Fünf Jahre später: Um die Theorie des Ozeanologen Dr. Zhang erforschen zu können, der glaubt, dass der Marianengraben weit tiefer ist als bisher angenommen, hat der exzentrische Milliardär Morris (Rainn Wilson, Star Trek: Discovery) eine gewaltige, hochmoderne Forschungsstation mitten im Meer bauen lassen. Als das Tauchteam, welches von Jonas´ Ex-Frau Lori geleitet wird, tatsächlich auf eine bisher unbekannte Unterwasserwelt stößt, ist der Jubel zunächst groß. Doch als die Forscher weniger später von einem urzeitlichen Riesenhai angegriffen werden und im Niemandsland stranden, wird Jonas erneut aktiv.
Unter großer Mühe und mit einigen Verlusten gelingt Jonas tatsächlich die Rettung der gekenterten Crew, womit seine Arbeit aber noch nicht beendet zu sein scheint. Denn auch der Riesenhai, ein urzeitlicher Megalodon, hat den Weg zurück an die Oberfläche entdeckt und frisst sich nun munter durch die Meere. Während Morris versucht, die Geschehnisse so gut es geht zu vertuschen, entschließt sich Taylor dazu, gemeinsam mit Zhang´s Tochter Suyin (Li Bingbing, Transformers: Ära des Untergangs) und anderen Freiwilligen (darunter Ruby Rose, Orange is the New Black), den Mörderhai zu stoppen, ehe dieser den nächstbesten Badestrand zu seinem persönlichen Buffet erklärt…
Die Rezension
Der letzte Kinosommer stand ganz im Zwichen urzeitlicher Monster. Während Jurassic World: Fallen Kingdom entgegen aller Erwartungen mehr den Anstrich eines Horrorfilms verpasst bekam und als solcher eher für Schulterzucken sorgte, bot Meg schon sehr viel eher das, was man sich von einem eher klassischen Genrevertreter versprechen würde. Der von Regisseur Jon Turteltaub inszenierte Film präsentiert sich als knapp 130 Millionen Dollar teures B-Spektakel im Edelgewand. Dass ein Großteil des Budgets für Kulissen und Effekte draufgegangen ist, merkt man zu nahezu jeder Zeit.
Wer nach Logik und oscarverdächtigen Charakterdarstellungen sucht, ist hier dann auch erwartungsgemäß am ganz falschen Ort. Und selbst abseits davon erfindet der Film das Rad nicht neu, sondern kocht viel mehr aus zahlreichen etablierten Versatzstücken des Genres einfach ein neues Süppchen zusammen. Als solches weiß Meg zwar schnörkellos zu unterhalten und punktet zudem durch tolle Computertricks und einem gewohnt coolen Statham in der Hauptrolle, entpuppt sich aber abseits davon als recht vorhersehbare Effektorgie.
Auch Spannung kommt nur ganz selten auf. Oft genügen wenige Sekunden nach Einführung eines Charakters um genau vorhersehen zu können, wer im Bauch der Bestie landet und wer nicht. Natürlich darf dabei auch die obligatorische Romance nicht fehlen, die hier aber doch recht erzwungen und unpassend erscheint. Lässt man all diese Aspekte einmal gepflegt außer Acht, kann man sich dennoch über kurzweilige Unterhaltung mit vielen einprägsamen Bildern freuen, mit einem cool in Szene gesetzten CGI – Megalodon als heimlichem Hauptdarsteller. Und viel mehr will Meg ja auch gar nicht sein. Dem Publikum hat es gefallen, denn weltweit spülte die Haihatz eine knappe halbe Milliarde Dollar in die Kassen.
