient. Zwar hat die Fortsetzung nicht ganz die Qualität des Originals, weiß dank ihres originellen Settings und seiner kompromisslosen Gangart aber bis heute zu unterhalten.
Die UHD
Nicht ganz so stark wie die völlig misshandelte Ultimate Hunter Edition des Originals, aber doch auch ein wenig litten die bisher erhältlichen Blu-Ray – Editionen zu Predator 2 unter dem forcierten Einsatz von Weichzeichnern, blieben dabei aber immer noch ansehnlich und boten einen technisch typischen Transfer eines Films aus den 90er Jahren. Für die UHD wurde der Film nun in nativem 4K vom 35mm – Originalnegativ abgetastet und zusätzlich mühsam auch von den letzten verbliebenen Schmutzpartikeln befreit, bietet also schonmal ein blitzsauberes Bild. Die Veröffentlichung profitiert dabei nur wenig vom Mehrwert in Sachen Auflösung, sondern viel eher vom erweiterten Farbraum und dem Einsatz von HDR10. Dem deutlich übersättigten Bild der Blu-Ray steht hier eine wesentlich natürlichere Farbgebung gegenüber. Die omnipräsenten Orangetöne weichen einer realistischeren Nuancierung, die an nahezu allen Ecken und Enden für massive Verbesserungen sorgt. Gesichter und Umgebungen unterscheiden sich nun viel deutlicher voneinander. Durch den Verzicht auf unnötige Filter erhält der Film auch seine Körnung zurück, die hier sehr angenehm daherkommt und den Detailgrad etwas hebt. Das verbessert auch die Plastizität. Alles in allem also ein sehr gutes Upgrade, wenngleich nicht ganz so überragend wie beim ersten Teil.
Beim Ton bleibt dagegen auch hier alles beim Alten. Zum Einsatz kommen die gleichen Tonspuren, die bereits auf der als Extra beiliegenden Blu-Ray verfügbar waren. Der englische Originalton präsentiert sich dabei als verlustfreie DTS-HD MA 5.1 Spur, das deutsche Pendant als simpler gestrickte, leicht komprimierte DTS 5.1 – Spur. Überragend sind aber beide nicht. Zwar gibt sich der Originalton insgesamt deutlich dynamischer und präsentiert seine Effekte kraftvoller und entsprechend wahrnehmbarer, bleibt aber dafür im Center grundsätzlich zu leisen. Hier musste erst um einige Stufen nachjustiert werden, um die Stimmen besonders im Effektrausch anständig hörbar zu machen. In beiden Fassungen angenehm präsent zeigt sich dafür der Filmscore, für den sich abermals Alan Silvestri verantwortlich zeigte. Im direkten Vergleich zeigt sich der Originalton aber in den allermeisten Belangen überlegen und ist daher Präferenz, sofern man der englischen Sprache mächtig ist.
Wenig Neues gibt es zu guter letzt auch von den Extras zu berichten. Diese sind identisch zu denen, die bereits auf den vorherigen HD – Veröffentlichungen zu finden waren, fallen aber dennoch interessant aus. Neben jeweils einem Audiokommentar des Regisseurs sowie einem der beiden Drehbuchautoren und Predator – Erfinder Jim und John Thomas darf man sich über das knapp 35 Minuten lange Featurette Jäger und Gejagte freuen, in welchem sich nicht nur Cast und Crew umfassend zu Wort melden, sondern auch viele Facetten der Filmentstehung beleuchtet werden. Weitere Featurettes beleuchten die Effekte sowie das umfangreiche Waffenarsenal des Predator. Zwei Fake – Reportagen im „Hard Core“ – Stil runden das Geschehen prima ab und lassen weder Fragen noch Wünsche offen.
Fazit
„Alles in allem ist Predator 2 eine würdige Fortsetzung des Originals von 1987, wenngleich der Film nie ganz an dessen Qualitäten rangelangt. Dafür legt er in Sachen Brutalität nochmal ordentlich zu und steckt damit sogar noch manch gegenwärtig produzierten Actioner in den Schatten, zumal die handgemachten Effekte dem Streifen einen gewissen Hauch von nostalgischer Eleganz verleihen. Die Transition in den Großstadtdschungel funktioniert aber gut und gibt dem Jäger viele neue Möglichkeiten, sein tödliches Arsenal nutzbringend einzusetzen. Der Cast macht immensen Spaß, sowohl Danny Clover als auch Gary Busey sorgen neben dem hier als Nebendarsteller agierenden Bill Paxton für richtig gute Momente. Dank der exzellenten 4K – Neuabtastung sah Predator 2 zudem noch nie so gut aus wie in Form der neuen UHD. Die Mankos beider Tonspuren können dieses Erlebnis nur wenig trüben, zudem auch hier das komplette Bonusmaterial an Bord der beigelegten Blu-Ray zu finden ist.“
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