UHD: „Jurassic Park III“

                                                 Getestet und verfasst von General M 
 
         Quelle Bildmaterial: „Jurassic Park III, ©2001 Universal Pictures. All rights reserved.“ 

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Jurassic Park III 4K UHD Blu ray Review Cover 371x500Abermals sollten vier Jahre vergehen, ehe nach dem erneut guten Erfolg von „Vergessene Welt – Jurassic Park“ eine weitere Fortsetzung folgte. Steven Spielberg hatte mit dem dritten Teil zwar nichts mehr am Hut, sondern übergab den Regieposten vertrauensvoll an Joe Johnston, welcher sich bereits beim zweiten Teil für den Job empfohlen hatte. Dieses Mal ohne Jeff Goldblum in seiner Rolle als Dr. Ian Malcolm, durfte dieses Mal wieder der von Sam Neill bereits im ersten Teil verkörperte Dr. Alan Grant ran, auch Laura Dern hat einen kurzen, aber nicht ganz unwichtigen Auftritt als Dr. Ellie Sattler. Mit bewährten, vielleicht zu bewährten Zutaten schnitt der Film dann auch solide, aber nicht übermäßig erfolgreich an den Kinokassen ab, was wohl dafür sorgte, dass die Reihe anschließend vorerst eine wohlverdiente Pause nehmen musste, ehe das Franchise mit „Jurassic World“ weit über zehn Jahre später neu gestartet werden sollte. Wie die Vorgänger erschien der dritte Teil der Reihe im Rahmen der 2011 erschienenden Blu-Ray – Collection erstmals in HD, schnitt dabei aber sogar noch schlechter ab als die anderen beiden Umsetzungen. Kann die UHD – Fassung den angerichteten Schaden wieder gutmachen? 

Der Film 

Obwohl Dr. Alan Grant (Sam Neill, „The Commuter“) nach den Ereignissen rund um den ersten Film zu einigem Ruhm gelangen konnte, sind dem ambitionierten Archäologen und seinem Assistenten Billy die dringend benötigten Forschungsgelder ausgegangen. Und das ausrechnet jetzt, wo so viele neue Erkenntnisse über die gefährlichen Velociraptoren gewonnen werden konnten. Rettung erscheint unerwartet durch das reiche Ehepaar Kirby (William H. Macy und Tea Leoní), die den zu Beginn mehr oder weniger unwilligen Grant mit ausreichend Mitteln anheuern, als Führer bei einem Überflug über die als „Anlage B“ bekannte Isla Sorna zu fungieren. Die steht mittlerweile unter Quarantäne, was die Kirby´s jedoch nicht sonderlich zu kümmern scheint.  Als diese gegen Grant´s deutlichen Protest auf der Insel landen wollen, wird dieser kurzerhand von einem der ominösen Begleiter außer Gefecht gesetzt und kommt erst wieder zu sich, als das Flugzeug längst am Boden steht. 

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Schnell stellt sich heraus, dass die Kirby´s nicht zum Sightseeing unterwegs sind, sondern sich auf der Suche nach ihrem verschollenen Sohn Eric befinden, der bei einem Ausflug mit einem nahestehenden Verwandten auf der Insel gestrandet ist. Nach einem Angriff durch den äußerst aggressiven Spinosaurus, der wenig später selsbt einen T-Rex mühelos auf die Bretter schickt, liegt das Flugzeug in Trümmern, auch ein erster Toter ist zu verzeichnen. Den Überlebenden unter Führung von Grant bleibt nichts anderes übrig, als sich quer durch den Dschungel zur Küste durchzuschlagen, in der Hoffnung, dort Rettung zu finden. Leichter gesagt als getan, denn nicht nur, dass die gar nicht so wohlhabenden Kirby´s in ständigem Clinch miteinander liegen und auch der gewaltige Spinosaurus erbarmungslos hinter den Flüchtigen her ist, auch ein ganzes Rudel Velociraptoren heftet sich auf der Suche nach einigen gestohlenen Eiern an die Fersen der Gruppe…

Die Rezension

Der dritte „Jurassic Park“ ging damals im Kino völlig an mir vorbei. So habe ich ihn erstmals erst ein gutes Jahr später auf DVD sichten können, die wenn ich mich recht entsinne, sogar zu den allerersten DVD´s überhaupt gehört hat. Zwar hat mich der Film durchaus gut unterhalten können, hat mich aber abseits des kolossalen Spinosaurus nicht so vom Hocker hauen können, wie noch der erste Teil. Die Luft war einfach raus, die Story zu ähnlich zu denen der bisherigen Teile. Was mir dafür sehr gefiel war der stärkere Fokus auf die Velociraptoren, die hier eindeutig als heimliche Stars des Films agieren, was ja auch später in „Jurassic World“ in anderer Form wieder gut funktionieren sollte. 

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Dass man der Reihe danach trotzdem eine Pause gegönnt hat, empfand ich als sehr zweckdienlich. Der allgemeine Hype um die Urzeitwesen hatte 2001 bereits massiv abgenommen und so wurde häufig die Frage laut, ob ein dritter Teil denn überhaupt notwendig gewesen wäre. Diese Frage würde ich persönlich knallhart mit „Nein“ beantworten. Denn obwohl Regisseur Johnston seine Sache ebenso gut machte wie sein Ensemble und Komponist Don Davis eine wunderbare Adaption von John Williams´ kongenialer Filmmusik gelang, genügte all das einfach nicht, um dem dritten Teil genügend eigenständige Elemente zu verleihen. Handwerklich solide ist er aber allemal und sehenswert sowieso. Lediglich Innovation darf man nicht erwarten, zumal das etwas hastig abgefrühstückte Finale den Zuschauer dann auch etwas verwundert zurücklässt. 

