Getestet und verfasst von General M
Lass mal kämpfen…
Die Handlung von Fusions ist im Grunde relativ dünn, um nicht zu sagen, belanglos. Nachdem der von uns im Vorfeld gestaltete Charakter und sein Kumpel die sieben Dragonballs gefunden haben, wünschen sie sich nur eine Sache vom mächtigen Drachen Shen-Long: Das gewaltigste Kampfturnier aller Zeiten, um herauszufinden, wer der mächtigste Kämpfer unter den mächtigsten Kämpfern ist. Gut, es hat auch schon Schweine gegeben, die sich eine Mütze gewünscht haben. Gewünscht, getan: Der Drache erschafft einfach eine ganz neue Welt, in der sämtliche Zeitebenen der Dragonball – Saga zusammenlaufen. So ist es auch kein Wunder, dass Son Goku seinem jüngeren Ich gegenübersteht. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Tatsächlich ergeben sich aus den Gegebenheit des universellen Zusammenschlusses zig Möglichkeiten für Duelle, die sich Fans der Saga sonst nur in ihren kühnsten Träumen ausmalen könnten. Allerdings benötigt ein Turnier auch Regeln. Und die besagen in diesem Fall, dass immer fünf gegen fünf gekämpft wird. Also zieht unser Charakter los in die Welt, und rekrutiert Helden (und Schurken) für seine Truppe. Der Free Roam – Modus führt einen dabei an viele bekannte Orte, hier und da müssen kleinere Nebenaufgaben erfüllt werden, aber sobald die erste Truppe steht und man durch diverse Übungen ein bisschen aufgelevelt hat, kann man sich ins Gefecht stürzen.
Super Dragon Ball Brothers
Die Kämpfe selbst finden nicht in der offenen Welt statt, sondern in speziellen 2D – Arenen. Alles läuft nach einem rundenbasierten Prinzip ab. Tatsächlich verbirgt sich unter der Oberfläche des Spiels ein durchaus komplexes Kampfssystem, welches taktische Überlegungen und eine kluge Vorgehensweise belohnt. Wem es gelingt, durch einen guten Schachzug einen Gegner in die unmittelbare Nähe eines Verbündeten zu befördern, sorgt gleich für doppelten Schaden. Aber auch das Element der Verteidigung ist stets zu beachten. Die Mischung funktioniert! Auch der Schwierigkeitsgrad ist wohl ausbalanciert und zieht in angenehmem Tempo an.
Durch erfolgreich absolvierte Kämpfe steigt aber nicht nur das Level, auch neue Gebiete lassen sich auf der Weltkarte erreichen. Hier warten dann weitere Rekruten darauf, ins Team aufgenommen zu werden. Der Spielverlauf ist allerdings abseits der Kämpfe recht linear und extrem Grinding – lastig. Wer wirklich alle Kämpfer rekrutieren und sämtliche Nebenaufgaben absolvieren will, wird mit Fusions eine ganze Weile beschäft sein.
FUSION!
Das Spiel heißt natürlich nicht umsonst “Fusions”. Welcher Fan wäre nicht neugierig, was dabei herauskommt, wenn Boo mit Freezer fusioniert? Und das ist nur eine von zig Möglichkeiten! Entsprechende Fusionen steigern den ausgeteilten Schaden deutlich, kosten aber auch entsprechend viel Energie.
Es ist sogar möglich, das gesamte Team zu einem besonders starken Recken verschmelzen zu lassen. Das bringt weitere Dynamik in die Kämpfe, jedoch sollte bedacht werden, dass auch das gegnerische Team mit zunehmender Spielzeit dazu in der Lage sein wird.
3DS ohne 3D
Die technische Präsentation kommt aufgrund der Limitierungen des Handhelds zwar nicht an die Dragonball – Titel der großen Brüder heran, kann im Kern aber vor allem durch seine detailverliebte Inszenierung der Spielwelt überzeugen. Alleine die zahlreichen bekannten Orte wirken abwechslungsreich und originalgetreu den Vorbildern nachempfunden. Die Charaktere selbst können dagegen nicht auf ganzer Linie überzeugen. Bereits deswegen, weil wohl nicht jeder Fan die etwas kindliche Darstellung des Casts mögen wird, was im Detail bedeutet, dass eben nahezu jeder Charakter wie ein Kind aussieht. Die Vertonung ist auf der anderen Seite zwar durchweg gelungen, das gilt aber allenfalls für die musikalische Untermalung. Im Spiel wird nur wenig gesprochen und wenndoch, eben nur auf Japanisch. Dafür kommt Fusions mit Deutschen Bildschirmtexten daher. Die sorgen jedoch aufgrund immer mal wieder auftauchender Grammatikfehler für Kopfschütteln. Auch der 3D – Effekt, welcher richtig angewendet sicher enorm zum Kampfgeschehen beigetragen hätte, tritt kaum bis gar nicht auf. Schade.
Zu guter letzt bleibt zu erwähnen, dass die Steuerung im Kern zwar gelungen ist, aber im Detail recht schwer zu meistern ist. Das mag daran liegen, dass gerade in den Kämpfen ein gewisses Chaos entsteht, welches die Bedienung, besonders die Auswahl der Attacken, nicht wirklich erleichtert. Auch ein Online – Modus ist (noch) nicht verfügbar. Lediglich auf lokaler Ebene kann man gegen Freunde antreten, die ganze (unsere) Welt dagegen bleibt momentan noch außen vor.
Fazit und Wertung
“Es ist schwierig, ein geeignetes Fazit für Dragonball: Fusions zu ziehen. Auf der einen Seite steht ein hervorragend durchdachtes, durchaus anspruchsvolles Kampfsystem, welches alleine durch die enorme Anzahl von fast 700 möglichen Fusionen viel Spaß macht. Und auch die Welt an sich weiß zu überzeugen. Auf der anderen Seite steht eine banale Handlung, eine lustlose Lokalisierung und in Sachen 3D hätte ich mir weitaus mehr gewünscht. Wer momentan einen Xenoverse – Titel auf PC und Co. zockt, kann auf Fusions wohl guten Gewissens verzichten. Wer bis auf einen 3DS oder 2DS allerdings keine Möglichkeiten zum Gaming besitzt und großer Fan der Dragonball – Saga ist, sollte sich das Spiel guten Gewissens ansehen können. Zu viel darf man aber nicht erwarten.”
PRO:
+ Charaktere aus sämtlichen Dragonball – Ären
+ Gut durchdachtes, rundenbasiertes Kampfsystem
+ Über 700 Fusionen möglich
+ Motivierende Jagd nach neuen Mitstreitern
+ Detailverliebte Welt basierend auf der Serie
+ Fair anziehender Schwierigkeitsgrad
+ Neue Gebiete werden nach und nach freigeschaltet
CONTRA:
– 3D – Effekt kommt so gut wie nicht zur Geltung
– Kein weltweiter Online – Modus
– Teilweise unübersichtliche Bedienung
– Lokalisierungsfehler
– Belanglose Handlung
GESAMTWERTUNG: 61%