Die Serie
Dass Kizuna aber alles andere als nutzlos im Kampf um das Schicksal der Menschheit ist, soll sich schon bald zeigen. Nachdem er nämlich von seiner distanzierten Schwester Reiri an die von ihr kommandierte Schule für zukünftigen Kriegerinnennachwuchs berufen wird, wartet auf Kizuna eine ungewöhnliche, aber scheinbar kriegsentscheidene neue Aufgabe: Weil die Stärke des Hybrid Heart Gear ausschließlich durch das Energielevel des Kern seiner Trägerin gespeist wird und dieses sich am besten durch Lust aufladen, bzw. auf neue Stufen hieven lässt, soll Kizuna nun für die nötige sexuelle Stimulation sorgen (man erkläre so einen Job später mal potenziellen neuen Arbeitgebern). Neueste Hologrammtechnologie soll den “Zugang” zu den aus aller Welt zum Kampf angetretenen Mädels zusätzlich erleichtern. Allerdings sind nicht alle Mitglieder der sogenannten Amaterasu ohne weiteres herumzukriegen. Während immer gefährliche Kreaturen aus den Portalen treten, macht sich zudem allmählich die Eifersucht unter den Kriegerinnen breit…
Die Rezension
Hach, es ist wirklich schwierig, die Welt zu retten, wenn man nur zwei Hände hat. Hybrid X Heart Magias Academy Ataraxia ist die etwas andere Definition von “Ficken für den Frieden” und sicher so gar nicht im Sinne dessen, was sich die Hippies darunter einst vorgestellt haben. Die zwölfteilige Adaption als Animeserie ist kein Kind von Schüchternheit und bewegt sich wie die Vorlage stets am Rande des Zeigbaren, driftet dabei aber nie in die Pornographie ab. Anderenfalls wäre die Freigabe ab 16 Jahren kaum angemessen. Neben lächerlich prallen Mädels in noch lächerlich kleineren Outfits überzeugt hier aber auch die interessante Rahmenhandlung, das futuristische Setting und effektreich inszenierte Fights. Selbst in Sachen Humor werden interessierte Zuschauer nicht im Regen stehen gelassen, denn Kizuna´s Versuche, die teilweise stimulationsunwillige Frauenschar zum gemeinsamen Stimulus zu überreden, resultiert immer wieder in humorvollen Situationen.
Dass die Kombi aus derart verschiedenen Elementen am Ende doch so überraschend gut funktioniert, lässt sich aus Gründen nur schwer erklären. Aber so ist es! Und obwohl die Serie leider nicht die komplette Handlung des Light Novels abdeckt und für Nichtkenner der Vorlage viele Fragen offenlässt, kann man mit Hybric X Heart Magias Academy Ataraxas eine Menge Spaß haben, wenn man denn im Vorfeld weiß, worauf man sich dabei einlässt. Das Wagnis wird nicht nur mit allerlei Schauwerten belohnt, sondern auch mit überraschend vielschichtigen Charakteren, für deren genauere Erläuterung sich die jeweiligen Episoden viel Zeit nehmen. Die Animationsqualität ist auf hohem Niveau, die deutschen Sprecher gut gewählt und der Soundtrack fetzt. Beste Voraussetzungen also für ein Sci-Fi-Spektakel der etwas anderen Art, für dass man sich entweder begeistern kann, oder sich verwirrt davon abwendet. Ein Mittelding ist quasi ausgeschlossen.
Die Blu-Ray´s
Zwölf Episoden verteilt auf zwei Volumes, macht also sechs Stück pro Silberling. Ja, zählen kann er. Dementsprechend wenig Sorgen muss man sich über Kompressionsschwierigkeiten machen, im Gegenteil: Der in nativem 1080p erfolgte Transfer besticht durch eine vorbildliche Laufruhe und überzeugt ganz nebenbei mit durchgehend knackigen Schärfewerten, bei denen kein Detail verloren geht. Gerade bei einer solchen Thematik ist das natürlich besonders wichtig! Die warme Farbpalette sorgt immer wieder für knallige Highlights, besonders die knappen Outfits der Mädels sowie der kunterbunte Effekthagel im Rahmen der imposanten Fights werden über die jeweilige Blu-Ray klasse hervorgehoben, während Hauttöne angenehm natürlich wiedergegeben werden. Im Kontrastbereich hätte ich mir hier und da etwas kräftigere Schwarzanteile gewünscht, das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, den man an der Bildqualität üben kann.
Anders sieht es da schon beim Sound aus. Wieder mal liegen die deutsche und japanische Tonspur nur im veralteten Format Dolby Digital 2.0 vor, also kräftig komprimiertem Stereo. Während die Dialoge durchgehend gut verständlich sind und durchaus eine gewisse Dynamik bieten, klingen die kämpferischen Auseinandersetzungen inklusive Soundtrack dagegen eher dünn. Dass man dabei zusätzlich komplett auf die Unterstützung des Subwoofer verzichten muss, stößt zusätzlich sauer auf. Hier zeigt sich einmal mehr, dass man nicht am falschen Ende sparen sollte. Die letzten von uns rezensierten Veröffentlichungen hatten allesamt den Vorteil, dass sie primär dialoglastig waren. Jetzt haben wir es aber mit einer effektlastigen Serie zu tun, welche die Schwächen des Formats immer wieder offenbart. Gerade bei den stets hohen Preisen für Animeveröffentlichungen sollten Masterspuren Pflicht sein. Deswegen kann ich hier leider nicht über den Durchschnitt hinaus benoten.
Die Extras
Wo wir schon beim Thema Preis sind: Knapp fünfundvierzig Euro werden pro Volume fällig, was natürlich ziemlich happig ist. Zwar liegen der im Pappschuber verpackten Amaray jeweils ein gewohnt hochwertiges Booklet mit zahlreichen Hintergrundinfos zu den jeweiligen Episoden und Charakteren bei, auch eine Handvoll Postkarten auf stabilem Karton liegen jeder Volume bei, alles in allem ist das aber nicht mehr als Standardkost, besonders weil auf den jeweiligen Disc´s selbst nicht mehr Bonusmaterial zu finden ist als das obligatorische titelfreie Intro. Andererseits, wer freut sich nicht über eine laszive Postkarte im Briefkasten?
Fazit
“Ich bin extrem froh, dass die Sichtungswoche von Hybrid X Heart Magias Academy Ataraxia keine war, in der zusätzlich noch irgendwelche Vertreter des Arthauskino auf meinem Schreibtisch gelandet sind. Dieser Spagat wäre selbt für den erfahrenen Medienjournalisten zuviel verlangt gewesen. So konnte ich mich zumindest ganz auf den gewöhnungsbedürftigen, aber irgendwie doch hochkompatiblen Mix aus Erotik und Science-Fiction konzentrieren. Der lässt zwar einige Fragen offen, macht aber dennoch Spaß, egal welchem der beiden Genres man primär zugetan ist. Die hochpreisigen Blu-Ray´s liefer ein dazu angemessenes Bild, enttäuschen aber beim Sound und liefern zudem wenig mehr als Standardkost beim Bonusmaterial. Ein Kauf, den man sich also nicht nur aufgrund der Thematik gut überlegen sollte.”
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