UHD und Blu-Ray
Meg entstand vollständig digital mit Arri ALEXA – Kamerasystemen. Die lieferten am Ausgang eine maximale Auflösung von 3.4K, auf deren Basis am Ende ein 2K Digital Intermediate entstand, welches sowohl auf der Blu-Ray als auch auf der UHD zur Anwendung gelangt. Echtes 4K wird also nicht geboten, stattdessen skaliert die Blu-Ray wie immer auf natives 1080p herunter, während für die UHD wieder auf 4K hochskaliert wird. So richtig schlimm ist das allerdings nicht, denn besonders die UHD bietet trotzdem gelegentlich handfestes Referenzmaterial in den Unterwasserszenen. Dank des erweiterten Farbraums sowie Support für HDR10 und Dolby Vision schneidet der Film hier auch in den Außenarealen deutlich sauberer ab als die reguläre HD – Veröffentlichung, die in jenen Momenten leider oft überbelichtet wirkt und so viele Details verschluckt. Anders die UHD, die das Problem zwar nicht vollständig beseitigen kann, aber einen deutlich ausbalancierten Eindruck hinterlässt, wobei Dolby Vision hier noch ein wenig mehr punkten kann als HDR10. Dafür bietet bereits die Blu-Ray in den Unterwassermomenten Referenzwerte bei Bildschärfe und Kontrasten, auch die Farben zeigen sich lebhaft und bewusst warm, wobei letztere dann an der Oberfläche wieder etwas zu gesättigt wirken. Auch hier zeigt sich die UHD meist überlegen, aber nicht perfekt. Die Farben haben hier nochmals mehr Punch, zudem sind die Kontraste generell ausgewogener, was in gesünderen Hauttönen resultiert und auch für die bessere Durchzeichnung sorgt. Auch der Detailgrad wird hier nochmals angehoben. Kurzum, die hochskalierte 4K – Version liefert das deutlich bessere Bild und sollte für Interessenten die erste Wahl darstellen. Komplett zufriedenstellen können aber beide Versionen nicht.
Richtig ärgerlich wird es dann allerdings beim Ton. Denn obwohl Warner bei der hiesigen Veröffentlichung prestigeträchtiger Blockbuster im letzten Jahr unter anderem mit Ready Player One Referenzscheiben mit deutschem Dolby Atmos – Ton abgeliefert hat, ist man bei Meg leider wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen und stellt der englischen Atmos – Spur leider nur deutschen Uraltsound im stark komprimierten Dolby Digital 5.1 – Format gegenüber. Der mangelt es im direkten Vergleich nicht nur wie üblich an Kraft (besonders bei den hier eher schlappen Bässen) und Dynamik, sondern natürlich auch an der dreidimensionalen Klangebene, die sich bei einem auf Krawall getrimmten Film wie diesem natürlich erst recht anbietet. Hinzu kommt, dass der Originalton auch von Haus aus deutlicher lauter ist und über bessere Stimmverständlichkeit verfügt. Bei deutschen Ton musste hier an der Anlage erst im Center etwas nachjustiert werden. Schade, dass Warner hier das Sparbrötchen mimt, denn gerade die Deckenebene der Atmosvariante trägt immens zur Immersion bei und liefert viele eindrucksvolle, hervorragend platzierte Effekte ab, die den Raum oft zum Beben bringen. All das bleibt deutschsprachigen Zuschauer einmal mehr vorenthalten.
Eher mickrig fallen am Ende auch die Extras aus. Die befinden sich auch bei der UHD komplett auf der als Bonus beiliegenden Blu-Ray und ist mit weniger als 30 Minuten Gesamtlaufzeit sehr kurz ausgefallen. Neben einem Making Of, welches besonderen Fokus auf die Stuntarbeit und den Dreh auf dem Wasser legt wird auch die Erschaffung des Megalodons am Computer genauer beleuchtet, auch auf die Locations des Films wird nochmal im Detail eingegangen. Als nettes Beiwerk ausreichend und nicht ganz uninteressant, mehr wäre hier aber sicher besser gewesen.
Fazit
„Selbst nach so vielen Jahren ist es noch keinem Film gelungen, eine Haifischjagd spannender darzustellen als Steven Spielberg in Der weiße Hai. Lediglich Deep Blue Sea kann sich noch als einer der besseren Genrevertreter in diese Kunst einreihen. Spannung sucht man in Meg vergebens, denn das kurzweilige Abenteuer punktet eher mit Masse, weniger mit Klasse. Ein gut aufgelegter Jason Statham kann ebenso wenig über die hanebüchene B-Story hinwegtäuschen wie der auf Hochglanz getrimmte Look und die tollen Tricks. Unterhaltsam ist der Streifen aber allemal. Das Bild der Heimkinoveröffentlichung kann nicht auf ganzer Linie überzeugen, fängt aber die Unterwasserszenen eindrucksvoll ein – besonders auf der UHD. Enttäuschend ausgefallen sind dafür der deutsche Uraltton und die eher magere Sonderausstattung. Daher hier auch der Rat: Lieber ausleihen statt kaufen.“
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