TAG 2 UND 3
Das Warten und die Suche nach der Handlung
Eigentlich hatte ich diesen Artikel hier bereits fix und fertig verfasst. Etwas über 1200 Wörter, kategorisiert und strukturiert. Bis ein neuerlich auftretender Bug bei Windows 10 mich dazu zwang, den Resetknopf zu betätigen. Und weg war das Ergebnis von 30 Minuten Arbeit. FML. Sei es drum. Auf ein Neues! Die Screenshots in diesem Artikel stammen übrigens alle aus der PC – Version bei maximalen Settings. Übrigens, wer sich dem General und seinen Freunden im Kampf anschließen möchte, darf jederzeit General-M- im PSN oder bei UPlay hinzufügen!
Seit Gestern um Punkt Mitternacht dürfen nun auch endlich Besitzer der Digital Edition und alle PC – Spieler den Ausflug in das dystopische New York antreten. Die bis dahin stabilen Server gaben in den Morgenstunden unter dem Andrang erstmals den Geist auf, laufen aber mittlerweile wieder stabil. Der große Ansturm an neuen Spielern sorgt jedoch auch für ein anderes, großes Ärgernis.
Die PC – Version
Obwohl sich wie hier bei der PC – Version die Spieler mittlerweile brav zu Beginn in eine Reihe stellen, um nacheinander das missionsrelevante Aktierungsterminal bedienen zu können, verhindern absichtlich blockierende Spaßvögel behäbig dessen Nutzung. Das sorgt nicht nur für viel Ärger im PC – exklusiven Chat, sondern ist eigentlich ein Problem, welchem sich die Entwickler längst hätten annehmen müssen. Klar, eine Kollisionsabfrage zwischen den Spielern ist lobenswert, aber wenn Neuankömmlige in dem viel zu kleinen Raum aufeinanderprallen und es nur ein Laptop für alle gibt, sollte man schleunigst eine Verbesserung ersinnen. Hier stehen wir also, in der PC – Version, und warten, dass es weiter geht.
Währenddessen widmen wir uns noch mal im Detail der Technik. Erwartungsgemäß ist die PC – Version des Spiels den Konsolen absolut überlegen. Zwar sind die Ladezeiten trotz SSD serverbedingt beinahe genauso lange wie auf den Konsolen, der Teufel steckt jedoch im Detail. So reduziert die PC – Version die auf auf den Konsolen teilweise deutlich spürbaren Pop Ins auf ein erträgliches (wenngleich immer noch inakzeptables) Minimum. Ferner bietet der PC sichtbar verbesserte Wettereffekte, eine höhere Weitsicht, besseres Anti – Aliasing und sichtbar höher aufgelöste Schatten und Texturen.
Auch die Reflektionsqualität und Beleuchtung wird nochmal ein gutes Stück angehoben. Durch den Wegfall des Framelocks zaubert das Spiel bei entsprecher Hardware also eine wesentlich flüssigere und dynamische Erfahrung auf den Bildschirm, welche sogar Auflösungen bis 4K bietet. Das alles hat aber auch seinen Preis. Eine extrem potente Grafikkarte ist zwingend erforderlich, da das Spiel sehr GPU – lastig ist. Wer hohe Einstellungen anpeilt, sollte wenigstens eine GeForce GTX 970 im System haben. Für das Maximum empfehle ich sogar eine GTX 980ti oder ein entsprechendes Pendant aus dem Hause AMD. Natürlich macht eine gute Grafikkarte auch kein sonst eher bescheidenes System wett. Die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten bieten allerdings die Möglichkeit, das Spiel ausgesprochen gut an die vorhandene Hardware anzupassen. Die PC – Version bietet darüber hinaus ein Benchmark, in welchem man die Einstellungen direkt überprüfen kann. Praktisch!
Natürlich bleibt das Spiel auch auf den Konsolen hübsch anzusehen, wo das Spiel sowohl auf PlayStation 4 als auch auf der XBOX ONE nahezu identisch aussehen und bei stabilen 30 Bildern pro Sekunde laufen. Lediglich in extrem explosiven Situationen verliert die XBOX ONE gerne mal ein paar Frames, das ist jedoch kaum spürbar. Ungewöhnlich für eine Konsolenfassung gibt es übrigens auch hier ein paar wenige Möglichkeiten, die Grafik zugunsten der Performance zu reduzieren, indem bestimmte Effekte reduziert oder gänzlich abgeschaltet werden. Das wirkt sich jedoch kaum spürbar auf das Spielgeschehen aus, kann also meiner Meinung nach auch unangetastet bleiben. Über die festgelegten 30 Bilder kommt das Spiel grundsätzlich nie heraus.
