Wir haben es geschafft, liebe Leser – mit dem Review zum fünften und letzten im Heimkino erhältlichen Teil der überaus erfolgreichen Mission: Impossible – Reihe befinden wir uns auf den Zielgraden unseres Monatsspecials. Wer allerdings dachte, dass Hauptdarsteller und Produzent Tom Cruise mit seiner Kletterpartie im vierten Teil schon die Grenzen die Möglichkeiten ausgelastet hätte, den wird der fünfte Teil mit dem Zusatz „Rogue Nation“ schnell eines Besseren belehren. Die Regie übernahm hier Christopher McQuarrie, der mit Cruise bereits erfolgreich in Jack Reacher (im August bei uns im UHD – Review) zusammengearbeitet hat und auch im sechsten Mission: Impossible wieder auf dem Regiestuhl zu finden war, was für die Reihe durchaus ein Novum darstellt. Wer dessen Handlung und Charaktere besser verstehen will, ist mit unserem Review zu Teil 5 allerbestens vorbereitet.
Der Film
Frisch von einer weiteren unmöglichen Mission zurückgekehrt, bei welcher auch der bisher nur vom Büro aus tätige Computerexperte Benji Dunn (Simon Pegg, „Star Trek – Into Darkness“) erstmals Außendiensterfahrung sammeln durfte, wird Top – Spion Ethan Hunt (Tom Cruise, abermals auch Produktion) in einem eigentlich sicheren IMF – Standort von Mitgliedern der ominösen Gruppe namens „Das Syndikat“ festgesetzt und erwacht wenig später in einem schnuckeligen Foltergefängnis, welchem er glücklicherweise mithilfe der potenziellen MI6 – Doppelagentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson, „The Greatest Showman“) entfliehen kann. Doch in der kurzen Zeit ist einiges geschehen: CIA – Boss Hunley hat die IMF aufgelöst, sämtliche Mitarbeiter, darunter auch Außendienstagent Brandt (Jeremy Renner, „The Town“) unterstehen jetzt direkt seinem Befehl. Hunt, der fest entschlossen ist, die Hintermänner des Syndikats hochzunehmen, muss ein weiteres Mal in den Untergrund abtauchen. Auf die Unterstützung seiner Kollegen kann er sich dabei aber natürlich dennoch verlassen.
Über ein geplantes Attentat in der Wiener Oper gerät Hunt auf die Spur des abtrünnigen MI6 – Agenten Solomon Lane, der die Fäden im Hintergrund des Syndikats zu ziehen scheint. Worauf er allerdings wirklich aus ist, erschließt sich erst spät. Und auch hinsichtlich der geheimnisvollen Ilsa kann sich niemand wirklich sicher sein, auf welcher Seite sie denn wirklich steht.
Die Rezension
Der fünfte Teil der Mission: Impossible – Reihe bekam es zu seinem Kinostart mit einem eisenharten Konkurrenten zu tun, denn niemand geringeres als James Bond selbst stellte sich dem Franchise mit „Spectre“ entgegen. Das tat dem Erfolg an den Kassen aber nur wenig Abbruch, denn bei einem geschätzen Budget von gut 150 Millionen Dollar brachte „Rogue Nation“ über 700 Millionen Dollar Einspielergebnis zurück nach Hause. Zurecht, denn die magische Nummer Fünf überzeugt abermals mit waghalsiger Action, exotischen Schauplätzen von Wien bis Marokko und bietet zudem auch eine gesunde Portion Selbstironie, die das Geschehen um den hier angenehm locker zu Werke gehenden Tom Cruise prima bereichert. Die aus Teil 4 etablierten Figuren werden hier bis auf Ausnahme von Paula Patton weiter vertieft und werden auch im sechsten Teil wieder eine prominente Rolle spielen. Diese Beständigkeit tut der neuen Trilogie überaus gut, zumal mit dem wiederkehrenden Christopher McQuarrie als Regisseur zusätzlich für Konstanten gesorgt wird, die sich ebenfalls angenehm auf das Geschehen auswirken.
Allerdings reizt der Film dafür auch nicht minder nahezu sämtlichen Klischees aus, die man sich in dem Genre vorstellen kann. Ganz besonders natürlich der Schurke, der trotz zig Gelegenheiten, seinem Ziel entscheidend näher zu kommen, indem er Hunt einfach bei der erstbesten Gelegenheit umlegt, dann aber doch immer wieder zögert, wirkt in dem hier gebotenen Maße beinahe lächerlich. Aber das sind mehr so kleine Diskrepanzen, an die sich der Genrefan ja längst gewöhnt hat, sie beinahe schon fest in sein Filmerlebnis einplant. Tom Cruise, der selbst halbsbrecherischste Stunts mit Vorliebe persönlich ausführt, ist hier wieder mal über seine Grenzen gegangen und haut bereits in den den ersten Filmminuten einen so atemberaubenden Stunt aus dem Bildschirm, dass die Kletterpartie am Burj Khalifa dagegen fast schon harmlos wirkt. Über viele Unstimmigkeiten bei der sonst eher standartisierten Handlung, die besonders im M:I – Franchise längst nicht mehr frisch wirkt, können aber selbst diese spektakulären Einlagen nicht immer hinwegtrösten. Trotzdem präsentiert sich Rogue Nation als bestes Unterhaltungskino, welches dem Zuschauer nur wenig Raum zum Atmen lässt.
