Die Volumes 2 und 3 Chaos in Z-Stadt! Nicht nur, dass das selbsternannte Monster Garo immer mehr hochrangiger Helden krankenhausreif prügelt, nun streift auch noch eine ganze Armee echter Monster – darunter ein riesiger (!) Tausendfüßler – durch die Straßen und richtet verheerdende Zerstörungen unter Mensch und Material an. Während sich die verbliebenen Helden vom S-Rang, darunter auch Genos und Metal Bat, der zielgerichteten Invasion mit allen Mittel erwehren, tritt Saitama auf der Suche nach neuen Herausforderungen gewohnt unwissend und unbekümmert bei einem lokalen Kampfsportturnier an, unter deren Teilnehmern sich angeblich einige der besten Kämpfer der Welt tummeln sollen.
Die Rezension
Überraschend, wenngleich auch ein wenig enttäuschend ist, dass sich Saitama und Goro anders als vielleicht erwartet im Staffelfinale nicht gegenüberstehen. Zwar wird auch hier ein ordentliches Feuerwerk abgebrannt, dennoch muss man auf das Duell zwischen One Punch Man und Heldenjäger noch ein bisschen warten, was nach einiger Bedenkzeit aber ganz gut ist, denn schließlich erfährt Goro erst kurz vor Schluss, dass sich der stärkste aller Helden nicht unter den hochrangigeren Recken befindet. Die letzten Szenen lassen jedenfalls einiges darauf schließen, dass Goro ebenso wie die echten Monster in der kommenden Staffel zurückkehren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt hätte sich eine waschechte Konfrontation übereilt und nicht richtig angefühlt. Sehr gut gefallen hat mir, dass Goro im Verlauf der zweiten Staffel nicht einfach nur als eiskalter Killer dargestellt wird, sondern zunehmend mit nachvollziehbaren, ja ganz und gar menschlichen Motiven. Als Zuschauer entwickelt man dadurch fast Mitleid. Unter diesen vielversprechenden Gesichtspunkten stimmt das Finale dann doch sehr zufrieden und macht definitiv Lust auf mehr.
Zu den komödiantischen Highlights der Staffel zählt definitiv der ewige Kampf zwischen Saitama und seiner lächerlichen Perücke und die beiden anonymen, zufälligen Encounter mit Goro, der Saitama im Vorbeigehen auf der Straße völlig unwissend mit wem er es zu tun hat zwei Mal provoziert und dafür jedes Mal eine verheerende Schelle kassiert. Auch hier ist für die Zukunft noch tonnenweise Potenzial für lachtränenüberzogene Augen vorhanden. Alles in allem hat mir die zweite Staffel also extrem gut gefallen, besonders weil auch Genos in seiner Entwicklung nochmal einen großen Satz nach vorne gemacht hat und die neuen Verbündeten des Duos eine willkommene Ergänzung darstellen.
Die Blu-Ray´s
Wie schon bei den letzten Veröffentlichungen aus dem Hause KAZÉ gibt´s auch hier nicht wirklich was zu bemängeln. Die durchgehend knackscharfen Bilder offerieren zahlreiche Details bei gleichzeitig perfekter Kompression. Sattwarme Farben mit Highlights am Fließband erstrahlen über die jeweilige Blu-Ray quasi in jeder Szene, kräftiges Schwarz und strahlendes Weiß liefern dazu stets optimale Kontraste. Im umfangreichen Segment der Animeserien gibt es gegenwärtig kaum bessere Veröffentlichungen, um die Farbgebung des hauseigenen Fernsehers mal so richtig auf die Probe zu stellen. Alleine dafür kann man sich die beiden finalen Volumes guten Gewissens in die heimische Sammlung holen.
Dazu gesellt sich wahlweise deutscher oder japanischer Ton im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0, also Stereosound. So heftig wie es in der Serie teilweise zur Sache geht, wäre Raumklang natürlich einmal mehr super, aber selbst beschränkt auf den linken und rechten Lautsprecher gibt´s hier ordentlich was auf die Ohren. Alleine die durch den fetten Tausendfüßler angerichtete Zerstörung kommt kraftvoll und dynamisch aus den Speakern. Sämtliche Dialoge bleiben dabei klar verständlich. Das Zusammenspiel der einzelnen Elemente funktioniert derart gut, dass man dem fehlenden Surroundsound höchstens kurz nachtrauert.
Beide Volumes werde im Digipak mit coolem Prägecover ausgeliefert, jeweils mit einem vierundzwanzig Seiten starken Booklet, Artboard und zwei Bonus-OVA´s mit jeweils knapp zehn Minuten Laufzeit. Die sind allemal sehenswert und bieten vor allem humoristisch wieder einiges. Ein Blick in die Extras lohnt also definitiv. Die finale Volume hat dagegen noch ein weiteres, sehr interessantes Interview mit Saitama´s deutscher Stimme Fabian Oscar Wien sowie dem Sychronregisseur René Dawn-Claude zu bieten. Für die pro Volume jeweils fälligen knapp vierzig Euro ein rundes Paket.
Fazit
“So gut, wie mich die zweite Staffel von One Punch Man unterhalten hat, ist alleine der Gedanke daran, dass wir uns bis zur Fortsetzung wahrscheinlich noch über ein Jahr gedulden müssen, erst Recht ein Gräuel. Die Serie schafft es brillant, den hauchdünnen Spagat zwischen Satire, Action und Humor zu meistern. In dieser Form ist und bleibt Saitama einzigartig. Dass das auch im Deutschen so hervorragend funktioniert, verdanken wir übrigens der außerordentlich guten Synchronregie samt Sprechern. Bild und Ton der jeweiligen Volumes sind klasse, auch beim Bonusmaterial bekommt man physisch und digital einiges geboten. Kurzum, eine mehr als würdige Umsetzung einer absolut kultverdächtigen Serie, deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.”
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