Schauen wir in der Zeit doch mal, ob Bewegung in die PC – Version gekommen ist.
Nein, die Klone stehen leider immer noch in der Schlange und warten, dass der Penner vorne das Terminal frei macht. Machen wir in der Zeit einfach dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Nachdem wir die noch nicht einsatzbereiten vier Flügel unserer Operationsbasis erforscht haben, steht direkt eine ganze Handvoll neuer Missionen parat. Priorität hat zu dem Zeitpunkt, die einzelnen Abteilungen zu aktivieren, um neue Upgrades und Perks freizuschalten. Dafür muss jedoch erst das entsprechende Personal her. Um die medizinische Abteilung ans Laufen zu bringen, benötigen wir eine Ärztin. Diese wird jedoch von Bandenmitgliedern in einem dem Madison Square Garden nachempfundenen Stadion festgehalten und muss erstmal befreit werden. Zum Glück stehen mir bei diesem Einsatz Robert und Patrick zur Seite, zwei loyale und treue Gefolgsleute aus dem wahren Leben. Zu dritt wagen wir es, die Mission auf Schwer anzugehen, auch in Hinsicht auf die zu erwartende hochwertige Belohnung.
Hier entfaltet sich die wahre Qualität des im Rahmen der Einzelspielermissionen inhaltlich eher blassen, abwechslungs- und handlungsarmen Gameplay. Handlungsarm? Ja, leider. Denn obwohl der interessante Ansatz von durch Terroristen mit Viren infizierten Geldscheinen durchaus Potenzial für eine tolle Hintergrundgeschichte bietet, habe ich nach mittlerweile 20 Stunden Spielzeit und einer Menge Missionen immer mehr das Gefühl gewonnen, dass die Hintergrundgeschichte lediglich die Rechtfertigung für das Szenario bietet, weiterhin aber keinen Tiefgang gibt. Die Frage nach den Terroristen und deren Motiven wird zu keiner Zeit aufgeworfen oder vorangebracht. Dabei hetzt der stumme Charakter von Mission zu Mission, sammelt Gegenstand A, tötet Person B oder sichert Behälter C, ohne das die Geschichte dabei Bewegung erfährt. Hintergrundinformationen findet man nur spärlich im Rahmen der zahlreichen Collectibles, wirklich befriedigend ist das aber auch nicht. Es ist anzunehmen, dass sich das Spiel im End Content mehr mit den Ursprüngen und Drahtziehern befassen wird. Als Autor weiß ich jedoch nur zu gut, dass der Kern einer guten Geschichte in einem sorgfältig aufgebauten Spannungsbogen liegt, der eine Geschichte vorantreibt, ohne die Charaktere dabei blass oder überflüssig wirken zu lassen und die den Leser immer wieder mit neuen Informationen füttert, die in einer Konklusion münden, die man eben als Finale bezeichnet, an welchem alle Stränge zusammenkommen. The Division gelingt nichts davon.
Spaß mit Robert und Patrick
Für Motivation sorgen die bereits erwähnten Einsätze für mehrere Spieler. Über Headset bleibe ich dabei stets in Verbindung mit meinen Freunden. Obwohl wir zu Beginn noch recht gut durch die Gegnerhorden gelangen, beißen wir uns wenig später an einer bestimmten Stelle die Zähne aus. Also beraten wir uns. Wer nimmt wo Deckung, welche Ziele haben Priorität, wann wird geheilt? Die Situation erfordert plötzlich gutes taktisches Vorgehen. Wo es sonst genügt, Gegner anzulocken und sich weit genug innerhalb der Instanz zurückzuziehen, um dann einen Gegner nach dem anderen umzulegen, muss Planung her. Der erste Versuch missling. Die folgenden zehn Versuche ebenfalls. Also überdenken wir unsere Planung, arbeiten Nuancen heraus und lernen aus dem Verhalten der Gegner. Mit Erfolg! Spätestens, nachdem der entsprechende Abschnitt bewältigt worden ist, bricht orgasmischer Jubel aus dem Lautsprecher, der nur vergleichbar mit dem Gefühl ist, im World of Warcraft erstmals einen heroischen oder mythischen Boss bezwungen zu haben. Als nach etwa 2 Stunden auch das große Finale auf dem Dach des Stadions überstanden ist, blicken wir mit Stolz und Ehrfurcht auf das Erlebte zurück – nur um uns dann erneut darüber zu ärgern, dass die versprochenene hochwertigere Beute auch wieder nur aus Müll besteht, den man für wenige Credits auch bei einem der zahlreichen Händler hätte erwerben können.
