Zu viel der gesamten Handlung möchte ich hier natürlich nicht verraten. Die drei umfangreichen Spiele bieten in jedem Fall massig Spielspaß und gehören in ihrer Originalform für die PlayStation One zu absoluten Kultklassikern, die übrigens allesamt vom mittlerweile längst legendären Entwicklerstudio Naughty Dog stammen. Während die unter anderem mit „The Last of Us“ sowie der „Uncharted“ – Reihe weiterhin exklusiv für die PlayStation entwickeln, fiel die Crash Bandicoot – Lizenz unter die Fuchtel von Activision, bzw. Vivendi Universal, die später Teil des großen Unternehmens wurden. Dementsprechend konnten über die Jahre nach der ersten Trilogie viele weitere Spiele für zahlreiche Plattformen entwickelt werden, die aber nie ganz den Status der Originale erreichen konnten. Für das Remaster zeichnen sich dagegen Vicarious Visions verantwortlich, die bereits seit weit über 20 Jahre Videospielerfahrung sammeln konnten und die sich zuletzt hauptsächlich um Plattformportierungen für zahlreiche Spiele gekümmert haben (stets mit einigem Erfolg, übrigens), darunter zuletzt die PC – Version von Destiny 2.
So muss Remaster!
Das Remaster einer der beliebtesten Videospieltrilogien aller Zeiten ist dem Studio ebenfalls geglückt. Die drei Titel erstrahlen in kunterbuntem neuen Glanz und wirken optisch absolut zeitgemäß und zudem interessant für neue Generationen von Gamern. Statt wie meist üblich einfach nur die Auflösung hochzuschrauben und dem Spiel einige neue Effekte hinzuzufügen, hat man die Klassiker in ein komplett neues grafisches Gerüst gesteckt. Sinnvoll, da ein PlayStation 1 – Titel etwas mehr Arbeit erfordert, um die anspruchsvollen Gamer von heute begeistern zu können. Und das Ergebnis überzeugt durch farbenfrohe und belebte Areale, einen wunderbar animierten Protagonisten und hübsche Effekte. Da man der Handlung, dem Charme und dem Spielprinzip der Originale zu jeder Zeit absolut treu geblieben ist, werden auch Nostalgiker ihre hehre Freude an den Neuauflagen haben.
Zumal das Gameplay auch damals schon zeitlos gewesen ist und im Original heute noch genauso gut funktioniert wie damals. Dabei ist die Reihe weit mehr als ein simpler Plattformer, sondern verlangt durchaus Aufmerksamkeit und Geschick, anderenfalls sind die Leben schneller weg, als man man „Aku-Aku“ sagen kann. Im Rahmen des steigenden Schwierigkeitsgrades und der zunehmenden Hektik werden Gelegenheitsspieler und ADHS – Patienten womöglich ihre Mühe damit haben, das jeweilige Ende zu bewundern. Aber Geduld ist eine Tugend, Übung macht den Meister. Wer Spaß an anspruchsvollen Sprungeinlagen hat, kommt damals wie heute nicht um die Crash Bandicoot – Trilogie herum. Lediglich dem ersten Teil merkt man das Alter in Sachen Gameplay doch gelegentlich etwas an, da hier alles insgesamt noch wesentlich linearer wirkt als in den wesentlich abwechslungsreicheren Fortsetzungen. So gerät gerade der Anfang der Reihe zu einem in Sachen Design recht altbackenen Erlebnis. Auch wird man ganz ohne Tutorials ins Geschehen geworfen und gibt besonders zu Beginn schneller mal den Löffel ab, als einem lieb ist. Dass der Schwierigkeitsgrad aber stellenweise zu happig ausgefallen ist, wie einige Kollegen behaupten, kann ich nicht teilen. Wer über ein waches Auge und gute Reflexe verfügt, wird hier sicher nicht untergehen. Für alle anderen…besorgt euch Wimmelbild-Spiele.
