Als jedoch gegenüber von Davey der mysteriöse Mr. Mackey (Rich Sommer, GLOW) einzieht, bekommen die Freunde schnell jede Menge zu tun. Denn der Mann mit der schlossgesicherten Kellertür könnte womöglich der polizeilich gesuchte Cape May Slayer sein, ein berüchtigter Serienkiller. Fest entschlossen, den potenziellen Schlächter zu überführen, starten das ungleiche Quartett fast komplett auf sich gestellt eine riskante Überwachungsaktion. Hilfreich zur Seite steht ihnen dabei Kellnerin Nikki (Tiera Skovbye, Riverdale), die früher Davey´s Babysitterin war und die nun Objekt seiner jungen Begierde ist. Aber ist der schnell bei den Eltern beliebte Mackey wirklich ein Mörder?
Die Rezension
Obwohl das Settting besten Retrocharme bietet und Riege der jungen Darsteller zu überzeugen weiß, hat Summer of ´84 so manches Problem, allem voran das Pacing. Der Film hat sichtlich Mühe damit, die Mischung aus Jugenabenteuer und Thriller ausgeglichen zu präsentieren. Zwar nimmt sich der Film viel Zeit dafür, die vier Jugendlichen mit all ihren Macken vorzustellen, bis zum überraschend blutigen Finale passiert aber abseits stetiger Oberservierungsarbeit nur sehr wenig. Das Element der Spannung bleibt dabei leider stets außen vor. Die wenigen platzierten Elemente des Suspense entpuppen sich als ebenso vorhersehbar wie das Ende.
Nebenbei mangelt es an Subplots, um den Zuschauer während der Laufzeit von circa 106 Minuten gelegentlich etwas aus dem Trott reißen zu können. So bekommt man zwar vier grundlegend interessante Charaktere geboten, diese sind aber jederzeit so omnipräsent, dass man sich einfach wünscht, auch mal etwas anderes zu sehen. Oder jemanden. Das Finale entschädigt zwar rein optisch für vieles und man merkt, dass die drei Regisseure hier wieder genau in ihrem Element sind, bis dahin ist es aber trotz coolem B-Movie – Charme und authentischem Synthiesoundtrack ein weiter Weg, der einem nicht wenig Sitzfleisch abverlangt.
Die Blu-Ray
Insgesamt präsentiert sich die Blu-Ray in Sachen Bildqualität als zufriedenstellend. Satte Farben erstrahlen zu den rechten Augenblicken und abseits von ganz wenigen mittelprächtigen Momenten können auch die Kontraste überzeugen. Dazu bekommt man ein angenehm detailliertes Bild geboten, welches nicht nur den Gesichtern viel Textur verleiht, sondern auch die Hintergründe positiv in Szene setzt. In den zahlreichen dunklen Momenten lassen sich aber gelegentlich etwas schlecht nuancierte Schwarzwerte feststellen, auch kleine Anfälle von Artefaktbildung und sogar kompressionsbedingtem Banding ziehen die Gesamtqualität ein wenig nach unten. Alles in allem wird hier aber eine sehr solide Heimkinoumsetzung geboten.
Der Ton präsentiert sowohl auf Deutsch als auch in englischer Originalsprache im verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Format. Beide Spuren bieten klare Stimmverständlich im Center und nutzen die Raumklangoptionen hauptsächlich zur Präsentation der Filmmusik aus, dort darf dann auch der Subwoofer mal ein bisschen Wumms zeigen. Dazwischen gibt es gelegentlich aber auch mal solide platzierte Effekte. Die jeweiligen Tonspuren wurden klasse abgemischt und bieten gemessen an ihren Aufgaben keinerlei Grund zur Kritik.
Die Extras sind allerdings ein wenig dürftig ausgefallen. So finden sich zwei Audiokommentare der Regisseure auf der Scheibe, von denen jeweils einer in Englisch und der andere in Französisch, der Muttersprache des Regietrios, daherkommt. Dazu gibt es knapp viereinhalb Minuten Outtakes vom Set sowie eine umfassende Bildergalerie. Wer also an Hintergrundinformationen zu Summer of ´84 interessiert ist, bekommt diese lediglich durch die Audiokommentare geboten.
Fazit
„Summer of ´84 wirkt gemessen an seiner Aufmachung vielversprechender, als sich der Film letztendlich gibt. Die Anleihen bei Stranger Things und ES sind nicht zu übersehen, die jeweilige Klasse der Vorbilder sucht man hier aber größtenteils vergeblich. Denn trotz interessanter Charaktere muss man einfach viel zu lange warten, bis wirklich mal was passiert. Und wenn es dann soweit ist, steht der Abspann auch schon unmittelbar bevor. Bis dahin muss man Geduld aufbringen. So gut wie Turbo Kid ist der Nachfolger bei weitem nicht, bietet aber dank guter Jungschauspieler und einem schönen Look samt exzellentem Soundtrack dennoch einige Schauwerte. Diese bringt die Blu-Ray trotz kleiner Mankos beim Bild gut rüber. Schade nur, dass das Bonusmaterial so wenig umfangreich ausgefallen ist.“
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