Getestet und verfasst von General M
Quelle Bildmaterial: „Detektiv Conan, Filme 9/10, ©2018 KAZÈ. All rights reserved.“
Wieder ein Grundschüler und stets darum bemüht, dass Ran nicht hinter sein Geheimnis gelangt, schart er schnell eine Bande von Amateurdetektiven um sich, während sein väterlicher Freund, der Erfinder Agasa, ihn mit immer neuen Erfindungen ausrüstet, darunter eine stimmenverändernde Fliege, ein solargetriebenes Düsenskatebord und vieles mehr. Mit der imitierten Stimme von Kogoro Mori, der im richtigen Augenblick immer per Betäubungspfeil schachmatt gesetzt wird, klärt er auch die schwierigsten Verbrechen auf, was besonders dem umsichtigen Inspektor Megure und seinem Team immer einiges an Arbeit abnimmt…
15 Jahre, nachdem ein Tanker der Yashiro Handelsgesellschaft einen Eisberg rammte und mit einem mörderischen Geheimnis an Bord, nämlich dem bereits zuvor ermordet aufgefundenen Schiffskapitän, auf den Grund des Ozeans versank, schickt besagte Handelsgesellschaft erstmals auch ein luxuriöses Kreuzfahrtschiff auf´s Meer. Unter den illustren Gästen befinden sich natürlich auch Inspektor Mori, seine Tochter Ran sowie die Detective Boys, Professor Agasa und selbstverständlich auch Detektiv Conan. Während Mori seine ganze Aufmerksamkeit darauf setzt, sich spitz wie Nachbar´s Lumpi an zwei attraktive Schwestern heranzumachen, schwelgt Ran mal wieder in Erinnerung an ihren Shinichi, noch immer unwissend, dass sich dieser meistens unmittelbar in ihrer Nähe befindet. Dessen Geschick wird dann auch alsbald benötigt, als erst der Präsident der Handelsgesellschaft verschwindet und wenig später auch noch dessen Frau mit einem Messer in der Brust in ihrer Kabine aufgefunden wird. Der Drehbuchautor Hironari Kusaka gerät schnell unter Verdacht. Doch die Geschichte ist wesentlich komplizierter, als es zuerst den Anschein hat. Als dann auch noch eine Bombe an Bord zu explodieren droht, rennt allen Beteiligten in raschem Tempo die Zeit davon…
Eine komplexe Rachegeschichte, interessante Plottwists und ein spannendes Setting – Film Nummer 9 liefert alle nötigen Zutaten für einen unterhaltsamen Conan – Film. Die Mörderhatz an Bord des Luxusdampfers „Aphrodite“ legt gekonnt falsche Fährten und wiegt den Zuschauer so hinsichtlich der wahren Tatabläufe und deren Hintergründe bis zum entscheidenen Moment in verhängnisvoller Sicherheit. Das bombastische Finale rundet die Sache dann optimal ab. Aber auch der Subplot mit Ran´s Erinnerungen an ein wichtiges Kindheitserlebnis mit Shinichi fügt sich am Ende hervorragend in alles ein. Absolut grandios ist dieses Mal Mori, der zu Anfang mehr denn je in alte Muster zu verfallen scheint, dann am Ende aber doch ausnahmsweise absolut brillant kombiniert und so entscheidend zur Lösung des Falls beitragen darf. „Das Komplott über Ozean“ gehört definitiv zu den Must Haves der bisherigen Reihe.
