Getestet und verfasst von General M
Ab sofort erhältlich für PC, PlayStation 4 und XBOX One
Nachdem sich unsere Gruppe zusammengefunden und sich ein schönes Domizil errichtet hatte, stellten wir mit zunehmendem Levelfortschritt fest, dass unser gegenwärtiges Gebiet nicht mehr die Ressourcen bot, welche wir für ein weiteres Fortschreiten im extrem umfangreichen Berufs- und Fertigkeitenbaum benötigten. Denn je weiter man sich in den Norden begibt, desto unfreundlicher sind auch die Gegenden. Mit Lendenschurtzen aus Pflanzenfasern und einfachen Steinwaffen kommt man da einfach nicht weit, zumal wir über unsere Brennöfen und mithilfe einer Vielzahl verschiedener Werkbänke längst in der Lage waren, Eisenwaffen zu schmieden und erste leichte Rüstungsteile herzustellen. Außerdem hatten wir längst ausreichend Talentpunkte in unsere Werte investiert, um diese auch ohne große Einbußen nutzen zu können. Also plünderten wir die wichtigsten Vorräte aus unseren Lagertruhen und machten uns auf in die nächste Zone, wo uns vor allem die reichen Eisenvorkommen lockten. Nach einem kurzen Fußmarsch, der uns unter anderem in ein kleines Dorf feindlicher Bewohner führte, entschieden wir uns für den Bau eines neuen Heims in unmittelbarer Nähe einer weitläufigen Eisenader. Da wir uns längst mehr oder weniger auf jeweilige Tätigkeiten spezialisiert hatten, ging der Aufbau einer neuen Behausung dieses Mal wesentlich schneller voran. Doch wer sind wir eigentlich? Vier tapfere Recken bilden die „Fürchterlichen V“:
Neben meiner Wenigkeit sind das Dante, der nicht nur allen weiblichen Charakteren ohne Bekleidung solange hinterher rennt, bis diese sich in ihren Behausungen verschanzen müssen, der dabei gleichzeitig aber auch ein reges Talent für das Erschaffen kunstvoller Trophäen und anderen Einrichtungsextras besitzt, dessen Baustil aber andererseits herkunfsbedingt stark an den eher schmucklosen Plattenbau der ehemaligen DDR angelehnt ist. Außerdem ist er mein zentrales Gegenstück bei zahlreichen Simpsons – Zitaten, was ihn grundlegend zu einem unverzichtbaren Mitstreiter macht.
Stärken: Vielseitig talentiert, hervorragender Organisator
Schwächen: Strapazierendes Sexualverhalten, kennt den Geschmack von Bananen nicht
Lynnie, gesegnet mit der Macht völliger Orientierungslosigkeit, die sich öfter verläuft als „The Big Bang Theory“ auf Pro 7 ausgestrahlt wird und sich immer wieder durch schieren Zufall in ausweglose Situationen manövriert, aus der es kaum noch Rettung gibt. Gleichzeitig ist sie aber auch eine blutrünstige Kriegerprinzessin, die ihre Feinde entweder mit Zweihandschwertern erlegt…wenn sie nicht gerade aus Versehen tragende Elemente unserer Behausung einreißt oder im angelegten Garten Pflanzen für fragwürdige Tränke erntet. Erkennungsspruch: „Oh maaaan…!“
Stärken: Fleißig, gute Nacktbadegesellschaft, im Real Life ziemlich süß
Schwächen: Völlig verpeilt, lockt dauernd männliche Mitspieler in unsere Siedlung, kann nicht ohne Licht einschlafen, verliert dauernd ihre Ausrüstung
Und natürlich Sathrakas, Perle von Österreich und Namensgeber unserer Gemeinschaft. Niemand vermag es besser, die Gruppe zu neuen Ufern zu führen und ihr Überleben in der rauen Welt von ´Conan Exiles´ zu sichern. Obwohl die Vergangenheit gezeigt hat, dass es nie eine gute Idee ist, einem Österreicher weitreichende Machtbefugnisse einzuräumen, ist er ein verlässlicher und treuer Kamerad, dessen Streben nach immer mehr Macht uns zu KEINEM Zeitpunkt auch nur ansatzweise besorgen könnte.