Die Fassung für XBOX One bewegt sich auf dem identischen guten Grafikniveau der PlayStation 4 – Version, muss sich aber ebenfalls mit festgelegten 30 Frames pro Sekunde begnügen und verfügt über keinerlei besondere Vorteile für One X – Besitzer. Nur wenig schlechter sieht es auf der Nintendo Switch aus, wenngleich man hier allerdings mit reduzierter Auflösung und einer gelegentlich leicht schwankenden Bildrate leben muss. Zudem ist die Bedienung hier mit den Joy Con´s gelegentlich etwas fummelig, ein Pro Controller wird dringend empfohlen. Damit ist das Spiel auch auf der Nintendo – Konsole wunderbar spielbar. Der klare Sieger im direkten Vergleich aller Versionen ist die PC – Version. Makelos portiert, trumpft die Reihe hier mit nativem 4K – Support auf, der selbst auf etwas betagter Hardware oft noch flüssige 60 Frames auf den Bildschirm zaubert, von denen das Gameplay stark profitiert, da es deutlich geschmeidiger und immersiver daherkommt. Zwar halten sich hier die zusätzlichen Grafikoptionen stark in Grenzen, können aber in den allermeisten Fällen sowieso bedenkenlos auf Maximum gedreht werden. Für den Spaß werden je nach Plattform knapp 40€ fällig, also etwas mehr als 13€ pro Spiel, was angesichts des großen Gesamtumfangs nicht zu viel ist. Die PlayStation 4 – Version, die ja nun bereits ein Jahr auf dem Markt ist, ist natürlich längst deutlich günstiger zu haben. So kann man aber am Ende sagen, dass Konsoleros auf jeder Plattform bedenkenlos zugreifen können, denn jede Konsole bietet unter´m Strich das gleiche, hervorragende Erlebnis. Der PC bleibt aber aufgrund der geschmeidigen Bildrate und dem nativen 4K – Support, der sich im Ergebnis wirklich sehen lassen kann, meine Präferenz und daher auch meine zentrale Empfehlung für alle neuen Käufer, da hier natürlich ebenfalls Gamepad – Support gegeben ist.
Fazit und Wertung
„Ich habe ja, wie ich gelegentlich immer gerne erzähle, erst spät zur PlayStation gefunden und mich dann eher mit Klassikern wie ´Metal Gear Solid´ beschäftigt. Dementsprechend ging die Crash – Trilogie ebenso wie seine späteren Nachfolger komplett an mir vorbei. Dass ich dieses Versäumnis nun dank der wirklich gelungenen N.Sane – Trilogy nachholen kann, ist gut! Denn trotz der kunterbunten Grafik versteckt sich hinter den jeweiligen Titeln ein anpruchsvoller Vertreter des Plattformer – Genres, der wache Augen und gute Reflexe erfordert und der sich zudem von Titel zu Titel in Sachen Qualität und Abwechslung steigert. Der erste Teil bleibt mit einigen Makeln zurück, da man hier besonders in Sachen Design merkt, wie viele Jahre der bereits auf dem Buckel hat. Und dennoch sind alle drei Titel Kultklassiker, die man erlebt haben sollte. Dank der jeweils sehr guten (Konsolen) bis hervorragenden (PC) Portierungen ist eben das nun auch abseits der PlayStation 4 möglich.“
Mikrotransaktionen/Pay-2-Win: Die Crash Bandicoot: N.Sane Trilogy enthält weder Mikrotransaktionen noch fragwürdige Pay-2-Win – oder Lootbox – Mechaniken. Eine Abwertung gibt es daher diesbezüglich nicht.
PRO:
+ Technisch gelungene Neuaufbereitung dreier Klassiker…
+ …die das Spielerlebnis vergangener Tage 1 zu 1 für eine neue Generation konserviert
+ Gelungene Portierungen, dank flüssiger Bildrate und 4K überlegene PC Version
+ Lebendige, atmosphärische Welten
+ Abwechslungsreiche Areale (ab Teil 2)
+ Liebenswerter Protagonist
+ Zeitloses, forderndes Gameplay, welches auch heute noch wunderbar funktioniert
+ Hervorragendes Preisleistungsverhältnis
+ Viele Secrets zu entdecken
+ Einfach zu erlernende Spielmechaniken
+ Präzise, intuitive Controllerbedienung
+ Gelungene musikalische Untermalung
CONTRA:
– Altbackenes, teilweise repetives Grunddesign (Teil 1)
– Teilweise frustrierende Bosskämpfe
– Etwas fummelige Joy Con – Bedienung (Nintendo Switch)
GESAMTWERTUNG: 85% (PC)
83% (XB1/NS)