Die UHD

Die Blu-Ray von „Jurassic Park III“ ist schon ein kleines Kuriosum. Denn obwohl hier wirklich gar nichts stimmt, erhielt die HD – Umsetzung 2011 sehr wohlwollende Kritiken, die aber allesamt aus falschen Beweggründen heraus vergeben worden sind. Hier hat Universal bei der Mastererstellung scheinbar alle Regler ans Maximum gedreht, was zwar grundsätzlich für eine satte Farbgebung sorgte, die aber kaum noch als natürlich zu bezeichnen ist. Krasse Überschärfung und viel zu hohe Kontraste sorgten viel mehr für ein augenstrapazierendes Bild, welches man nur als total Overkill bezeichnen kann, der dem Erlebnis eher schadet, als es zu unterstützen. Und, wer hätte es gedacht, eben diese Version liegt der UHD auch erneut als Zusatz bei. Für diese hat Universal eine frische 4K – Abtastung vom analogen 35mm – Originalnegativ abtasten lassen, die dank HDR10 vieles besser macht als die Blu-Ray, manches aber dafür sogar wieder schlechter. Der erweiterte Farbraum sorgt dafür, dass die Farbgebung insgesamt wesentlich natürlicher ist und somit wieder näher am Kinoerlebnis von 2001. Sowohl die Problematik der Überschärfung als auch die damit eingehenden Artefakte gehören nun der Vergangenheit an. Dadurch wirkt das Bild nun viel weicher und angenehmer, insgesamt einfach wesentlich stimmiger. Auf der anderen Seite jedoch hat man dafür die Helligkeit dermaßen runtergeschraubt, dass dass dadurch viele auf der Blu-Ray noch sichtbare Details hier einfach verloren gehen. Während die alte HD – Fassung also viel zu viel des Guten bot, hat man bei der UHD nahezu ins komplette Gegenteil gearbeitet, anstatt eine gesunde Mitte zu finden. Somit sieht das Endergebnis zwar immer noch durchgehend besser aus, ist aber doch wieder meilenweit davon entfernt, auch nur in die Nähe von Referenzmaterial zu gelangen. 

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Gleiches muss man auch vom Ton behaupten, der wie bei den anderen beiden bisher getesteten Filmen in Form einer neu abgemischten DTS:X 7-1 – Tonspur daher kommt. Denn wo Teil 1 sich eher schwach in der Effektverteilung präsentiert hat und Teil 2 in vielen Aspekten eine rundum gelungene Abmischung bot, stellt der dritte Teil abermals einen Mittelweg zwischen beiden Spuren her. Abermals mangelt es an korrekter Effektplatzierung, allerdings bei weitem nicht so stark wie beim ersten Teil. Leider jedoch ist das aber immer genau dann auffällig, wenn am Bildschirm Szenen ablaufen, die geradezu prädestiniert für ein ordentliches Getöse wären, dieses dann aber meistens stets völlig ausbleibt. Ohnehin gibt sich die neue Tonspur überraschend arm an räumlichen Elementen, was dafür sorgt, dass ein Mittendringefühl, wie es eben der zweite Teil geboten hat, nahezu komplett ausbleibt. So klingt die hier angebotene Deutsche Tonspur zwar eine Spur dynamischer und besser als die alte DTS 5.1 – Spur der Blu-Ray, alles in allem ist das aber einfach zu wenig. Die Möglichkeiten des aktuellen Formats bleiben zu großen Teilen schlicht ungenutzt. Die Englische Originalspur ist da überhaupt nicht besser. Schade. Erwartungsgemäß lässt sich auch beim Bonusmaterial nichts Neues finden. Zwar ist der Bonuskommentar der Effektkünstler ausnahmsweise ebenfalls auf der UHD abrufbar, sämtliche anderen Features sind aber wie bei den anderen beiden Teilen auch auf der beiliegenden Blu-Ray untergebracht und bieten lediglich altbekannte, aber sehenswerte Inhalte.  

Fazit

ava3„Von allen bisherigen Rezensionen der neuen UHD – Versionen von „Jurassic Park“ stellt die des dritten Teils auch die Schlechteste dar. Zwar profitiert das frische Master von vielen vorgenommenen Korrekturen und wirkt wesentlich stimmiger und natürlicher als die völlig überstrapazierte Blu-Ray, kommt dafür aber viel dunkler daher und verschluckt dadurch zahlreiche Details. Auch die neue Abmischung im 7.1 – Format lässt viel Potenzial ungenutzt und lässt besonders überzeugende Raumklangelemente vermissen. Dazu gesellt sich abermals die miese Blu-Ray – Umsetzung von 2011, die abseits des Audiokommentars wieder nur mit bekannten Featurettes aufwarten kann. Je weiter ich im Rahmen der insgesamt vier Filme, die Teil der 25th Anniversary Collection fortschreite, desto mehr macht sich Enttäuschung breit. Bedenkt man den stolzen Preis von knapp 80€, ist es auch eine relativ kostenintensive Enttäuschung. Besser als die alten Auflagen sind die Filme ja ohne Frage. Aber dabei eben nicht gut genug für eine auf ganzer Linie überzeugende 4K – Fassung.“ 

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