Die erste Volume
Vielleicht ist das aber auch einfach Karma, denn je mehr dieser Situationen Ichiro und Kana gemeinsam durchleben, desto mehr fühlen sie sich auch unweigerlich zueinander hingezogen. Kann so eine Beziehung wirklich gutgehen? Das wollen wir natürlich nicht im Vorfeld beantworten, aber die ein oder andere Überraschung wartet auf dem schwierigen (und hier im Vergleich zur japanischen Originalfassung übrigens komplett unzensierten) Weg zum Ziel definitiv.
Ab der vierten Episode lernen wir dann mit der allseits beliebten, aber ziemlich tollpatschigen Mayu Matsukaze ein weiteres Mitglied des Kollegiums kennen. Kana´s zierliche Kollegin verfügt zwar über einen beachtlichen Vorbau, ist sonst aber deutlich introvertierter, wenn es um ihren Gefühlshaushalt geht. So hat sie bereits seit längerem ein Auge auf den wegen seines unfreiwillig grimmigen Aussehens gemiedenen Rin Suzuki geworfen, hinter dessen riesenhafter Schale sich aber ein sanfter und mindestens ebenso schüchterner Kern verbirgt. Obwohl beide bereits von Anfang an Gefühle füreinander hegen, können sie diese doch nicht ohne weiteres aussprechen und geraten während ihrer gemeinsamen Unternehmungen ebenfalls in immer neue haarsträubende Situationen…
Die Rezension
Gleich vorneweg: Allzu ernst nehmen darf man die Geschehnisse der ersten Volume von Why the hell are you here, Teacher!? zu keinem Zeitpunkt. Erst wenn man sich diese Tatsache voll und ganz bewusst macht, kann der Mix aus Ecchi und Comedy funktionieren. Und selbst dann sollte man nicht mit Anspruch rechnen, sondern sich auf Slapstick und Schauwerte konzentrieren. Gut gefallen hat mir, dass hinter der oberflächlichen Zuneigung zwischen den jeweiligen Paarungen immer auch ein tieferer Kern befindet, der zumindest für ein Mindestmaß an Substanz bzw. Charaktertiefe sorgt. Denn Schüler und Lehrer verbindet immer eine Geschichte, der sich die Probanden teilweise erst später bewusst werden. Diese Abschnitte sind dann auch nicht ganz so aufreizend und über die Stränge schlagend inszeniert und liefern ein gutes Gegengewicht zu den expliziteren – aber stets gerade noch jugendfreien – erotischen Momenten.
Dafür ein Zielpublikum zu bestimmen, ist aber nicht ganz so leicht. Vom komödiantischen Aspekt aus gesehen ist die Serie sehr stimmig und sorgt immer wieder für Lacher, WENN man sich für diese Form von Humor begeistern kann. Ecchi-Konsumenten könnten aber eventuell etwas enttäuscht werden, weil die Adaption ebenso wie die Vorlage zwar das ein oder andere Kaliber auffährt, aber wirklich nur selten über entblößte Oberweiten hinausgeht. Allerdings richtet sich die Serie ausschließlich an die Zielgruppe der Young Adults, weshalb der Zeigefreudigkeit eben gewisse Grenzen gesetzt sind. In diesem Rahmen ist Why the hell are you here, Teacher!? definitiv ein gelugener Genrehybrid, der auch in der gelungenen deutschen Synchronfassung Lust auf mehr macht. Die finalen Episoden schlagen übrigens bei uns Anfang Mai auf. Dann sind wir natürlich auch wieder am Start.
Die Blu-Ray
Mit gerade einmal zweiundsiebzig Minuten Gesamtspielzeit ist die erste Hälfte relativ knapp ausgefallen, findet aber in dieser Form mühelos auf einer Blu-Ray Platz und muss sich nie mit Kompressionsschwierigkeiten oder anderen Aussetzern bei der Laufruhe herumschlagen. Das ist schonmal positiv. Dass wir es hier noch mit einer relativ aktuellen Produktion zu tun haben, sieht man auf den ersten Blick. In nativem 1080p besticht der Transfer auf Blu-Ray mit hoher Qualität bei der Detailwiedergabe, das Bild ist zudem durchgehend knackscharf. Sattwarme Farben liefern immer wieder poppige Highlights, bei den Kontrasten punktet das Release mit satten Schwarzwerten und strahlenden Weißanteilen. Für eine Fernsehproduktion ist das eine ganz starke Leistung, dafür vergebenen wir gerne die Note 1.
Da enttäuscht es gleich noch etwas mehr, dass KAZÉ hier für den Ton wieder nur veraltetes Dolby Digital 2.0 implementiert hat, was sowohl für die deutsche als auch die japanische Sprachfassung gilt. Zwar fallen die Abstriche angesichts der überwiegend dialoglastigen Serie minimal aus, dennoch hört man als Besitzer einer entsprechenden Heimkinoanlage schnell heraus, dass es dem gesprochen Wort etwas an Volumen und Dynamik mangelt. Dennoch, sämtliche Stimmen sind stets problemlos verständlich und agieren nahe am Referenzpegel. Trotzdem, etwas mehr hätte es dann doch sein dürfen, zumal die letzten Veröffentlichungen in unserem Portfolio hier dank verlustfreier Masterspuren einfach einen Ticken mehr überzeugt haben.
Auf Bonusmaterial muss man übrigens komplett verzichten, auch die Aufmachung hat nicht mehr zu bieten als eine einfache Plastilhülle mit Pappschuber. Dafür schlägt die Volume mit knapp unter dreißig Euro auch eher im Budgetsegment ein.
Fazit
„Mit weit unter neunzig Minuten Laufzeit gerät die erste Volume von Why the hell are you here, Teacher!? mitsamt ihrer sechs Episoden zu einem kurzen, aber eben auch kurzweiligen Vergnügen. Wenn sich Lehrerin und Schüler ineinander verlieben, rückt ausnahmsweise mal nicht die Sittenpolizei an, stattdessen trifft Slapstick auf seichte Erotik. Potenzial ist vorhanden, auch wenn sich die Serie konsequent an Teenager richtet und dementsprechend gerade in Sachen Zeigefreudigkeit gewisse Grenzen nie überschreitet. Freunde überspitzten Humors dürften aber auch abseits der Zielgruppe gut unterhalten werden. Klassischer Fall von „Muss man mögen“. Die dazugehörige Blu-Ray punktet mit exzellenter Bildqualität, beim Ton wäre aber erneut mehr drin gewesen. Extras gibt es keine, dafür ist die erste Volume im Verhältnis zu anderen Veröffentlichung aber auch relativ preiswert geraten.“