Getestet und verfasst von General M
Seit September 2018 erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime On Demand.
Eigentlich wollten wir die letzten für 2018 relevanten Filmveröffentlichungen aus dem Detektiv Conan – Universum längst vorgestellt haben. Doch obwohl uns die Filme 13 und 21 dann doch erst etwas später erreicht haben als geplant, wollen wir natürlich trotzdem nicht auf die entsprechenden Kurztests verzichten, schließlich haben uns die Abenteuer von Conan Edogawa über das ganze Jahr begleitet. Dieses Mal jedoch präsentieren wir euch nicht zwei aufeinanderfolgende Filme, sondern neben dem Abschluss der bisher ausstehenden Blu-Ray – Veröffentlichung zum 13. Film besprechen wir zudem auch Film Nummer 21, der erst in diesem Jahr seine deutsche Premiere feierte und dementsprechend den neuesten deutsch synchronisierten Film aus der bekannten Reihe darstellt. Nachwievor erfreuen sich Conan und Co. noch immer größter Beliebtheit auf der ganzen Welt, wobei sich zuletzt auch deutschsprachige Zuschauer dank Pro 7 MAXX endlich über langerwarteten Nachschub freuen durften.
Wieder ein Grundschüler und stets darum bemüht, dass Ran und Co. nicht hinter sein Geheimnis gelangen, schart er schnell eine Bande von Amateurdetektiven um sich, während sein väterlicher Freund, der Erfinder Agasa, ihn mit immer neuen Erfindungen ausrüstet, darunter einer stimmenverändernden Fliege, ein solargetriebenes Düsenskatebord und vieles mehr. Mit der imitierten Stimme von Kogoro Mori, der im richtigen Augenblick immer per Betäubungspfeil schachmatt gesetzt wird, klärt er auch die schwierigsten Verbrechen auf, was besonders dem umsichtigen Inspektor Megure und seinem Team immer einiges an Arbeit abnimmt. Die Suche nach den Männern in Schwarz und einem Gegenmittel gibt es dabei aber niemals auf…
Der 13. Film – Der nachtschwarze Jäger
Obwohl es Shinichi Kudo alias Conan Edogawa beileibe nicht an Mut mangelt, so fürchtet er doch eine Sache mehr als alles andere, nämlich, dass die Männer in Schwarz eines Tages seine wahre Identität aufdecken und ihr mörderisches Werk vollenden. Dadurch würde natürlich auch sein gesamtes Umfeld in Lebensgefahr geraten, darunter natürlich auch seine große Liebe Ran Mori, die bisher stets geschickt (aber nicht selten knapp) von der Aufdeckung der Wahrheit abgehalten werden konnte. Und eben dieses Geheimnis steht nun mehr denn je davor, enthüllt zu werden. Denn als eine Reihe von Morden sämtliche Inspektoren der lokalen Präfekturen an einen Tisch führt, sind Conan und Co. natürlich ebenfalls mit von der Partie.
Am Tatort wurde dabei stets ein speziell nummerierter Mahjong – Stein gefunden, der alle Opfer miteinander in Verbindung zu bringen scheint. Schnell wird klar, dass der Täter noch zwei weitere Morde plant, weswegen die Suche nach dem Verbrecher und dessen Motiven auch Hochtouren läuft. Zwar ist schnell ein Verdächtiger ausgemacht, gelöst ist der Fall damit aber noch lange nicht. Denn die Männer in Schwarz, die unter den bisherigen Opfern einen abtrünnigen Agenten erkennen, der sich mit hochbrisanten Informationen aus dem Staub gemacht hat, welche sich nun ebenfalls in der Hand des Mörders befinden, sind ebenfalls darauf bedacht, den Schuldigen auszumachen. Schnell wird klar, dass einer der Männer sich unweigerlich im Kreis der Ermittelnden befinden muss. Und der durchschaut nur zu gut, dass Shinichi Kodo immer noch am Leben ist. Dessen Fassade scheint nun endgültig ins Wanken zu geraten…
Der 13., erstmals 2009 veröffentlichte Film zählt definitiv zu den besseren der jüngeren Filmabenteuer von Detektiv Conan. Bereits der Anfang ist hochspannend, zudem darf man sich hier über eine durchgehend packende und interessante Story freuen, die in einem spektakulären Finale mündet, in dem natürlich auch der Subplot um die Aufdeckung von Conan´s wahrer Identität voll und ganz aufgeht. Zwar pressen sich in die knapp 110 Minuten Spielzeit eine ganze Menge Charaktere, übersättigend wirkt das aber nie, da man der Handlung immer gut folgen kann und auch bis zuletzt nicht weiß, wer Mörder und Maulwurf sind. Kuzum, man muss nicht zwingend Mahjong kennen, um vom 13. Abenteuer bestens unterhalten zu werden.
Film 21 – Der purpurrote Liebesbrief
Das neueste, hierzulande erhältliche Abenteuer führt Conan und Co. erneut nach Osaka. Dort soll in der Sendeanstalt von Nichiuri TV ein Karuta – Turnier aufgezeichnet werden, die Proben dazu sind längst in vollem Gange. Zu Gast sind neben Conan, Ran und den anderen Freunden auch Jungdetektiv Heiji Hattori sowie seine heimliche Flamme Kazuha und deren Mitschülerin Mikiko, die im Kartenduell gegen die angehende Großmeisterin Momiji eine herbe Niederlage einstecken muss. Da der lokale Karuta – Schulverein von Mikiko, dem auch Heiji und Kazuha angehören, kurz vor der Auflösung steht, ist die Stimmung bei allen Beteiligten anschließend natürlich komplett im Eimer. Besonders Kazuha´s Welt steht urplötzlich auf dem Kopf, als die fiese Momiji in Heiji ihre große Liebe und zukünftigen Ehemann zu erkennen scheint.