Stärken: Weiß immer, was als nächstes zu tun ist, grandioser Anführer
Schwächen: Gelegentlich schwer zu verstehen, gnadenloser Zuchtmeister, Österreicher
Was ich damit sagen will: Der faszinierende Reiz von ´Conan Exiles´ liegt trotz seiner gegenwärtigen zahlreichen Bugs in den Geschichten, die es im Rahmen eines Miteinanders mehrerer Menschen erschafft und die sich ganz nach deren Persönlichkeiten im wahren Leben immer wieder anders anfühlen können. Es ist ein gewaltiger Abenteuerspielplatz, an dessen bloßer Oberfläche wir bisher lediglich gekratzt haben und dennoch schon so viel Spannendes, Aberwitziges und einfach Lustiges erlebt haben, dass man ganz sicher auch Jahre später noch davon erzählen wird. Man hackt Holz, klopft Steine, geht jagen, auf gemeinsame Erkundungstour, macht dabei aber selbst wenn man es nicht wirklich im Sinn hat auch automatisch Progress.
Denn selbst ohne großes Interesse daran, später mal das höchste Level zu erreichen und sich mit vielen anderen Spielern im Kampf gegen gewaltige Weltbosse zusammen zu tun, besitzt alleine die gewaltige Housing – Komponente derart viel Umfang und spielerisches Potenzial, dass das Spiel quasi für Jedermann etwas zu bieten hat. Und das über sämtliche Ebenen, sogar im Einzelspielermodus. Eine Tatsache, die ´Conan Exiles´ sogar dem Mehrspieler – Urgestein ´World of Warcraft´ voraus hat.
Das raue Wüstenleben und die Geschichte eines Beins
Schnell stellen wir fest, dass bei aller Gier nach neuen Ressourcen auch neue Gefahren auf uns warten. Das gewaltige Wüstengebiet strotzt nur so voller starker Feinde, welche sich besonders im nördlichen Teil aufhalten, gerade dort, wo sich eine Savanne befindet, deren große Wildtiere für uns unerlässliche Rohstoffquellen darstellen. Für die beschwerliche Reise dorthin ist gute Ausrüstung unerlässlich, weswegen wir uns vorerst nur auf den Abbau von Eisen und das Einschmelzen des Erzes zu verarbeitungsfähigen Barren konzentrieren. Als wäre das nicht schon Aufgabe genug, kommt es dem Österreicher in den Sinn, dass es doch an der Zeit wäre, ein paar Sklaven zu organisieren. Mithilfe eines Seils und einem dicken Migränestäbchen gelingt es uns dann auch, im feindlichen Eingeborenendorf einen Bogenschützen gefangen zu nehmen. Dieser muss aber erst am „Rad der Schmerzen“ gebrochen werden, was nicht nur Zeit kostet, sondern auch einiges an Nahrung, die im Wüstengebiet ebenso knapp ist wie eine stetige Wasserquelle. Die neuen Verbündeten erweisen sich bei richtigem Einsatz aber als extrem nützliche Verbündete, falls die eigene Siedlung angriffen wird, was besonders Nachts gelegentlich passieren kann.
In eben so einer Situation ließ Lynnie dann auch wieder mal ihr Leben. Da wir allesamt Hunger hatten, weil sämtliche Rationen dem Sklaven zugeführt worden waren, entschlossen wir uns kurzerhand zum Kannibalismus. Schließlich kann man notfalls sogar Menschenfleisch verspeisen, man muss die Kadaver nur mit der Spitzhacke zerhacken und kann das Fleisch anschließend zum Braten in die Kochstelle legen (ohne Perk verursacht der Verzehr von rohem Fleisch und anderen Dingen nämlich extrem lästige Lebensmittelvergiftungen). Was ich beim Zerlegen allerdings nicht bedacht hatte war, dass Lynnie noch sämtliche Ausrüstung bei sich hatte, die dann leider verloren ging. Ärgerlich, aber immerhin hatte ich dafür auch eines ihrer Beine ergattern können, welches ich seitdem mit akribischer Hingabe bei mir trage und es notfalls sogar als Zweihandwaffe einsetzen kann. Es ist eben ein ziemlich strammer Schenkel. Die zahlreichen Elemente des Spiels sind bis ins kleinste Detail durchdacht, neue Fertigkeiten sind dabei aber auch stets an eine bestimmte Stufe gebunden, was dem Spieler auch als Orientierungshilfe dafür dient, mit welchem Level man welche Gebiete betreten sollte. Wie erwähnt sucht man entsprechende Hinweise nämlich sonst leider vergebens, was für uns bereits viele ärgerliche Try – and – Error – Momente bedeutet hat.
Fortsetzung folgt.
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