UHD: „Pacific Rim – Uprising“

                                                 Getestet und verfasst von General M 

      Quelle Bildmaterial: „Pacific Rim – Uprising, ©2017 Universal Pictures. All rights reserved.“ 

                                                               Ab sofort erhältlich

91 gx6MEpL. SL1500 Was immer der Mexikanische Regisseur Guillermo del Toro anpackt, scheint umgehend zu Gold zu werden. Anders als für seinen letzten Film „Shape of Water“ konnte er sich für den 2014 entstandenen „Pacific Rim“ zwar keinen Oscar abholen, dafür aber gut 300 Millionen Dollar Gewinn an den Kinokassen einfahren und sich für seinen hochstilisierten Mechafilm außerdem zahlreiche wohlwollende Kritiken abholen. Eine Fortsetzung war da natürlich längst beschlossene Sache. Die ist dann auch 2017 unter dem Titel „Uprising“ angelaufen, dieses Mal mit Spartacus – Schöpfer Steven DeKnight im im Regiestuhl und Star Wars – Darsteller John Boyega in der Hauptrolle. Del Toro blieb aber als Produzent an Bord und wirkte zudem am Drehbuch mit. Das Ergebnis ist ein etwas kurzweiligerer Film als sein Vorgänger, der aber immer noch massig imposante Schauwerte auffährt. Seit 26. Juli im Heimkino erhältlich, haben wir uns für den passenden Test hinter das Steuer des M-Reviews – Jaegers gehockt. Der besteht hauptsächlich aus Bambusrohren und Gummibändern, aber der Gedanke zählt!


Der Film

Wir schreiben das Jahr 2035. Gut zehn Jahre nach dem entscheidenen Sieg über die gewaltigen Kaiju gilt die Bedrohung über die Monster als gebannt, die zerstörten Städte wurden allesamt fast vollständig wieder aufgebaut. Natürlich bedeutet das nicht, dass das Jaeger – Programm deswegen einfach eingestampt wurde. Im Gegenteil: Unter Leitung des Wissenschaftlers Geiszler (Charlie Day, „Kill the Boss“) wurden die haushohen Roboter stetig weiterentwickelt und sind für den Fall einer neuen Bedrohung jederzeit einsatzbereit. Da die Massenproduktion einer neuen Generation dieser Kampfboliden nun unmittelbar bevorsteht, sieht es allerdings entsprechend schlecht für die alteingesessenen Piloten der ersten Generation und ihre treue Läufer aus.

pacific rim uprising movie stills

Inmitten dieses Trubels verdingt sich Jake (John Boyega, „Star Wars: Episode VIII“), der Sohn des gefallenen Kriegshelden Stacker Pentecost, abseits der großen Zivilisationen lieber als Schwarzmarkthändler für Jaeger – Ersatzteile, als den gewaltigen Fußstapfen seines Vaters nachzufolgen. In dieser Eigenschaft begegnet er eines Tages der erst fünfzehnjährigen Bastlerin Amara Namani (Cailee Spaeny, „Bad Times at the El Royale“), die es ganz alleine fertig gebracht hat, einen eigenen, nicht militärischen Jaeger zu bauen. Leider werden beide prompt von PPDC festgesetzt und stehen nun vor der Wahl, entweder in den Knast zu wandern, oder aber dem Jaeger – Programm beizutreten. Die unfreiwillige Verstärkung kommt nicht zu früh, denn nicht nur, dass die Kaiju längst nicht besiegt sind, auch ein feindlich gesinnter Jaeger unbekannter Herkunft richtet zunehmend verheerende Schäden an…

Die Rezension

Zugegeben, Regisseur DeKnight erfindet das Rad hier nicht neu, sondern setzt das bewährte Rezept des Vorgängers nahtlos fort, ohne dabei aber je ganz an dessen Klasse heranreichen zu können. Dennoch bietet der Film 111 Minuten teilweise atemberaubende Zerstörungsorgien, die selbst Michael Bay feucht werden lassen. Da man diese nun anders als beim hauptsächlich aus Regen und Dunkelheit bestehenden Vorgänger nun erstmal auch bei Tageslicht zu sehen bekommt, lässt die Arbeit der zuständigen Effektkünstler nur noch eindrucksvoller wirken. Davon sollte man sich aber dennoch nicht zu sehr einnehmen lassen, denn auch die Darsteller leisten gute Arbeit. Die Chemie zwischen John Boyega und Nachwuchsdarstellerin Cailee Spaney stimmt, auch Humor lässt der Film nicht missen. Trotz der fehlenden Subtilität des Vorgängers bietet „Uprising“ allerbestes Popcornkino, dessen Handlung aber trotz aller Bemühungen wesentlich weniger von Belang ist, als die seines Vorgängers. Ob das ein Grund ist, warum dem Film an den Kinokassen nicht der finanzielle Erfolg seines Vorgängers beschieden war? 

pacific rim uprising

Dass man beim Ende des Films aber dennoch vermuten darf, dass wenigstens ein abschließender dritter Teil folgen wird, stimmt mich aber trotzdem sehr positiv. Denn „Pacific Rim – Uprising“ liefert letztendlich genau das, was man als Zuschauer erwartet. Action in einer Größenordnung, die selbst die Transformers mickrig wirken lässt, dazu den ein oder anderen lockeren Spruch. Besonders klasse ist aber, dass man hier nicht versucht hat, irgendeine Art von Romance zwischen Jake und Amara in Gang zu bringen, oder letztere gar als kleines, naives Bastelkiddie darzustellen. Stattdessen verkörpert Spaney hier eine beeindruckend starke und unabhängige Frauenrolle, die als perfekter Maßstab dafür dient, wie unaufdringlich und glaubwürdig ein solcher Charakter gestaltet werden kann. Ich sehe für die Nachwuchsdarstellerin eine sehr glorreiche Zukunft voraus. 

