Getestet und verfasst von General M
Die Galaxie zu retten, das ist wohl ein Vollzeitjob. Dieser Tatsache müssen sich die Guardians auch in der dritten Episode erneut stellen. Den Visionen der Eternity Forge folgend begeben sich Peter Quill und Co. auf der Suche nach dem Ursprung der mysteriösen Visionen in einen alten Kree – Tempel. Dort wartet aber nicht wie erhofft Peter´s Mutter, sondern eine neue Verbündete: Die quirlige, hochgradig emotionale Mantis kann nicht nur Gefühle lesen, sondern offenbart dem Chef der Guardians auch eine gänzlich neue Perspektive. Als „Celestial“ (Ihr habt hoffentlich den zweiten Film gesehen?!) verfügt nur er über die angeborene Macht und Weisheit, um die Kräfte der Eternity Forge, nämlich die Macht, jede beliebige Lebensform aus jeder beliebigen Zeit zurück ins Leben zu holen, entweder zu erneuern, oder aber das Artefakt zu zerstören. Klar dass daraufhin eine Menge Diskussionen ausbrechen. Rocket Racoon sehnt sich immer noch danach, seine treue Gefährtin wiederzubeleben. Auch Drax würde eigentlich nur zu gerne seine Frau und seine Tochter wiedersehen. Und dann ist da natürlich auch noch Peter´s Mutter. Auf der anderen Seite…wenn Kree – Lady Hala, welche die Guardians noch immer unerbittlich durchs All jagt, an das Relikt käme, könnte sie damit eine ganze Armee Gefallener Truppen erwecken. Eine schwierige Entscheidung also, welche (wie könnte es anders sein) dem Spieler abgerungen wird.
Natürlich ist es wichtig, nach all der Action in den ersten beiden Episoden nun auch storytechnisch einen Gang zuzuschalten. Das gelingt im Grunde auch recht gut, wirkt aber alles auch stellenweise aufgedrückt und schnell abgespielt. Vor allem hätte ich mir etwas mehr Interaktion mit den Guardians gewünscht, da gerade die jeweiligen Motivationen für das Pro und Contra hinsichtlich der Artefaktnutzung nur sehr oberflächlich behandelt werden. Dass man hier den Hauptteil der Handlung mit Vergangenheitsbewältigung zwischen zwei Schwestern und dem neuen Charakter Mantis beschäftigt ist, will sich nicht so recht mit dem dann doch wieder toll inszenierten und actionreichen Finale ineinander legen. Einige Minuten mehr mit jedem Charakter wäre sehr wünschenswert gewesen.
Die dritte Episode wirft ein genaueres Licht auf das Verhältnis zweier ungleicher Schwestern.
Es wäre unfair, die dritte Episode als bloßen Filler abzutun. Tatsächlich waren hier auch wieder einige Lacher und gute Gags dabei. Noch immer spürt man die Liebe zu den Comic – Vorlagen und verleiht jedem Charakter (sogar Groot) mehr und mehr Persönlichkeit, wenngleich mir die Helden bereits mit der ersten Episode ans Herz gewachsen sind. Allen voran Drax, der durch seine Unfähigkeit, Sarkasmus und Sprichwörter zu verstehen glänzt, ist für mich das bisherige humoristische Highlight des Spiels, aber auch Neugewinn Mantis kann durch ihre kindlich-naive Art wunderbar punkten und fügt sich so perfekt in die Reihe bisheriger Charaktere ein. Die nächste Episode darf dann ruhig wieder etwas länger werden. Und ein bisschen mehr Guardians bieten.
Fazit
„Episode 3 der Guardians ist sicher kein Reinfall im extremen Sinne, hält aber aufgrund erzählerischer Oberflächlichkeiten und extrem wenig Interaktion (sogar für Telltale – Verhältnisse) nicht das Niveau der beiden bisherigen Episoden. Dafür wird die Hauptgeschichte recht interessant vorangebracht und natürlich erwartet den Spieler auch hier eine gravierende Entscheidung, dessen Konsequenzen noch nicht ganz klar sind. Ich bin und bleibe gespannt, wie es weitergehen wird. So richtig geflasht hat mich der Mittelteil inhaltlich nicht. Humor und Inszenierung bleiben aber auf hohem Niveau.“
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