Währenddessen…
Bob, der Baumeister
Zwei weitere Einsätze später haben wir dann auch etwas mehr Glück bei der Beute und bereits genug Personal zusammen, um nicht nur den medizinischen Flügel zu aktivieren, sondern auch zweite weitere in Betrieb zu nehmen. Das erlaubt uns, die ersten Upgrades zu erwerben und so etwas flexibler in die nächste Schlacht zu ziehen. Doch nicht nur gute Fähigkeiten sind wichtig, sondern auch eine gute Ausrüstung. Zum Glück steckt ein potenter Handwerker im stummen Charakter. Waffen, Kleidung und Mods können mit den entsprechenden Komponenten hergestellt werden, sofern wir die entsprechenden Blaupausen dafür besitzen. Die schalten wir durch Missionen frei, wobei sich die Qualität der Baupläne natürlich ebenso von gewöhnlich bis überlegen darstellen kann, wie die gesamte restliche Ausrüstung.
Wie erwähnt brauchen wir also einige Materialien. Beispielsweise Stoff für Kleidung. Waffenteile für Feuerkraft. Und Werkzeug für Mods. Das ganze Zeug lässt sich zwar überall in der Welt finden, ist aber mengenmäßig sehr begrenzt. Zum Glück können wir überschüssige Ausrüstung auch in ihre Bestandteile zerlegen, anstatt sie einfach für ein paar Credits an die Händler zu verkaufen. So bauen wir uns eigene Ausrüstung, erhöhen Präzision oder Magazingröße unserer Waffen und sind auch dadurch wieder besser für die Zukunft gerüstet. Praktisch: Modifikationen können jederzeit ohne Aufwand ausgetauscht werden, ohne dass die vorherige Modifikation dabei verloren geht.
In unserem dritten und letzten Teil des Wochenspecials widmen wir uns dann der Dark Zone, Ubisofts Zukunftplänen für The Division und einem Ausblick auf den aktuellen End Content.
Bis dahin jedoch…
PRO (STAND TAG 3):
+ Atmosphärisches New York
+ Cooles Szenario
+ Hübsche Effekte
+ Stimmige Beleuchtung
+ Zerstörbare Umgebung
+ Gruppenspiel geht gut von der Hand
+ Jederzeit frei wählbare Fähigkeiten
+ Stabile Server
+ Fordernde Missionen
+ Sauber umgesetzte PC – Version mit vielen Einstellungsmöglichkeiten
+ Erfreulich kurze Ladezeiten
+ Ordentliches Tutorial
+ Kluge Gegner – K.I.
+ Tonnenweise zu sammeln
+ Exzellente Navigation
+ Komplexe, aber intuitive Bedienung
+ Operationsbasis und Verwaltung derselben fügen sich sinnvoll ins Spiel ein
+ Mit Maus und Tastatur gut bedienbar (PC)
CONTRA (STAND TAG 3):
– Blasser, stummer Charakter ohne Persönlichkeit
– Handlung wird kaum vorangetrieben und rückt schnell in den Hintergrund
– Nervige Warterei für Neuankömmlinge
– Blocker trüben Spielspaß
– Nur sehr wenige Individualisierungsmöglichkeiten
– Abseits der Sammelpunkte begegnet man keinen Mitspielern
– Innerhalb der Sammelpunkte dagegen Chaos dank Überfüllung pur
– Feinde sind im schweren Modus noch zu stark
– Feinde treffen trotz guter Deckung
– Belohnungen im schweren Modus kaum der Herausforderung angemessen
– Unübersichtliche Menüs
– Extreme und permanente Pop Ins (PlayStation 4)
– Kantenflimmern (PlayStation 4)