Die finalen Volumes
Bei der Meisterschaft selbst stehen sich schließlich die Besten der Besten auf dem Rasen gegenüber. Nankatsu hat es zwar weit gebracht, muss nun aber um den Einzug ins Halbfinale fürchten. Der nächste Kontrahent hat es in sich: Unter dem Banner der Hirado-Mittelschule versammelt sich ein gnadenloses Team, welches konsequent am äußersten Rand der Regelverstöße agiert. Besonders Topspieler Hiroshi Jito geht mit aller Brutalität gegen Tsubasa und Friends vor. Bereits zum Ende der ersten Halbzeit steht es 0:3. Jeder von Tsubasa´s Tricks wird scheinbar mühelos durchschaut. Jetzt ist guter Rat teuer. Gelingt es am Ende, den Rivalen auszuschalten, oder enden die Träume vom nächsten Titel noch vor dem Finale? So oder so, nach diesem Spiel wird nichts mehr so sein, wie es einmal gewesen ist…
Die Rezension
Der erneuten Wiederbelebung des bekanntesten Sportlers im Animesegment habe ich anfangs mit sehr gemischten Gefühlen gegenübergestanden. Ein Remake, von mir aus. Aber fünf? Malaka, habt ihr denn keine frischen Ideen mehr? Doch jetzt, am Ende dieser erneuten Reise, bin ich doch sehr wohlgesonnen. Technisch bzw. visuell macht die Serie wirklich eine Menge her. Vergleicht man das Original mit der aktuellen Neuauflage, merkt man erst, wie gut dem FC Nankatsu seine Frischzellenkur zu Gesichte steht. Gerade jüngere Zuschauer werden eher Zugang zum Remake finden, weil es sich einfach durchgehend moderner anfühlt und eben auch so aussieht. Klar wird es immer Puristen geben, für die neben dem Original nichts anderes existiert und das ist auch völlig okay so. Wenn man bedenkt, dass der Anime in Japan erstmals 1983 an den Start ging und die Neuauflage fünfunddreißig Jahre später entstanden ist, wird deutlich, wie sehr sich seitdem auch der Fußball in seiner Darstellung und Inszenierung verändert hat. Beides wird hier bis zu letzten Episode prima eingefangen und macht einfach trotz der bereits erwähnten Übertreibungen eine Menge Spaß.
Wer weiß heute schon, wie die beliebteste Sportart der Welt in weiteren zwanzig, dreißig Jahren aussehen wird? Ich bin mir ganz sicher, dass Tsubasa längst nicht sein letztes Remake erhalten hat. Aber solange wenigstens der Ball rund bleibt, wird sich zumindest nicht alles ändern. So ein bedeutsames Stück Kindheit erneut zu erleben, ist schon eine feine Sache. Wer es lieber klassisch mag, findet mittlerweile auch das Original in preiswerten Komplettboxen bei jedem gut sortierten Fachhändler. Es ist also für jeden Geschmack etwas vorhanden. Und ganz bestimmt werden sich Kinder und Kindeskinder irgendwann einmal fragen, wie denn der Tsubasa der Achtziger Jahre ausgesehen hat. Dann liegt es an uns, hinzugehen und zu sagen: “Setz dich, kleiner Scheißer…ich werde dir nun eine großartige Geschichte erzählen!”
Die Blu-Ray´s
Jeweils zwölf Episoden sind pro Volume vorhanden, für knapp dreißig Euro pro Veröffentlichung wird also wie schon bei den Vorgängern einiges geboten. Satte dreihundert Minuten Gesamtspielzeit entfallen auf jede Volume, was selbst ein Format wie die Blu-Ray nicht immer kompromisslos stemmen kann. In diesem Fall ist aber alles gut, denn die in nativen 1080p auflösenden Transfers zeigen zu keinem Zeitpunkt Anzeichen von Kompressionsschwierigkeiten. Im Gegenteil: Egal an welchem Punkt man in die Serie zappt, das Bild präsentiert sich durchgehend stabil und mit referenzverdächtiger Schärfe. Farbentechnisch offerieren die Blu-Ray´s ein exzellentes Showcase mit kraftvollen Highlights am Fließband, sei es nun der saftgrüne Rasen, Trikots oder das kunterbunte Publikum. Jedes noch so kleine Element wird von der dazugehörigen Blu-Ray sauber herausgearbeitet, gleichzeitig stimmen die Kontraste. Hier gibt es wirklich gar nichts zu beanstanden.
Beim Sound gibt es wie immer ein zweisprachiges Angebot, Deutsch und Japanisch stehen im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0 zur Verfügung. Dass gerade die Atmosphäre auf dem Platz durch Raumklang massiv bereicht worden wäre, ist natürlich klar. ABER: Wir haben es hier nunmal mit einer Fernsehserie zu tun und da existieren Vorgaben, an die es sich zu halten gilt. In dem Rahmen können sich die beiden Tonspuren wirklich hören lassen. Obwohl die komplette Kulisse auf die Front beschränkt ist und keine Unterstützung durch den Subwoofer gegeben ist, kommt aus den beiden Boxen ordentlich Power. Das Mittendringefühl mag ausbleiben, aber zumindest der Platz auf der Zuschauertribüne fühlt sich überraschend gut an, zudem bleiben sämtliche Dialoge stets klar verständlich. Mehr kann man formatsbedingt kaum herausholen, deshalb auch hier volle Punktzahl.
Die Extras
Rein optisch bleiben die finalen Volumes der Aufmachung ihrer Vorgänger treu, es bleibt bei regulären Keepcases im Pappschuber. Auch darunter verbirgt sich nichts Neues, nämlich jeweils ein Stickerbogen sowie ein gewohnt solide verarbeitetes Booklet mit zahlreichen Hintergrundinfos und Artworks zu den einzelnen Episoden. Dass man hier ausnahmsweise auf den sonst fast schon obligatorischen Sammelschuber verzichtet hat, mag ein Ärgernis sein, aber auch ohne Umverpackung sehen die Volumes nebeneinander im Regal nicht schlecht aus. Für weitere Beigaben auf den Disc´s selbst hat es jedoch nicht mehr gereicht.
Fazit
“That´s it, folks! Mit den finalen Volumes 3 und 4 gelangt auch die fünfte Neuauflage von Captain Tsubasa an ihr vorläufiges Ende. Wer wissen will, wie es im Anschluss weitergeht, muss zu den altbekannten Fortsetzungen greifen und erlebt dabei möglicherweise einen kleinen Schock, denn visuell trennen Neuauflage und Original Welten. Gerade für den Nachwuchs ist die modernisierte Fassung aber weiterhin eher empfehlenswert als die altbackene Erstauflage von 1983 und auch Kennern werden viele tolle Schauwerte geboten. Die dazugehörigen Blu-Ray´s liefern ein fantastisches Bild und überzeugen auch beim Ton. Preisleistungstechnisch kann man sich ebenfalls nicht beschweren. Zwar sind die Extras etwas mager ausgefallen, dafür gibt´s pro Episode Laufzeit satt. Schöner kann animierter Fußball kaum aussehen.”