Die UHD
Wo der vierte Teil noch die absolute Bildreferenz im Rahmen der nun kompletten UHD – Veröffentlichungen darstellte, muss sich Rogue Nation mit einem eher gemischten Urteil zufriedengeben. Basierend auf einem 2K – Ausgangsmaster präsentiert sich der Film hier hochskaliert auf 4K und bietet dabei zwar über weite Strecken ein detaillierteres und schärferes Bild als die handelsübliche, der Veröffentlichung wie immer zusätzlich beiliegende Blu-Ray, leidet dabei aber durch den Einsatz des erweiterten Farbraums mehr denn je an deren bereits bekannten Problemen. Die lassen sich besonders stark in dunklen Szenen ausmachen, in denen das ohnehin schon sehr warme, braunlastige Bild nochmals intensiver wirkt und den entsprechenden Szenen jede Form von Natürlichkeit vollständig versagt. Sind in diesen Momenten Gesichter auf dem Bildschirm zu sehen, wirken diese derart übersättigt, dass man annehmen könnte, die handelnden Personen hätten zuvor mindestens 2 Tage Stufe 10 auf der Sonnenbank hinter sich gebracht. Gleichzeitig sorgt das sonst so satte Schwarz hier zusätzlich dafür, dass viele Details im Nichts verschwinden. Das geht soweit, dass gelegentlich im direkten Vergleich zur Blu-Ray auch mal Körperteile verschwinden können. In den helleren Momenten, besonders in den Außenaufnahmen, sieht die Sache dann viel besser aus. Auch hier dominiert zwar zumeist Braun die Farbgebung, was besonders den Szenen in Marokko einen guten Stil verleiht. Trotzdem wirkt hier alles viel natürlicher, auch die Durchzeichnung bei den Details ist wesentlich besser als auf der Blu-Ray, wovon besonders Gebäude im Hintergrund immens profitieren. Alles in allem ist die UHD ihrer kleinen Schwester also durchaus in vielen Belangen überlegen, da einfach nuancierter, muss dafür in den dunklen Momenten deutlich mehr Kritik einstecken. Drastische Verbesserungen zur Blu-Ray gibt es hier nicht. Entsprechend muss am Ende wieder mal jeder für sich entscheiden, ob sich das Upgrade lohnt.
Ihr dachtet, dass es in Sachen Ton nicht noch schlimmer werden könnte als bisher? Denkste, hat sich Paramount wohl gedacht, und schlägt dem Deutschsprachigen Konsumenten hier mit noch mehr Schmakkes ins Gesicht als zuvor. Der weit über dem Zenit agierenden Deutschen Dolby Digital 5.1 – Tonspur steht nämlich dieses Mal nicht nur eine Englische True HD -, sondern gleich eine Dolby Atmos – Spur gegenüber, die im direkten Vergleich besonders bei den Actionszenen eine Dynamik und Power entfaltet, die Deutschpuristen die Tränen in die Augen treibt. Dabei nutzt besagte Spur auch die 3D – Elemente des Formats aus und präsentiert so viele schöne Momente, in deren Genuss Deutsche Zuschauer wohl nie kommen werden. Zwar nutzt die DD 5.1 – Variante ihre bescheidenen Möglichkeiten ebenfalls so gut es geht aus und präsentiert gelegentlich durchaus guten Raumklang sowie kraftvolle Bässe, muss sich dem extrem dynamischen und kraftvollen Gegner aber am Ende doch nahtlos geschlagen geben. Die bereits seit den frühen Tagen der Blu-Ray andauernde Kritik an der Veröffentlichungspolitik von Paramount scheint man sich dort einfach nicht zu Herzen nehmen zu wollen. So speist man Deutsche Konsumenten auch Jahre später noch immer mit Uralt – Ton ab, bittet die Käufer aber dennoch mehr zur Kasse als beispielsweise in den Vereinigten Staaten, wo das aktuelle 4K – Format längst zu handelsüblichen Preisen erhältlich ist, während man hier locker einen Zehner mehr los wird, wenn es um aktuelle Releases geht. Gleiches gilt auch für die Extras, die sich wieder mal komplett auf der beiliegenden Blu-Ray befinden, aber nur Bekanntes bieten. Auch hier sieht es für die Amerikaner besser aus, diese bekommen nämlich noch eine zweite Blu-Ray dazu, die bisher exklusiv für die Supermarktkette Target verfügbar war. Hier fehlt diese natürlich komplett. Es bleibt bei den knapp 45 Minuten HD – Extras, welche die Stunts genau beleuchten, Charaktere und bisherige Handlungsstränge nochmal detailliert in Szene setzen und die ebenfalls einen Ausblick auf die Fortführung des Franchises werfen. Die abermals vermurkste Deutsche Veröffentlichung rettet das aber sicher nicht.
Fazit
„Es ist schon irgendwie zum Haare raufen. Da beginnt unser Monatsspecial mit so viel Lob für die ersten beiden Filme in ihrer 4K – Premiere, entwickelt sich dann aber zunehmend zum großen Ärgernis für Fans und Sammler von Heimkinoveröffentlichungen. Und das ganz einfach nur wegen der beschämenden Veröffentlichungspraktiken von Rechteinhaber Paramount, die Deutschen Konsumenten für viel Geld nichts weiter bieten als ein Tonformat, welches bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat. Dem einen Film fehlt dann auch oft eine ganze Disc voller Extras, andere sind wieder in Sachen Bild als unzureichend zu bewerten. Der fünfte Teil der Reihe ist ein wenig von allem. Wer bereits sämtliche Teile der Reihe als Blu-Ray im Regal hat, kann bei den Teilen 1, 2 und 4 guten Gewissens zugreifen, da hier alleine das Bild ein Upgrade rechtfertigt. Der Rest jedoch bietet im Zusammenspiel mit Uralt – Ton und eher geringen Verbesserungen in Sachen Bild kaum Kaufgründe.“
Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
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