Der Film
Dem Vampir läuft die Zeit davon. Bis zum nächsten Vollmond muss er sich mit Rita vereinen, anderenfalls droht ihm das sichere Ende. Als die dann nach viel List und Tücke tatsächlich erfolgreich in dessen Bann gerät, bleibt Justice nur noch wenig Zeit, die endgültige Transformation zum Vampir zu verhindern. Gemeinsam mit dem okkulten Doktor Zeko und bewaffnet mit Pflock und Gottes Segen bläst das Duo zur Jagd nach Maximilian. Doch ist Rita überhaupt gewillt, vampirischen Vorzügen wie Unsterblichkeit und magischen Kräften abzuschwören, wo ihr all das quasi in die Wiege gelegt worden ist? Oder entscheidet sie sich am Ende doch für ein sterbliches Leben? So oder so, in Brooklyn bricht eine Nacht zum Zähne zeigen an…
Die Rezension
Wenn der Regisseur eigentlich eine Komödie drehen will, der Hauptdarsteller aber lieber einen ernsten Horrorfilm, kann das eigentlich nur schiefgehen. Genau das geschah bei Vampire in Brooklyn, der zu einer Zeit entstand, als die Kinozuschauer ihr Geld konsequent in Liebesschnulzen, Actionkracher und Erotikthriller investierten. Vierzehn Millionen Dollar kostete der Film und konnte gerade einmal etwas mehr als das wiedereinspielen. Dabei punktet das Werk durchaus mit einer gewissen Atmosphäre. Und auch Eddie Murphy bewies erstmals, dass er mehr spielen kann als nur das ewige Plappermaul. Ein Job, den dafür Kadeem Hardison übernommen hat, der hier noch am ehesten für Lacher sorgt, während Allan Payne als Love Interest von Rita leider durchgehend blass wirkt.
Es ist nicht so, dass Komödien auch in düsterem Ambiente funktionieren könnten. Man sollte sich aber vorher darüber einig sein, was genau der fertige Film wiederspiegeln soll. Gerade das ist und bleibt das große Problem von Vampire in Brooklyn. Nach dem spannenden Beginn verfängt sich der Streifen viel zu schnell in einer erfolglosen Identitätssuche, über die auch die gelungenen Maskentricks nicht hinwegtrösten. Ich kann gut verstehen, warum die Rezeption so zwiegespalten ist. Und rate jedem, sich selbst ein Urteil zu bilden. Ein Vierteljahrhundert später scheinen beide Standpunkte nachvollziehbar zu sein. Persönlich habe ich schon auf schlechtere Art und Weise hundert Minuten verbracht. Dennoch ist der Film für mich weit von einem Kultstreifen entfernt.
Die Blu-Ray
Etwas enttäuschend ist dagegen (wie fast immer bei Paramount) der Ton. Selbst wenn wir es hier nicht mit einer Katalogveröffentlichung zu tun hätten, wäre deutschsprachigen Zuschauern wohl nicht mehr vergönnt gewesen als eine erneute Wiederverwertung der bereits auf der DVD zum Einsatz gelangten Tonspur in veraltetem Dolby Digital 5.1. Die ist auf dem Papier zwar gar nicht mal schlecht und kann immer mal wieder durch ordentliche Aktivität bei den Rücklautsprechern punkten, auch die Dialoge sind durchgehend optimal verständlich. Vergleicht man all das jedoch mit der verlustfreien englischen Masterspur, wird schnell klar, dass es dem deutschen Pendant einfach an deren Dynamik mangelt. Der Subwoofer hat zwar generell nicht allzu viel zu tun, wenn er jedoch aktiv wird, dröhnt es im O-Ton einfach kraftvoller. Hintergrundeffekte wie man sie beim Eintreffen von Maximilian im Hafen zu hören bekommt, kommen ebenfalls etwas schwächer rüber. Hörbar ist das Gebotene aber allemal.
Auf eventuelles Bonusmaterial muss man hier übrigens komplett verzichten. Auch liegt der Blu-Ray keine DVD oder dergleichen bei und selbst für ein Wendecover ohne hässlichen Freigabeflatschen hat es nicht mehr gereicht. Wie gesagt, wir haben es hier mit einem Katalogtitel zu tun, der dafür aber immerhin bereits unter zehn Euro zu haben ist.
Fazit
„Wes Craven´s Wunsch, mit einem großen Star zu arbeiten, ging offensichtlich einher mit dem Verzicht auf ein nur ansatzweise hochwertiges Skript. Anders wäre Vampire in Brooklyn wahrscheinlich nie entstanden. Dass Eddie Murphy plötzlich in den seriösen Modus schaltete und den Humor anderen überließ, tut dem Film ebenfalls nicht gut (wobei der Misserfolg laut Hauptdarsteller eher dessen Langhaartoupet verantwortet hat). So oder so, neugierige Cineasten bekommen mit der HD-Premiere zum kleinen Preis ein überraschend gutes Bild und noch guten Ton geliefert, müssen dafür aber komplett auf Extras verzichten. Kult oder Schund? Das muss jeder für sich entscheiden. Ein bisschen was von beidem findet man auf jeden Fall.“
Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
©2020 Wrestling-Point.de/M-Reviews