UHD: “JIGSAW”

                                                 Getestet und verfasst von General M

                                      Quelle Bildmaterial: JIGSAW, STUDIOCANAL, UHD

 
919CKBqScmL. SX342 Was haben meine Großmutter und der inzwischen legendäre Puzzlekiller John “Jigsaw” Kramer gemeinsam? Beide sind einfach nicht totzukriegen. Nach einer nunmehr sieben Jahre andauernden Abstinenz kehrt aber nur letzterer im mittlerweile achten Teil des SAW – Franchises auf die Bildschirme zurück. Obwohl Teil VII die Geschichte eigentlich abgeschlossen hat, war das Gesamteinspiel der Serie von knapp unter einer Milliarde Dollar wohl ein zu gutes Argument, die Reihe nicht einfach aussterben zu lassen. Weitere Fortsetzungen sind bereits geplant, denn bei einem eher schmalen Budget von 10 Millionen Dollar gelang Jigsaw ein gutes Einspielergebnis von über 100 Millionen. Pünktlich zum Heimkinostart haben wir für Euch die UHD zum Film getestet. 

Zeit zum Spielen

In einer abgelegenen Scheune finden sich fünf Menschen wieder, jeder mit einer Metallschlinge um den Hals, welche sich mehr und mehr in Richtung einer mit rotierenden Kreissägen versehenen Wand zubewegt. Per Tonband teilt Ihnen Killer Jigsaw mit, dass ein Blutopfer nötig ist, um der Falle zu entkommen. Jedoch gelingt es nicht allen Kandidaten, das perfide Spiel zu überleben. Zumal die Prüfungen gerade erst begonnen haben und weitere Opfer unerlässlich sind…

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            Fünf Menschen müssen sich erneut einem perversen Spiel ums Überleben stellen.

Währenddessen findet die Polizei die öffentlich abgelegten Leichen der ersten Verlierer. Alles deutet darauf hin, dass der mysteriöse Jigsaw, obwohl bereits seit 10 Jahren tot, wieder von den Toten auferstanden ist und abermals sein Unwesen treibt. Der leitende Detective Halloran (Callum Keith Rennie, “Warcraft: The Beginning”), welcher gemeinsam mit seinem Partner Detective Hunt in dem Fall ermittelt, lenkt seinen Verdacht schnell auf zwei Gerichtsmediziner. Die widerum verdächtigen einen der beiden Ermittler, der Killer zu sein. Während sich zwischen den Verdächtigen immer neue Abgründe auftun, kämpfen die verliebenen Opfer in der Scheune in immer neuen Prüfungen verzweifelt um ihr Leben. 

Die Rezension

Für die Wiederbelebung des Franchises zeigen sich erstmals in der Seriengeschichte zwei Deutsche, nämlich die Brüder Peter und Michael Spierig, verantwortlich, welche das Drehbuch von “Piranha 3D” – Autor Josh Stolberg und Co-Writer Pete Goldfinger vom Regiestuhl aus umgesetzt haben. Das Ergebnis ist abermals ein abseits der Fallen storytechnisch verzwickter Horrorfilm, der dank vielen praktischen Effekten für einigen Nervenkitzel sorgt. Gleichzeitig präsentiert der Film als achter Ableger des Franchises aber kaum noch Neuerungen oder gar Überraschungen, sondern agiert recht vorhersehbar auf dem Niveau seiner Vorgänger. Die bekannte SAW – Formel wirkt nicht erst seit Jigsaw ausgelutscht und könnte dringend eine Frischzellenkur vertragen. 

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           Der ermittelnde Detective jagt den Spuren des Killers hinterher. Viele sind verdächtig. 