Film 10 – „Requiem der Detektive“
Als sich Detektiv Mori und Conan auf Einladung eines mysteriösen Klienten in dessen Büroräume nahe des Vergnügungsparks „Miracle Land“ einfinden, ahnt keiner von beiden, welche dramatischen Ereignisse diesem Termin folgen werden. Denn während die Detective Boys und die ebenfalls anwesende Ran sich auf Einladung des Klienten mit V.I.P. – Armbändern im Park herumtollen, offenbart dieser den Detektiven einen teuflischen Plan: Sollte es ihnen nicht gelingen, einen alten, von der Polizei längst zu den Akten gelegten Fall bis 22 Uhr aufzuklären, werden sämtliche Armbänder explodieren. Nur mit einem kryptischen Hinweis ausgestattet, nehmen die beiden Detektive rasch die Ermittlungen auf. Dabei treffen sie auch auf Conan´s Rivalen Heiji Hattori, der wie seine Freundin ebenfalls mit einem Sprengstoffarmband versehen worden ist und ebenfalls an der Aufklärung des Falls arbeitet. Während die drei Detektive unter Zeitdruck neuen Hinweisen nachgehen und so langsam den Geschehnissen rund um einen Geldtransporterüberfall auf die Schliche kommen, befinden sich Ran, Sonoko, Kazuha und die Detective Boys währenddessen unwissend in stetiger Lebensgefahr…
Der zehnte Film setzt die Qualität des Vorgängers fast nahtlos fort und liefert Action und Spannung bis zur letzten Sekunde. Die Geschichte ist jedoch teilweise extrem undurchschaubar und konfus, weswegen sie dem Zuschauer absolute Aufmerksamkeit abfordert, um bei der Aufklärung zum Schluss nicht völlig im Dunkeln zu stehen. Hier hat man wirklich jeden wichtigen Charakter der Reihe (mal abgesehen von den Männern in Schwarz) aufgefahren und jeder davon hilft auf seine Weise bei der Entschlüsselung des Falls mit. Selbst Kaito Kid ist dieses Mal mit von der Partie, nimmt im Gesamtgeschehen aber eher eine ungewohnt kleine Rolle ein. Trotzdem ist es immer wieder schön, den Meisterdieb im weißen Anzug zu sehen. Überraschend, aber gleichermaßen überflüssig fällt lediglich die zusätzliche Spannungsspitze am Schluss aus, der dann auch direkt ein etwas abruptes Ende folgt. Sonst gibt es allerdings wenig zu meckern.
Die Blu-Rays
Man merkt deutlich, dass die aktuellen Filmveröffentlichungen bereits dem (frühen) HD – Zeitalter entsprungen sind. Besonders „Das Komplott über dem Ozean“ bietet eine wesentlich bessere Bildqualität als die vorherigen Releases, welche der DVD – Fassung in allen Belangen drastisch überlegen ist. Besonders die Farbgebung ist dieses Mal angenehm kräftig ausgefallen, die Charaktere präsentieren sich knackscharf vor schönen Hintergründen. Das lässt sich nur leider nicht von Film Nummer 10, „Das Requiem der Detektive“ behaupten. Ich weiß nicht, was beim Mastering schiefgelaufen ist, denn hier wirken die Charaktere durchgehend unruhig und pixelig, zusätzlich bemerkt man stets einen sehr präsenten und unschönen Treppeneffekt an den Konturen. Beinahe wirkt es so, als wären sämtliche Charaktere in viel niedriger Auflösung vor die Hintergründe gesetzt worden, als sonst üblich. In Sachen Bildqualität ein klares Manko und bisher einzigartig bei unseren Conan – Filmberichten.
Besser sieht es da beim Ton aus. Geboten wird wie immer Deutsche und Japanische Sprachausgabe in Form einer verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Tonspur. Die lassen nun jeweils auch endlich mal hörbar die Rücklautsprecher erklingen und sorgen so für etwas mehr Immersion als die Vorgänger. Zentraler Fokus liegt aber dennoch auf den Frontlautsprechern, hier sind die Stimmen im Center klar verständlich, während das restliche Geschehen von Links und Rechts ebenfalls gut abgemischt rüberkommt. Lediglich der Subwoofer wird kaum ausgenutzt, selbst bei der Explosion im neunten Film kommt kaum Wumms raus. Wie immer verfügt jede Blu-Ray über ein Begleitheft mit Konzeptzeichnungen, Charakterbiographien und Co. daher. Weitere Extras gibt es allerdings auch dieses Mal nicht.
Fazit
„Die beide aktuellen Filme haben es inhaltlich definitiv verdient, zu jeder Conan – Sammlung hinzugefügt zu werden, wobei mir die Handlung des neunten Films aufgrund ihrer besseren, klareren Struktur einfach etwas besser gefallen hat. Das zehnte Abenteuer bietet fast schon zu viel von allem und ist gelegentlich etwas überladen in Hinsicht auf seine agierenden Personen, weswegen man ihm gelegentlich etwas schwer folgen kann. Dennoch werden auch hier alle nötigen Zutaten für einen spannenden Film geboten. Die Bildqualität ist hier aber aufgrund unschöner Charakterimplementierung leider nicht auf dem hohen Niveau des Kreuzfahrtabenteuers. Ob es sich dabei um einen Masterfehler handelt, oder ob man für die HD – Veröffentlichung einfach keine bessere Vorlage zur Verfügung hatte, kann ich abschließend nicht sagen. Wen dieses Manko beim zehnten Film aber nicht stört, kann sich diesen genau wie dessen Vorgänger guten Gewissens ins Regal stellen.“
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