Die BD/UHD

Es sind gerade die audiovisuellen Spektakel, welche die jeweiligen Formate zu absoluten Höchstleistungen antreiben können, sofern sorgfältig und gut umgesetzt. Dazu bedarf es selbstverständlich eines entsprechend hochwertigen Ausgangsmasters. Wie bei dem kürzlich von uns getesteten Black Panther kamen auch hier ARRI ALEXA XT PLUS – Kamerasysteme zum Einsatz, zusätzlich aber auch deren kleinere Brüder. Aus deren Bildern entstand am Ende ein auf 2K runterskaliertes Master, welches auch für die Heimkinoveröffentlichungen Verwendung findet – auf Blu-Ray weiter runterskaliert auf konventionelles Full HD und für die UHD auf 4K hochskaliert. Eine native 4K – Scheibe stellt die Veröffentlichung also nicht dar, kann sich aber trotzdem absolut sehen lassen. Schon auf der normalen Blu-Ray macht das Dargebotene einen grandiosen Job, hier profitiert das Geschehen immens davon, dass sich die Kämpfe nun hauptsächlich bei Tage abspielen. Hier darf man sich dann über exzellente Farbgebung und tolle Detailpracht bei einer für das Format referenzverdächtigen Schärfe freuen, die selbst in den wenigen dunklen Szenen noch überraschend gut wahrnehmbar ist. Als kleines Manko muss man hier aber mit gelegentlich auftretenden Unschärfen Vorlieb nehmen, die besonders auf den Gesichtern in besagten Szenen wahrnehmbar sind. Die UHD hat dieses Problem ebenfalls und gibt sich zudem dunkler als die Blu-Ray, was allerdings von Vorteil ist, da diese gelegentlich etwas zu hell daherkommt und das Bild in 4K im Ergebnis wesentlich angenehmer wirkt. Dadurch ist auch das Filmkorn in dunklen Szenen sehr viel nuancierter. Durch den erweiterten Farbraum wirken die Farben nicht nur nochmal einen Ticken kräftiger, besonders die farbenfrohen Jaeger bekommen dadurch nochmal einen visuellen Kraftschub verpasst. TL;DR: Abgesehen von der höheren Auflösung und dem etwas angenehmeren Bild agieren Blu-Ray und UHD auf dem gleichen, exzellenten Level, teilen sich dafür aber auch kleinere Schwächen. 

Obsidian Fury Uprising 06

Nahtlos positiv sieht es dafür beim Ton aus. Anders als erwartet hat Universal hier nicht auf sein Standardformat DTS gesetzt, sondern bietet sowohl auf der UHD als auch auf der Blu-Ray verlustfreien Dolby Atmos – Ton in zwei Sprachen an, nämlich Deutsch und Englisch. Wie sich herausstellt, ist das nicht die schlechteste Wahl, im Gegenteil: Was „Pacific Rim: Uprising“ hier aus dem Heimkinosystem abfeuert, löst sogar die Wochenreferenz „Operation: 12 Strong“ nach sehr kurzer Regentschaft ab! Von der ersten bis zur letzten Minute laufen sämtliche Lautsprecher ebenso wie der Subwoofer unter Volllast und hauen einem aus allen Richtungen ein Effektfeuerwerk sondergleichen um die Ohren, dass der Boden bebt. Mehr Mittendrin geht eigentlich nicht, die Verteilung der Effekte auf die jeweiligen Lautsprecher ist einfach nur genial. Schade ist dabei, dass sich die 3D – Effekte über die Deckenlautsprecher ausschließlich auf die Jaeger – Stimmen beziehen und sonst über die ganze Laufzeit nahezu tot bleiben. Aber selbst das sorgt für einen ordentlichen Immersionsboost. Da wäre trotzdem wesentlich mehr möglich gewesen. Kleine Kritik muss man zum Schluss auch an der Deutschen Tonspur üben: Hier musste der Center etwas runtergeregelt werden, da die Stimmen im Vergleich zum restlichen Geschehen oft etwas zu laut gewesen sind. Die Englische Originaltonspur ist hier wesentlich besser ausbalanciert. Abschließend noch das Wort zum Sonntag, bzw. zum Bonusmaterial. Dieses befindet sich komplett auf der der UHD beiliegenden Blu-Ray und besteht neben dem obligatorischen Audiokommentar des Regisseurs besonders aus zehn zusätzlichen Featurettes, die sich mit der Gestaltung und der Umsetzung des Films befassen, hierbei aber allesamt überraschend kurz ausgefallen sind. Als informative Beigabe aber sicher nett, wenn eben auch etwas überhastet abgefrühstückt. 

Fazit

ava4Auch daheim lassen es die Jaeger so richtig krachen. Sowohl UHD als auch Blu-Ray leisten durchgehend sehr gute Arbeit mit nur sehr kleinen Schwächen. Besonders der Ton übertrifft alles, was ich bisher aus meinen Boxen vernehmen durfte, auch wenn ich mir ein wenig mehr Ausnutzung der Atmos – Vorzüge gewünscht hätte. Lässt man die technischen Aspekte mal beiseite, bekommt man mit ´Pacific Rim: Uprising´ einen schnörkellosen, aber auch inhaltlich wenig anspruchsvollen Actionkracher geboten, der zumindest in Sachen Größenordnung alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Je größer die Glotze und je fetter die Lautsprecher, desto eindrucksvoller ist auch das Geschehen im Wohnzimmer. Ruhig mal ansehen, denn auch für Nicht – Technikenthuasiasten wird einiges geboten.“

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 

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