Gleichzeitig ist der Film im direkten Vergleich mit den nahezu allen hierzulande auf dem Index stehenden (teilweise sogar beschlagnahmten) Uncut – Fassungen der anderen Teile überraschend blutarm ausgefallen und legt seinen Fokus mehr auf Suspense, weniger auf Gore – Orgien. Somit erscheint Jigsaw in Deutschland auch völlig unzensiert mit 18er – Freigabe im Heimkino. Genügend Härten sind aber natürlich trotzdem zu sehen. Ob die erneute Wiederbelebung des Franchises nun abseits wirtschaftlicher Überlegungen unbedingt notwendig gewesen wäre, muss natürlich jeder Zuschauer für sich beantworten. Mich persönlich hat gerade der spannend inszenierte Überlebenskampf von Jigsaws Opfern fesseln können, das ganze Drumherum jedoch konnte mich aufgrund des sehr schnell offensichtlichen Ausgangs nicht vom Hocker reißen können. Anstelle der bereits überreichlich ausgelutschten Conclusion wäre es dringend ratsam, in der Fortsetzung wieder mehr Fokus auf die Opfer zu legen, weniger auf die Frage, wer dieses Mal für die Spiele verantwortlich ist. Und doch bleibt der Film bei allen inhaltlichen Schwächen qualitativ solide und sehr atmosphärisch inszeniert, was auch den vielen praktischen Effekten geschuldet ist, welche die Serie bereits seit jeher ausgezeichnet haben. Für einen netten Heimkinoabend bei ein paar Bierchen und einer großen Pizza bietet Jigsaw in jedem Fall immer noch sehr brauchbare, kurzweilige Unterhaltung. 

Die UHD

Der Film liegt basierend auf einem auf 4K hochskalierten 2K – Master vor und präsentiert sich über die Gesamtspieldauer von 92 Minuten dank hervorragenden Schwarzwerten und einer grandiosen Bildschärfe gerade in Nahaufnahmen auf absolutem Referenzniveau. Die bewusst als Stilmittel gewählten, teilweise harten Kontraste werden dank HDR 10 und Dolby Vision – Support nahezu perfekt ausgegeben. In Sachen Bildqualität weißt die UHD keinerlei nennenswerte Schwächen auf, sondern profitiert gleichzeitig stark von der Abkehr des eigentlich so serientypischen Filmkorns hin zu einem insgesamt natürlicheren, homogeneren Bild.

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               Die Fallen sind abermals perfide, wirken nach sieben Filmen aber seltsam vertraut. 

Beim Ton muss man dem Label STUDIOCANAL ein dickes Lob aussprechen. Entgegen zahlreicher anderer Anbieter, welche ihre Filme zwar bereits als UHD anbieten, bei den Tonspuren aber noch immer auf veraltete Formate setzen, verfügt nicht nur die 4K – Scheibe, sondern sogar die handelsübliche Blu-Ray über eine Deutsche Dolby Atmos – Spur. Und die hat es enorm in sich. Gerade der intensive, grandios abgemischte Raumklang zerrt im Rahmen der Fallenszenen förmlich an den Nerven des Zuschauers und vermittelt diesem beinahe das Gefühl, zusammen mit dem Opfern im selben Raum zu sein. Dabei bleibt allerdings gelegentlich der Center auf der Strecke, was in der Konsequenz bedeutet, dass das gesprochene Wort im Vergleich zur restlichen Klangkulisse etwas untergeht. Die Abmischung der Deutschen Tonspur ist allerdings hier sogar noch etwas besser gelungen als das englischsprachige Original. Hier haftet den Stimmen gelegentlich ein leichter Hall an. Im Bonusmaterial gibt es neben einem Audiokommentar der Produzenten und einem knapp 7 Minuten langen Feature über die Erschaffung der im Film verwendeten Fallen vor allem ein sehenswertes Feature: In “Jigsaw´s Vermächtnis”, einem Making Of, welches mit einer Laufzeit von 82 Minuten beinahe die gleiche Laufzeit wie der eigentliche Film hat, kommen sämtliche Charaktere zu Wort, ferner wird die Entstehungsgeschichte des Films umfangreich beleuchtet. 

Fazit

ava2 “Obwohl handwerklich solide inszeniert, mangelt es dem mittlerweile achten Ableger aus dem SAW – Franchise eindeutig an Innovation. So verbleibt das muntere Fallenspiel zwar spannend, wirkt aber gleichzeitig doch immer auch so, als hätte man all das bereits gesehen. Die Aufklärung drumherum bedient sich viel zu sehr bekannten Elementen der Vorgänger, so dass der Ausgang bereits früh zu erahnen ist. Wer den Film dennoch nachholen oder im Beisein von Freunden nochmals sehen möchte, wird mit der UHD als Prunkstück der Heimkinoveröffentlichungen hervorragend bedient. Die Scheibe überzeugt durch ein durchgehend fantastisches Bild und eine grandios auf Umgebungsgeräusche getrimmte Tonspur, die lediglich in Sachen Dialogklarheit gelegentlich einige Abstriche hinnehmen muss. Das umfangreiche Making Of liefert zudem zahlreiche Infos zur Entstehung des Films.” 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 
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