Getestet und verfasst von General M
Ahh…Bespin! Eine der wohl schönsten Settings, welche die klassische Star Wars – Trilogie je geboten hat. Und der locker das Zeug zum galaktischen Luftkurort Nummer 1 hätte, würde man dort nicht Gasminen betreiben und Zeug in Karbonit einfrieren. Eben jene berühmte Wolkenstadt wird zum Hauptszenario des neuesten DLC zu Star Wars: Battlefront und ist seit Heute für alle Besitzer des Season Pass gratis erhältlich. Alle anderen Interessenten müssen noch zwei Wochen warten, ehe sie ihre Füße in luftige Höhen bewegen dürfen. Wir haben für euch schonmal ein bisschen Gas geschnuppert und sagen, ob sich der Ausflug lohnt.
…muss die Freiheit wohl grenzenlos sein?!
Schön ist es ja wirklich, dieses Bespin. Zauberhafte Sonnenuntergänge und wunderbare Weitsicht lassen einen abseits altbekannter Gefechte um Vorherrschaftspunkte und Co. oftmals einfach nur dastehen und glücklich zusehen. Der Kampf um die Administration als Teil von insgesamt fünf neuen Karten gehört mit zum atmosphärisch schönsten, was Battlefront bisher zu bieten hat. Aber auch das Gebiet rund um die Wolkenstadt hat viel Wiedererkennungswert und einen bewusst steril gehaltenen Charme, der sich ganz an der Vorlage orientiert, dabei aber gleichermaßen stellenweise auch ein wenig an das kürzlich erschienende Mirrors Edge: Catalyst erinnert.
Gerade bei letzterem Szenario ist es schade, dass die Spielerbegrenzung wieder mal nicht über insgesamt 32 Spieler hinausgeht. So tummeln sich zwar hier und da einige Gefechte, dazwischen ist aber ganz viel Leerraum und man wünscht sich oft, dass diese freie Fläche mit zusätzlichen Charakteren ausgefüllt werden könnte. Lediglich im Kampfläufer – Modus kommt etwas mehr Action auf dem weiten Stadtareal zum Vorschein, erschafft aber kaum Massenschlacht-Gefühl. Bei kleineren Karten wie beispielsweise der legendären Karbonit – Kammer passt die Verteilung dagegen wunderbar.
Auch dieses Mal gibt’s zusätzlich einen neuen Modus, der ausschließlich im Rahmen des DLC gespielt werden kann. Das Imperium betreibt eine Reihe von Traktorstrahlen, die Rebellen können nicht weg! Zum Glück laufen diese Traktorstrahlen mit gutem, alten Tibanna-Gas. Das Ziel ist also recht einfach, die Generatoren unter Kontrolle zu bringen, während das Imperium natürlich versuchen muss, die Generatoren zu verteidigen. Was auf dem Papier ganz nett klingt, ist in der Realität im Grunde nur „Alter Modus in neuen Schläuchen“ und bedeutet nicht mehr als das Erobern und Halten von Checkpoints. Damit hebt sich der Modus leider abermals nicht von den bereits vorhandenen ab, sondern bietet zu viel Altbekanntes.
Die zwei neuen Helden, nämlich Lando Calrissian und Kopfgeldjäger Dengar, fügen sich dagegen gut in den neuen Inhalt ein, ähneln aber in ihren Fähigkeiten wieder zu sehr bereits bekannten Helden, nämlich Han Solo und Boba Fett. Ferner fragt man sich, warum man sich ausgerechnet für Dengar entschieden hat, der in Episode V nichts weiter getan hat, als mit den anderen Kopfgeldjägern auf Darth Vaders Brücke gestanden hat. Warum nicht den viel bekannteren und wesentlich beliebteren IG-88 ins Spiel integrieren?! Dafür teilt der Kopfgeldjäger mit seinem schweren Blaster und seinen Rauchgranaten gut aus und bietet eine ausgewogene Mischung aus offensiven und defensiven Fähigkeiten.
Deez Bugz and Balanzings!
