Turok 2: Seeds of Evil™ – Remastermake

                                            Getestet und verfasst von General M

Zugegeben, ich war sehr überrascht über den plötzlichen Release des schon lange angekündigen Remasters von Turok 2. Erstmals im Oktober 1998 für das Nintendo 64 und den PC erschienen, bot die Fortsetzung zum gefeierten Vorgänger „Turok: Dinosaur Hunter“ wunderschöne 3D – Grafik, atmosphärische Level und das serientypische Arsenal futuristischer Waffen. Alles hübsch verpackt in ein ansprechendes Gorefest. Von dem bekamen die Deutschen Fans wie auch beim Erstling allerdings nicht viel mit. Wo im ersten Teil noch Menschen gegen Roboter ausgetauscht wurden, hat man sich beim Nachfolger seinerzeit dafür entschieden, die reptielienähnlichen Gegner und Mutanten nicht durch neue Modelle zu ersetzen. Dafür wurden Leichen, sämtliche Bluteffekte und nahezu jedes andere Element an Gewalt aus dem Spiel entfernt. Das Ergebnis: Turok 2 war in Deutschland schon ab 16 Jahren erhältlich. Nachdem sich die Nightdive Studios bereits dem ersten Teil der Reihe angenommen haben und diesen würdevoll für aktuelle Systeme aufbereitet haben, folgte nun der zweite Teil. Und den haben wir uns natürlich ebenfalls für euch angeschaut!

Turok: Leuchtfeueraktivierer

Ich muss gestehen, dass in mir ein kleiner Fanboy steckt. Der erste Teil von Turok hat mich damals aufgrund seiner Grafik fasziniert und mir erstmals das Ego Shooter – Genre nähergebracht. Die folgenden Jahre habe ich dann kaum andere Genres beachtet und das, obwohl ich im Grunde noch viel zu jung dafür war. Aber eben das hat ja auch immer besonderen Reiz (wer hat nicht versucht, Verwandte dazu zu überreden, einem Resident Evil oder Dino Crisis aus der Videothek zu organisieren?!). Den zweiten Teil habe ich dann sowohl auf PC, als auch auf N64 gespielt. Mit dem Expansion Pak sah es auf der Konsole tatsächlich fast wie auf modernen PC´s aus, was schon beeindruckend war. Erinnert sich noch jemand an das legendäre schwarze Modul? Allerdings gelangte ich erst später in Genuss, auch die unzensierte Version spielen zu können. Und meine Güte, was war ich doch schockiert darüber, wie rabiat man beim Zensieren zu Werke geschritten war. Aber damals hatte die USK eben noch wesentlich strengere Maßstäbe bei Freigaben und es ist bekannt, dass Entwickler dann oftmals mehr gemacht haben, als eigentlich nötig gewesen wäre. Dennoch erhielt Turok 2 auch in Deutschland hohe Wertungen und setzte neue Maßstäbe in den Bereichen Grafik, Sound und Umfang. Heute könnte man vielleicht kritisieren, dass die Levels allgemein sehr schlauchig sind. Ebenso, dass das System zum Auffinden von Schlüssel, Secrets und Co. teilweise extrem nerviges Backtracking erfordert, was man heute nicht mehr gewohnt ist. Und trotzdem: Turok 2 macht auch heute noch Spaß! Und, was man erwähnen sollte: Das Spiel ist nicht nur vollkommen unzensiert, verglichen zum Original scheint sogar noch mehr Blut zu spritzen! Hurra! 

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       Hüterin Adon geleitet uns durch das Spiel, bietet Checkpoints und Aufmunitionierung an.

Nachdem der Held am Ende des ersten Teils den fiesen Campaigner besiegt hat, schmiss er das mächtige Chronoszepter in den nächstbesten Vulkan. Das weckte allerdings den noch fieseren Primagen aus seinem ewig andauernden Schlaf. Der macht sich prompt daran, mit seiner Armee von Raptoiden das Universum zu erobern. Hüterin Adon rekrutiert prompt den nächsten Turok und schickt ihn den feindlichen Horden entgegen. Dabei steht ihm natürlich ein gewaltiges Waffenarsenal zur Verfügung. Ob gewöhnliche Waffen wie Pfeil und Bogen, Pistole und Schrotflinte, oder aber Plasmagewehr, Raketenwerfer und Gehirnbohrer – Seeds of Evil setzt auf das Arsenal des Erstlings nochmal mächtig einen drauf. 