Doch um sich über all das Gedanken zu machen bleibt keine Zeit, denn als ein Bombenanschlag auf das Sendegebäude ausgeübt wird und die Anwesenden alle nur knapp mit dem Leben davonkommen, wartet auf Conan und Keiji ein neuer, spannender Fall voller Wendungen und Enthüllungen. Als dann auch noch die Leiche eines bekannten Karuta-Meisters entdeckt wird, geht es nicht mehr nur um Bombenterror, sondern auch um Mord. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden Detektive auf eine tragische Liebesgeschichte, verbissene Siegerambitionen und ein uraltes Verbrechen. Dass die Welt der Karten aber noch weitere Gefahren birgt, muss auch Kazuha feststellen, die im Kampf um ihren Keiji das Spiel ihres Lebens hinlegen muss…
Ein ganzer Spielfilm rund um das in Japan äußerst beliebte Karuta – kann das funktionieren? Ja und Nein, denn Das Kernthema des Films ist ja doch ein wenig speziell und gerade westliche Zuschauer werden zu Anfang ihre Mühe haben, sich in dass Setting einzufinden. Wirklich wichtig ist ein genaues Verständnis des Spielablaufs aber auch hier nicht, denn der 21. Spielfilm bietet alle Zutaten für ein weiteres spannendes Abenteuer, schafft es dabei aber nicht immer, seine gelegentlichen Längen im Verlauf der knapp zweistündigen Laufzeit gut zu kaschieren. Dafür nimmt sich der Film angenehm viel Zeit für seine Charaktere, deren jeweilige Motivationen allesamt gut zum Tragen kommen. Im Vordergrund stehen dieses Mal vor allem Keiji und Kazuha, für die man sich ebenso endlich ein Happy End erhofft wie für Ran und Conan. Die Geduld zahlt sich aber aus, denn das Finale gehört mit zu den besten, die ein Conan – Film je geboten hat. Lediglich das repetive und sehr rasche Ende lassen einen etwas enttäuscht zurück.
Die Blu-Ray´s
Beide Filme bieten durchweg eine exzellente Bildqualität. Gut saturierte Farben und Kontraste zeichnen das jeweilige Geschehen ebenso aus wie eine durchgehend hervorragende Bildschärfe, die sich gelegentlich sogar auf Referenzniveau bewegt. Zwar merkt man den technischen Sprung zwischen den jeweiligen Entstehungsjahren, weshalb Der purpurrote Liebesbrief in Sachen Animationen und Farbdynamik etwas besser dasteht als Der nachtschwarze Jäger, der muss sich aber trotzdem keineswegs verstecken und liefert gewohnt gut ab. So oder so sind die jeweiligen Blu-Ray´s den bereits erhältlichen DVD – Fassungen drastisch überlegen und stellen daher ein hervorragendes HD – Upgrade, bzw. eine hervorragende HD – Premiere dar.
Größere Unterschiede gibt es dafür beim Ton. Denn während der 13. Film sich wie auch vorherige Veröffentlichungen sehr frontlastig präsentiert und nur wenig Gebrauch von den Raumklangmöglichkeiten der jeweils in Deutsch und Japanisch verfügbaren DTS-HD MA 5.1 – Tonspuren macht, heizt einem der 21. Film mit heftigen Bässen und deutlich immersiveren Raumklangmomenten ein. So entsteht besonders während des Turniers ein tolles Mittendringefühl, da Gemurmel und Geflüster sich toll im Raum breitmachen und auch der Soundtrack gleichzeitig durch angenehme Präsenz überzeugt. Aber auch die vielen Explosionen kommen unglaublich kraftvoll rüber und bringen gelegentlich sogar die Erde zum Beben. Für mich eine absolut positive Überraschung, welche dafür sorgt, dass Der purpurrote Liebesbrief unter allen bisherigen Veröffentlichungen den mit weitem Abstand besten Ton bietet, der zudem auch mit guter Stimmverständlichkeit aufwartet, was ja besonders bei den ersten Filmveröffentlichungen nicht immer gegeben war. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es trotzdem, denn Keiji und Kazuha werden hier erstmals von neuen Sprechern vertont. Die machen aber einen nicht minder guten Job, auch wenn langjährige Fans sich wahrscheinlich trotzdem an der Umbesetzung stören werden.
Lediglich bei den Extras macht sich dann wieder Enttäuschung breit, denn wie auch bei den vorherigen Veröffentlichungen spart sich Rechteinhaber KAZÉ jedweden relevanten Zusatzinhalt auf der Disc, liefert dafür aber ein gewohnt hochwertiges Booklet mit Artworks, Skizzen und Charakterbiographien, welches jeweils beiden Filmen beiliegt. Also wie immer ein recht guter Trost.
Fazit
„Schön, dass ich zum Jahresende dann doch unerwartet erneut Gelegenheit bekam, zwei weitere Abenteuer aus dem Conan – Universum sichten zu können. Umso mehr, weil beide Filme zu den besten Abenteuern des Detektivs gehören, die definitiv in keiner Sammlung fehlen sollten. Zwischen Mahjong und Karuta darf man sich über jeweils spannende Storys mit nachvollziehbaren Auflösungen freuen, die zudem mit viel Action und einem meist guten Tempo aufwarten. Besonders der 21. Film offenbart dabei wahre Kinoqualitäten. Und genauso gut wie die Filme präsentieren sich am Ende auch die jeweiligen Blu-Ray´s, die mit toller Bildqualität aufwarten und auch beim Ton überzeugen, wobei der neue Film hier eindeutig die Nase vorne hat. Abseits der obligatorischen Booklets muss man aber auch bei den aktuellen Veröffentlichungen wieder auf weitere Extras verzichten.“
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