Getestet und verfasst von General M
Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime On Demand
Der Frühling steht vor der Tür und damit auch der Ausbruch der sogenannten Frühlingsgefühle. Es ist die Zeit der Romantik und der Verliebten. Passt, haben wir uns gesagt, und stellen euch heute mit Maid-Sama eine Animeserie vor, die sich im Kern genau mit diesen Themen befasst. Das etwas umfangreicher als sonst ausgefallene Projekt von der japanischen Animationsschmiede J.C.Staff, ihres Zeichens unter anderem verantwortlich für die Hitformate Food Wars! und Date-A-Live basiert übrigens auf der von 2005 bis 2013 veröffentlichten Mangaserie von Jiro Fujiwata und genießt unter Genrefans hohen Status. Ob die Animeadaption da mithalten kann? Wir haben beide Volumes für euch getestet.
Die Serie
Als ausgerechnet der unnahbare und kühl auftretende Schulherzensbrecher Takumi hinter ihr Geheimnis kommt, steht die hübsche Schülerin vor einem gewaltigen Problem. Was nämlich, wenn Takumi in der Schule herumerzählt, dass die Schülersprecherin einer so frivolen Tätigkeit nachgeht? Dass es sich bei Takumi auch noch ausgerechnet um den erklärte Erzfeind Mizuki´s handelt, der sämtliche Liebeserklärungen brutal zurückweist und damit regelmäßig für Tränen auf dem Schulhof sorgt, macht die Sache nicht wirklich einfacher. Entgegen aller Erwartungen erklärt sich Takumi jedoch bereit, das Geheimnis zu wahren. Denn auch der Einzelgänger hat ein Geheimnis zu wahren, ist er doch in Mizuki verliebt. Der Beginn einer etwas anderen Liebesgeschichte, die bis zu ihrem (hoffentlich glücklichen) Ende immer wieder von zahlreichen Missverständnissen und Belastungsproben begleitet ist…
Die Rezension
Aus insgesamt sechsundzwanzig Episoden besteht die romantische Komödie aus dem Hause J.C.Staff, mehr als das Doppelte der sonst regulären Laufzeit also. Trotzdem vergeht die Zeit beim Sichten wie im Flug, Langeweile kommt nie auf. Da ist es umso bedauerlicher, dass die Adaption lediglich ein knappes Drittel der tatsächlichen Geschichte zeigt. Der finale Moment ist aber gut genug gewählt, um Zuschauer zufrieden in den letzten Abspann zu entlassen. Wer allerdings die ganze Story erfahren will, kommt um die Mangas nicht herum. Die Liebesgeschichte zwischen Mizuki und Takumi zählt trotz dieser Tatsache zu den wohl schönsten, die ich über die letzten Jahre gesehen habe, was nicht nur dem ohrwurmlastigen Soundtrack und den gut gewählten deutschen Sprechern geschuldet ist, sondern auch dem herrlichen Humor.
Auf Schmalz verzichtet die Serie dankbarerweise komplett und löst für die Protagonisten peinliche Situationen immer wieder mit gelungenen Gags. Zwar zieht sich die eigentliche Liebesbeziehung zwischen den beiden Turteltäubchen aufgrund zahlreicher Nebenereignisse immer mal wieder quälend in die Länge, das romantische Finale entschädigt dafür aber komplett. Maid-Sama ist die ultimative Love Story für Romantiker mit nerdigem Touch, bleibt insgesamt aber angenehm bodenständig und verliert sich nie unnötig in aufgezwungenem Fanservice. Schade also, dass es letztendlich bei nur einer Staffel geblieben ist. Aber das Problem haben ja leider viele Serien. Enttäuscht wird man jedoch nicht. Die Umsetzung agiert nahe an der Vorlage, zeichnet sich durch viele liebenswerte Figuren aus und sollte alleine schon deswegen in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.
Die Blu-Ray´s
Bei so vielen Episoden und einer jeweiligen Gesamtspieldauer von 350 bzw. 315 Minuten ist es nicht verwunderlich, dass sich Rechteinhaber KAZÈ dazu entschieden hat, die jeweiligen Volumes zusätzlich auf zwei Silberlinge aufzuspalten. So ist genug Platz für eine optimale Kompression, welche hier dann auch durchgehend gewährleistet wird. Dass die Produktion bereits über zehn Jahre auf dem Buckel hat, merkt man trotzdem. Allgemein agiert die allgemeine Bildschärfe nie auf dem Niveau aktueller Produktionen, gut zu sehen an den etwas unruhigen Konturen.
So fühlt sich das Ganze stellenweise sogar wie eine hochskalierte DVD erinnert. Grobe Ausrutscher bleiben einem aber erspart, ansehbar ist die Serie so in jedem Fall. Man muss sich aber darauf einstellen, dass sich das Gesamtergebnis zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise in Referenzbereichen einpendelt. Gut über die Blu-Ray´s wiedergegeben werden dagegen die Farben. Die knallig-warme Palette passt gut zum Setting, Hauttöne bleiben angenehm neutral, während das Alter der Master im Kontrastbereich dann wieder eher durchschimmert. Besonders die Schwarzanteile hätten hier kräftiger ausfallen können.
Nach der langen Dürrestrecke im Akkustiksegment fährt KAZÉ hier wieder verlustfreie Spuren im Format DTS-HD MA 2.0 für die deutsche und japanische Vertonung auf. Im Rahmen der primär dialoglastigen Serie darf man sich auf gute Klangdynamik beim gesprochenen Wort freuen, auch der bereits erwähnte Soundtrack kommt gut hörbar aus beiden Lautsprechern. Zu meckern gibt es hier absolut nichts.
Die Extras
Zwischen vierzig und fünfzig Euro sind pro Volume fällig, dafür bekommt man aber abseits der Episodenfülle einiges geboten. Neben der hochwertigen Aufmachung im Digipak liegt jeder Veröffentlichung ein sechsunddreißig Seiten starkes Booklet bei. Volume One kommt außerdem mit einem Ansteckbutton und titelfreiem In- und Outro auf der Disc daher, während Volume Two noch eine OVA sowie sechs Sticker enthält. Ein sehr solides Gesamtpaket also.
Fazit
„Obwohl die Adaption von Jiro Fujiwata´s weltweit erfolgreicher Mangareihe schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, agiert die Serie aus dem Hause J.C.Staff inhaltlich auf höchstem Niveau und zählt für mich persönlich zu den sehenswertesten Genrevertretern ihrer Zunft. Unterhaltsame Charaktere, gut platzierter Humor und nicht zuletzt die wunderbar facettenreiche Liebesgeschichte zwischen Takumi und Mizaki präsentieren sich hier kombiniert zu einem extrem unterhaltsamen Erlebnis. Mit sechsundzwanzig auf zwei Volumes verteilte Episoden bekommt man für sein Geld einiges geboten, die Zusatzaustattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Das Bild zeigt typische altersbedingte Schwächen, punktet dafür aber wieder beim Sound.“
Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
©2021 Wrestling-Point.de/M-Reviews