Aus Alt mach Neu…irgendwie…

Die Leute bei Nightdive hatten an die Überarbeitung von Teil 2 große Ziele geknüpft. Zum einen wollten sie den damals legendären Multiplayer – Modus unbedingt ins Spiel integrieren, zum anderen sollte der Titel modernisiert werden, ohne dabei das Original groß zu verändern. Das Ergebnis: Man hat einfach sämtliche Elemente des Originals geripped und sie in die hauseigene Engine importiert. Das Ergebnis: Man spielt tatsächlich ein modernisiertes Original. Modernisiert, weil es mit pfeilschnellen 60 Frames pro Sekunde daherkommt und somit ein neuartiges Spielgefühl entsteht. Außerdem hat man ein Hilfssystem eingebaut, welches einem Hotspots wie Hebel und Co. aufzeigt. Das gab es damals nicht und ist heute eine sehr willkommene Hilfe. Ebenso auch die Möglichkeit, zwischen Portalen zu reisen und JEDERZEIT frei speichern zu dürfen. Was war das damals für eine Zitterpartie, nur an Checkpoints speichern zu dürfen, von denen es vielleicht 2-3 pro Level gab? Darüber hinaus hat man an den Licht- und Beleuchtungseffekten geschraubt, bietet Support für 4K sowie Unschärfeeffekte und Co. Original, weil es immer noch Turok 2 ist, so wie man es von früher kennt. Daher ist es eher Remaster als Remake. Und hat doch nicht nur Vorteile. 

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 Jedes Level führt einen zurück ins Universum. Von hier aus kann man neue Zonen erforschen.

Erstens: Die Deutsche Lokalisierung bezieht sich ausschließlich auf die Texte. Das Spiel bleibt im Gegensatz zu früher auf English. Da aber eh nicht viel gesprochen wird, eigentlich egal. Wäre da nicht die Tatsache, dass die Lokalisierung der Texte so unfassbar schlecht und fehlerhaft ist, dass ich zuerst davon ausgegangen bin, einem Gag auf den Leim gegangen zu sein. Alleine die Übersetzungen der Grafikoptionen sorgen für Kopfschütteln und Verwunderung. Daher: Unbedingt alles auf Englisch lassen. Zweitens: Das Spiel wirkt oftmals etwas überbelichtet. Gerade in den im Freien befindlichen Leveln hat man es mit der Beleuchtung wohl etwas zu gut gemeint. Und auch die Bewegungsunschärfe ist manchmal etwas zu intensiv. Das kann man aber wenigstens in den Optionen justieren, oder es bei Bedarf komplett abschalten. Drittens: Die Texturen neigen zu unschönem Flackern, was besonders dann auffällt, wenn man mal stehen bleibt und sie genauer betrachtet. Unterm Strich bleibt aber lobenswert zu erwähnen, dass man nicht experimentiert hat, sondern der Urformel treu geblieben ist und diese ehrfürchtig für die Generation 2000 portiert wurde. 

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     Der Gore Level wurde sogar noch erhöht. Auch hierzulande ist das Spiel endlich uncut.

Ob man übrigens mit Maus und Tastatur, oder dem Gamepad zocken möchte: Beides funktioniert hervorragend. Sogar die alten Cheats funktionieren noch (BEWAREOBLIVIONISATHAND). Und natürlich ist es einfach nur ein nostalgisches Träumchen, den tollen Soundtrack wieder hören zu dürfen. —> Bitte reinhören: Turok 2: Port of Adia
Sogar der Multiplayer funktioniert. Zwar bietet er nicht das, was aktuelle Titel so bieten, aber der alten Schule wird sicherlich warm ums Herz. Einen Satz Achievements gibt´s obendrauf. Mit aktuell circa 15€ (dank zeitlich limitiertem Steam – Rabatt) kann man hier nichts falsch machen. 

Fazit und Wertung

ava2 „Ich bin happy. Endlich darf ich eine Perle meiner Kindheit wieder erleben. Und das beinahe so, wie ich sie in Erinnerung gehabt habe. Nightdive hat richtig damit getan, das Original so gut wie möglich zu konservieren und dabei nur Kleinigkeiten in der Technik und Komfort zu optimieren. Sollten sie jetzt noch irgendwann selbiges mit Turok 3 machen, welches stets exklusiv für das Nintendo 64 erhältlich war, wäre ich glücklich. Aber unter Fans gilt Teil 2 als bester Serienableger und damit haben sie auch Recht. Daher bin ich auch jetzt schon happy. Klar, die Deutschen Texte sind für die Tonne und in Sachen Grafik gibt es kleinere Mankos. Dennoch möchte ich jedem empfehlen, einen Blick zu riskieren. Alleine, um entweder vergangene Zeiten zu erleben oder mal zu sehen, was wir alten Säcke damals so gezockt haben, als ihr noch flüssig wart.“

PRO:

+ Liebevolle Aufbereitung des Klassikers
+ Bleibt dem Original treu
+ Sinnvolle Optimierungen
+ Schnelleres Gameplay durch saubere 60 Frames
+ Mehrere Schwierigkeitsgrade
+ Original – Soundtrack und Sprecher (Englische Version)
+ Erstklassige, unkomplizierte Bedienung
+ Multiplayer mit an Bord

CONTRA:

– Grausame Textübersetzung (Menüs)
– Mitunter doch etwas überbelichtet
– Flackende Texturen
– Alles in allem doch sehr in die Jahre gekommenes Spieldesign

                                                  GESAMTWERTUNG:     80%

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