Getestet und verfasst von General M
Quelle Bildmaterial: „Parasyte: the maxim – Volume 1, ©2018 KAZÈ Anime“
Ab sofort erhältlich
Dass die Menschheit von Außerirdischen unterwandert wurde, wissen wir Deutschen spätestens seit Angela Merkel und Volker Bouffier. Was den Bewohnern einer Japanischen Stadt allerdings in der Animeserie „Parasyte: the maxim“, welche auf einem überaus erfolgreichen Manga basiert und bereits Realverfilmungen erfahren hat, passiert, ist eine ganze Ecke fieser, skurriler und blutiger. Die von Hitoshi Iwaaki erdachte Geschichte ist bereits 1988 erstmals erschienen, wurde später auch in Form diverser Sammelbände veröffentlicht und hat sich seitdem alleine in Japan über 10 Millionen Mal verkauft. Die ersten sechs Episoden der zwischen 2014 und 2015 produzierten Serie lassen sich nun auch endlich im Rahmen einer schmucken Sammlerbox in Deutschland erwerben. Und genau die haben wir für euch wie immer ausführlich auf den Prüfstand gestellt. Aber Vorsicht: „Parasyte – the maxim“ ist nichts für schwache Nerven!
Die erste Volume
Angsthase. Schisser. Lauchgestalt. Lappen. Es gibt eine Menge Worte, mit denen sich der siebzehnjährige Schüler Shin´ichi Izumi beschreiben ließe, der ein weitestgehend unauffälliges Leben lebt. Doch ist es womöglich gerade einer seiner zahlreichen Phobien und Neurosen zu verdanken, dass er den insektenartigen Parasiten aus dem Weltall, der eines Nachts versucht, sich seinem Gehirn zu bemächtigen und seinen Körper zu übernehmen, mithilfe eines Kopfhörerkabels in seiner rechten Hand festhalten kann. Doch er muss schnell feststellen, dass es sich dabei wider Erwarten nicht um einen weiteren Albtraum handelte. Denn der Parasit ist äußerst real, sehr wissbegierig und zudem überaus kommunikativ. Nun unfreiwillig an Shin´ichi´s rechte Hand gebunden und in der Lage, diese nach Belieben zu formen, erhält er den Namen Migi, nach dem Japanischen Wort für die rechte Hand.
Dass so ein Begleiter für jemanden wie Shin´ichi einige Probleme bedeutet, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden. Wirklich loswerden können beide einander nicht. Wirklich erzählen kann man davon auch keinem, besonders nicht den Eltern, Klassenkameraden oder der heimlichen Liebe Satomi. Und das sind noch die kleinsten Sorgen, immerhin treiben sich längst zahlreiche weitere Parasiten im Volk herum, die bei der Einnahme der jeweiligen Körper wesentlich mehr Erfolg hatten und nun als Menschenfresser für grausame Mordserien verantwortlich sind. Und die sind, obgleich mancher durchaus bemüht ist, sich in die Gesellschaft einzufügen, gar nicht davon begeistert, dass mit Shin´ichi jemand mit einem Parasiten existiert, der noch immer im Besitz seines vollen Bewusstseins und seiner Handlungsfähigkeit ist…
Die Rezension
Es ist tatsächlich nicht ohne, was die Serie hier präsentiert. Zwischen Blut und dem hohen Ekelfaktor verstecken sich aber auch viel Humor, eine charmante Liebesgeschichte und natürlich auch eine ungewöhnliche Underdogstory. Die ungewöhnliche Mischung funktioniert allerdings hervorragend und sorgt dafür, dass man nicht nur schnell Zugang zu den einzelnen Charakteren findet, sondern auch zur Handlung an sich. Die sechste und finale Folge der ersten von insgesamt vier geplanten Volumes endet dann erwartungsgemäß mit einem fiesen Cliffhanger. Zu diesem Zeitpunkt hatte mich das Geschehen bereits so sehr gepackt, dass ich nun mit großer Spannung und Vorfreude auf die nächste Volume warte, die voraussichtlich Ende Juli erscheinen wird und der wir uns dann hier auch wieder ausführlich annehmen werden.
Klar könnte ich mich im Netz ausführlich darüber informieren, wie die Serie endet. Aber zum einen ist das Mogeln, zum anderen verdient die Deutsche Fassung es alleine schon wegen der gut gewählten Sprecher, allen voran natürlich die fantastische Cathleen Gawlich als brillante Stimme von Migi, gesehen zu werden. Die Aufmachung der ersten Box ist dabei wie von KAZÈ gewohnt extrem hochwertig ausgefallen und enthält neben einem Sammelschuber für alle zukünftigen Veröffentlichungen auch eine Leseprobe sowie ein stylisches Brillenputztuch.
Die Blu-Ray
Die vom Japanischen Studio Madhouse animierte Serie präsentiert sich auf Blu-Ray in sehr guter Qualität. Schärfegrad und Kontraste sind überaus gut ausgefallen, nennenswerte Aussetzer ließen sich nicht ausmachen. Lediglich die Farbgebung wirkt insgesamt etwas blass und könnte stellenweise kräftiger ausfallen.
Der Ton präsentiert sich wie gewohnt zweisprachig und ist sowohl in Japanisch mit wahlweise zuschaltbaren Deutschen, sauber übersetzten Untertiteln abrufbar, aber natürlich auch vollständig Deutsch synchronisiert. Beide Tonspuren liegen im DTS-MA HD 2.0 – Format vor, verfügen also über keinerlei Raumklangelemente sondern sind rein frontlastig. Hier machen aber beide Spuren einen guten Job. Die Dialogverständlichkeit ist exzellent, auch die Abmischung der Effekte und Begleitmusik ist stimmig und fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Nennenswerte Extras gibt es außerhalb separat anwählbarer Intros und Outros ohne Schriftzüge jedoch nicht.
Fazit
„Die erste Volume von ´Parasyte: -the maxim-´ hat mich unweigerlich in ihren Bann gezogen und dank interessanter Charaktere im Rahmen einer völlig skurillen Story immense Vorfreude auf alle noch kommenden Folgen geweckt. Wer bereits die Mangas und Realfilme mochte, wird auch an der Animeserie großen Spaß haben, geizt sie doch nicht mit abstrakten Schauwerten und heftigen Effekten. Wer sich allerdings mit gewissen Paranoia herumschlägt, sollte aber vielleicht einen großen Bogen um die Serie machen – es soll immerhin auch Leute gegeben haben, die nach dem Sichten von ´Matrix´ wahnsinnig geworden sind. Wie würde es dann sein, wenn man seinen Körper dauernd auf eventuell sprechende Gliedmaßen untersuchen müsste? Für alle anderen: Unbedingt ansehen!“
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