Getestet und verfasst von General M
Miss Kobayashi´s Dragon Maid zählt zu meinen ganz persönlichen Animehighlights des letzten Jahres. Kaum ein anderes Format hat mich derart zum Lachen gebracht. Gemessen an den besonderen Umständen dieser Zeit eine kleine Meisterleistung. Mit der dritten und letzten Volume ist die erste Staffel bereits an ihrem Ende angelangt. So viel wollen wir vorab verraten: Es wird dramatisch, aber auch wieder saukomisch. Das Konzept kommt definitiv an, denn eine zweite Staffel ist längst angekündigt worden und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr in Japan aufschlagen und dann irgendwann auch den Weg zu uns über den großen Teich finden. Bis es soweit ist, wenden wir uns aber erstmal dem vorläufigen Finale zu. Geduld ist schließlich eine Tugend!
Die dritte Volume
Für die lethargische Büroangestellte bedeutet das erwartungsgemäß jede Menge neuen Ärger. Dass Menschen und Drachen schon alleine aufgrund der Größe und Lebenserwartung völlig unterschiedlich sind, gilt seit jeher als Gesetz. Einander plötzlich zu verstehen und sogar Freundschaften zu schließen ist für die konservativeren Drachen da natürlich ein absolutes Unding. Zu denen zählt dummerweise auch Tohru´s Vater, seines Zeichens ein besonders bösartiges Exemplar seiner Gattung, der so gar kein Verständnis dafür aufbringen will, dass seine Tochter als Maid unter Zweibeinern lebt. Tohru muss sich endgültig entscheiden, zu welcher Welt sie gehören will…
Die Rezension
Zum Ende der ersten Staffel wird´s ausnahmsweise nicht ganz so komisch wie bisher, dafür aber emotional. Tohru muss sich erstmals mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen, welche der Aufenthalt der Drachen inmitten der Menschen mit sich bringt, was in einem fulminanten Finale gegen den gestrengen Vater resultiert. Dementsprechend müssen ihre Gefährten im Rahmen der letzten drei Episoden etwas in den Hintergrund rücken, was aber nicht weiter stört. Auch Kobayashi, die über die gesamte Staffel hinweg wohl die größte Wandlung durchgemacht hat und menschlich immer mehr aufgetaut ist, darf nochmal richtig mitmischen.
Kurzum, ein gelungener Climax, der viel Vorfreude auf die kommende zweite Staffel weckt. Mit Miss Kobayashi´s Dragon Maid ist den Macher eine gelungene Eigenkreation ganz ohne Vorlage geglückt, die seit ihrer Erstveröffentlichung für zahlreiche Preise nominiert wurde und sich rasend schnell einen Weg in die Herzen des Publikums erarbeitet hat. Unbedingt ansehen, wer es bisher noch nicht getan hat! Wer weiß, was die Zukunft noch so alles für die gegenwärtig wohl unterhaltsamsten Drachen im gesamten Animegenre zu bieten hat…
Die Blu-Ray
Technisch gilt hier dasselbe, was ich auch schon zu den übrigen beiden Volumes schrieb: Obwohl die erste Staffel mit einiger Verspätung bei uns aufgeschlagen ist und im Heimatland Japan bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist der Transfer überwiegend gelungen. Das farbenfrohe Geschehen wird über die Blu-Ray knallig wiedergegeben, Schärfe und Laufruhe sind auf höchstem Niveau. Lediglich bei den Kontrasten hätte man für meinen Geschmack einmal mehr etwas kräftigere Schwarzanteile liefern können. Wer allerdings mit den bisherigen Veröffentlichungen rundum glücklich war, kann sich hier auf ein gleichermaßen gutes Erlebnis einstellen.
Auch beim Sound bleibt alles wie gehabt. Leider gibt´s hier für die deutsche und japanische Tonspur ebenfalls wieder nur Dolby Digital 2.0, also kräftig komprimierten Stereosound und damit eine keinesfalls zeitgemäße Ausstattung. Da die Serie aber mit Ausnahme der etwas effektreicheren finalen Folge primär dialoglastig ist, stört dieser Umstand nicht so sehr wie bei manch anderem Format. Alles bleibt gut verständlich und nirgendwo muss nachjustiert werden. Das kann man ruhig so stehenlassen.
Die dritte und letzte Volume kommt wieder in einer einfachen Amaray samt Pappschuber und findet als solcher natürlich Platz im mit der ersten Volume ausgelieferten Sammelschuber, der damit endlich komplettiert wird. Dazu gibt´s vier neue Artcards aus stabilem Karton sowie ein 36 Seiten starkes Booklet mit den üblichen Hintergrundinformationen zu sämtlichen Episoden und Charakteren inklusive einiger exklusiver Artworks. Klassische Extras findet man auf der Scheibe übrigens nicht, dafür gibt es im Anschluss an das Finale aber noch eine vollwertige OVA-Episode zu bestaunen, welche ebenfalls komplett deutsch synchronisert vorliegt. Etwas über fünfunddreißig Euro sind dafür momentan auf den Tisch zu legen. Das ist nicht zu viel.
„Abschied ist ein so bittersüßer Schmerz, selbst wenn er nur vorläufig ist. Denn wie gesagt, Nachschub ist auf dem Weg, weshalb wir uns in nächster Zeit auf neue Abenteuer von Miss Kobayashi, Tohru und Co. einstellen dürfen. Mit der dritten Volume ist die erste Staffel zumindest hierzulande komplett und legt für alles weitere durchaus hohe Maßstäbe an. Der gelungene Mix aus Fantasy und Slapstick hat mich über das gesamte letzte Jahr bestens unterhalten und ist allen zu empfehlen, die auf der Suche nach einem etwas anderen Comedyformat sind. Die dazugehörige Blu-Ray liefert ein gewohnt gutes Bild und überzeugt trotz veralteter Kodierung auch beim Sound. Dazu gibt´s eine Handvoll gelungener Extras.“
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