Leider kam es während meines Tests desöfteren zu einigen unschönen Fehlern und Problemen. So waren während einer Partie Vorherrschaft keine anderen Mitspieler zu finden, obwohl der Server voll war. Dafür waren aber sämtliche Gegner präsent, die mit einer schon unfairen Anzahl an Geschützen ihr Vergnügen daran hatten, mich wie ein Moorhuhn von Deckung zu Deckung zu jagen. Während Sabotage hatte die Allianz dagegen nicht den Hauch einer Chance, die Partie auch nur ansatzweise zu gewinnen. Zu sehr wurde von Brücke zu Brücke gesnipert, zu groß war der Ansturm der Gegner aus allen Richtungen, während uns lediglich ein Weg zur Verfügung stand. Das weckt unschöne Erinnerungen an die Beta, wo man mit den Rebellen auf Hoth ebenfalls kaum eine Chance gegen das Imperium hatte. Da muss DICE nochmal kräftig nachbessern!
Besser implementiert hat man dagegen die neuen Spielerkarten und deren Features. Mit dem Disruptor legt man gegnerische Waffen lahm, die Schockgranate dagegen friert feindliche Spieler im Wirkungsradius vorübergehend fest und macht sich damit zu leichter Beute. Zu guter letzt bietet das neue Fernglas die Möglichkeit, aus sicherer Entfernung das Gelände auszukundschaften, was beispielsweise auf Hoth sicher seinen Nutzen hat. Auch zwei neue Waffen sind am Start, nämlich die X8 Night Sniper, eine Pistole mit lediglich mittleren Werten, die dafür aber über ein Infratorvisier verfügt und die EE4, die zwar mit hoher Feuerrate auftrumpft, dafür aber nur wenig Präzision bietet. Nicht vergessen wollen wir den Wolkenwagen, der als wendiges Vehikel mit Störfunktionen im Modus Jägerstaffel für frischen Wind sorgt. Ohnehin ist es erfreulich, dass im Gegensatz zum Outer Rim – DLC dieses Mal wieder sämtliche Spielmodi auf Bespin verfügbar sind, wenngleich die Spielerzahl wie erwähnt auf maximal 32 Spieler beschränkt wurde, was stellenweise einfach deutlich zu wenig ist und neben dem nicht vorhandenen Squad – Gameplay noch immer als einer der größten Kritikpunkte am Gesamtspiel Bestand hat.
Unter dem Strich macht der neue Inhalt Spaß, was besonders am grandios umgesetzten Setting von Bespin liegt. Hinter der hübschen Fassade wird allerdings zu wenig Neues geboten, sondern abermals altbekanntes in neuer Verpackung präsentiert.
„Schön, Bespin sieht richtig toll aus und die neuen Karten wurden prima umgesetzt. In Sachen Leveldesign konnte man Entwickler DICE noch nie wirklich kritisieren. Ärgerlicher ist viel eher, dass man daneben kaum Neuerungen findet und die Spielerzahl im Rahmen der Erweiterung weiter beschnitten wurde. So mangelt es gerade auf dem weitläufigen Areal der Wolkenstadt störend an Leben. Weiter muss man dringend etwas am Balancing im Sabotage – Modus machen und einige Bugs ausmerzen, welche die Erweiterung ins Spiel gebracht hat. Selbst dann ist Bespin nicht unbedingt ein Must Have, für Fans aber allemal einen Blick wert. Die neuen Helden, Waffen und Karten fügen sich aber gut ins Geschehen ein. Meine Hoffnung liegt nun auf der für Herbst 2016 angekündigen Todesstern – Erweiterung. Bitte, bitte, nicht verkacken!“
PRO:
+ Abwechslungsreiche neue Karten
+ Disruptor und Co. fügen sich sinnvoll ins Spiel ein
+ Schnittiger Wolkenwagen
CONTRA: – Neue Helden ähneln zu sehr bereits vorhandenen Recken
– Sabotage – Modus entpuppt sich als altbekanntes Einnehmen – und – Halten – Ding
– Bugs und Balancing – Probleme
– Spielsuche gestaltet sich stellenweise unzuverlässig
– Beschnittene Spielerzahl sorgt stellenweise für viel Leere