Die Volumes 1 und 2
Aber junge Liebe ist eben kompliziert und so beharken sich die Beiden weiterhin mit immer neuen Einfällen, um das Gegenüber in Verlegenheit zu bringen. Auch außerhalb der Schule hört der Spaß nicht auf, denn selbst während der Sommerferien kann das Duo einfach nicht voneinander ablassen. Kein Wunder also, dass irgendwann Gerüchte laut werden, dass beide längst ein Paar wären. Als die Sitzordnung der Klasse neu ausgewürfelt wird und die Möglichkeit besteht, dass die Scherzbolde künftig auseinandersitzen, beginnt auch Nishikama allmählich zu merken, dass der Alltag ohne Takagi-san nicht mehr derselbe wäre…
Die Rezension
Ich will ehrlich sein: So richtig warmgeworden bin ich mit der ersten Staffel von Nicht schon wieder, Takagi-san nicht. Das ewige Teasing zwischen den Hauptcharakteren ist ein generelles Problem japanischer Animation, oftmals werden Gefühle und andere wichtige Elemente erst allerletzter Minute offenbart, sofern sie nicht essentieller Bestandteil der Handlung sind. So steht hier weniger die Romantik im Mittelpunkt, sondern eher Situationskomik. Durchschnittlich vier verschiedene Streiche spielt sich das Duo pro Episode, Ablauf und Auflösung bleiben dabei aber stets seicht. Auf der Gefühlsebene dümpelt die Serie dementsprechend im Schneckentempo dahin, was die Klientel letzendlich in zwei Lager spaltet, die am Ende der ersten Staffel nicht allesamt glücklich mit dem Erlebten sein dürfen. Hinzu kommt, dass ich mit der deutschen Synchronstimme von Nishitaka überhaupt nichts anzufangen weiß und schnell auf die japanische Originalfassung umgeschaltet habe.
Wer an seichtem Teeniespaß interessiert ist, wird sicher gut unterhalten werden. Wer aber andererseits darauf wartet, dass der Funke zwischen Nishitaka und Takagi endlich überspringt, dürfte enttäuscht werden. Was das angeht, bietet übrigens auch die zweite Staffel kein befriedigendes Finale. Und da letztere auch schon zwei Jahre alt ist und weitere Episoden nicht in Sicht sind, wird man sich damit wohl auch begnügen oder alternativ die Mangas lesen müssen. Da habe ich zuletzt einfach konsequenter umgesetzte Werke sichten dürfen. Andererseits zielt die Serie definitiv auf jüngere Zuschauer ab, denen man das Thema Erste Liebe auf diese Weise sicher besser vermitteln kann. Deshalb will ich das Ganze auch nicht zu sehr abwerten. Charme ist definitiv vorhanden und die Animationsqualität agiert durchgehend auf hohem Niveau. Für ältere Zuschauer gibt es aber definitiv passendere Alternativen.
Die Blu-Ray´s
Insgesamt zwölf Episoden umfasst die komplette erste Staffel, die uns hier aufgeteilt auf zwei Volumes als Transfer in nativem 1080p vorliegt. Am Bild selbst gibt es absolut nichts auszusetzen. Die Schärfe agiert durchgehend auf hohem Niveau, Konturen und Co. werden kraftvoll herausgearbeitet. Knackig warme Farben liefern über die Blu-Ray immer wieder satte Highlights und selbst im Kontrastbereich bleiben keinerlei Wünsche offen. Spitze!
Beim Ton darf man sich einmal mehr über verlustfreie Masterspuren im Format DTS-HD MA 2.0 freuen, was sowohl für die deutsche als auch die japanische Sprachfassung gilt. Speziell bei den Dialogen punktet die Ausstattung mit guter Dynamik, aber auch der (zugegeben etwas spärlich platzierte) Soundtrack kommt über die Stereokodierung gut zur Geltung. Viel mehr gibt es dazu dann auch nicht zu sagen, außer dass es sehr löblich ist, dass KAZÉ mehr und mehr zu zeitgemäßeren Formaten zurückfinden.
Extrem dünn sieht es dafür leider an der Bonusfront aus. Abseits der vier verschiedenen Outros, die sich auf den jeweiligen Silberlingen ohne Titel einfinden, gibt es nämlich keine weiteren Extras. Nicht einmal ein Booklet ist enthalten, was die lediglich mit einem Pappschuber ummantelte Amarays mit knapp fünfundvierzig Euro pro Stück zu einem ziemlich kostspielen Vergnügen geraten lassen. Das geht wesentlich besser!
Fazit
„Nicht schon wieder, Takagi-san ist in meinen Augen ganz und gar auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten und will das Thema Erste Liebe dementsprechend mit viel Vorsicht vermitteln. Der Schlüssel dazu heißt in dem Fall Humor. Davon hätte es meiner Meinung nach aber ruhig etwas weniger geben dürfen, denn im ständigen Wettstreit des Streichespielens geht die Romantik dann doch ziemlich schnell verloren. Erwachsene Zuschauer bleiben mit Domestic Girlfriend und Co. definitiv besser bedient. Für die Kleinen ist das gemeinsame Sichten aber definitiv eine Überlegung wert. Die dazugehörigen Blu-Ray´s überzeugen in Bild und Ton, sind angesichts nahezu vollständiger Abwesenheit von Bonusmaterial aber ein teurer Spaß für einen Nachmittag.“
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