Getestet und verfasst von General M
Quelle Bildmaterial: „Detektiv Conan, Film 3/Film 4, ©2018 KAZÈ. All rights reserved.“
Wieder ein Grundschüler und stets darum bemüht, dass Ran nicht hinter sein Geheimnis gelangt, schart er schnell eine Bande von Amateurdetektiven um sich, während sein väterlicher Freund, der Erfinder Agasa, ihn mit immer neuen Erfindungen ausrüstet, darunter eine stimmenverändernde Fliege, ein solargetriebenes Düsenskatebord und vieles mehr. Mit der imitierten Stimme von Kogoro Mori, der im richtigen Augenblick immer per Betäubungspfeil schachmatt gesetzt wird, klärt er auch die schwierigsten Verbrechen auf, was besonders dem kompetenten Inspektor Megure immer einiges an Arbeit abnimmt…
Der dritte Film – „Der Magier des letzten Jahrhunderts“
Als der legendäre Meisterdieb Kaito Kid via Brief an die örtliche Polizei ankündigt, als nächstes eines der berühmten Eier von Carl Fabergé zu klauen, welches als Leihgabe der Familie Suzuki alsbald für die Öffentlichkeit ausgestellt werden soll, herrscht reger Alarm. Während die Polizei strenge Sicherheitsmaßnahmen aufstellt, wird Detektiv Mori auf persönlichen Wunsch des Familienoberhauptes gebeten, die Behörden vor Ort in Osaka zu unterstützen. Begleitet wird er dabei von Tochter Ran und selbstverständlich ist auch Conan mit von der Partie. Vor Ort begegnet das Trio einer Vielzahl zwielichtiger Gestalten, darunter einer Zarenforscherin, einem Mitarbeiter des russischen Konsultes sowie einem Reporter. Jeder scheint dabei eigene Interessen in Hinsicht auf das wertvolle Ei zu haben.
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gelingt es dem Meisterdieb, das Ei in einem spektakulären Coup zu entwenden. Zwar nehmen Conan und sein Freund Heiji Hattori die Verfolgung auf, kommen aber dennoch zu spät. Nach einem Autounfall kann der verbliebene Verfolger Conan nur noch mitansehen, wie ein Unbekannter Kaito Kid vom Himmel schießt, der daraufhin seine kostbare Beute verliert, ehe er scheinbar tödlich getroffen im Meer versinkt. So befindet sich das Ei zwar wieder in sicheren Händen, doch viele Fragen bleiben offen. Das Ei ist nämlich mehr, als es auf den ersten Blick offenbart. Und als auf der Rückfahrt mit der Fähre Richtung Tokio der Reporter tot mit einer Kugel im rechten Auge aufgefunden wird, ist allen Beteiligten schnell klar, dass die Geschichte noch längst nicht am Ende ist. Während die Spuren zu einem alten Familienschloss führen, muss auch Conan mehr denn je fürchten, dass Ran seiner wahren Identität auf die Schliche kommt…
Der vierte Film – „Der Killer in ihren Augen“
In einer öffentlichen Telefonzelle wird der Polizeiinspektor Nagasawa von einem Unbekannten erschossen. Conan und die Detective Boys sind zwar zufällig zugegen, können aber weder den Täter stellen, noch verhindern, dass Nagasawa wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen erliegt. Da es sich dabei nicht um den ersten Polizisten handelt, der in jüngster Zeit einem Attentat nach gleichem Muster zum Opfer gefallen ist, hüllt sich die Polizei in absolutes Stillschweigen und behandelt den Fall streng intern. Nicht einmal Detektiv Mori erhält Auskunft. Den Hinweis von Conan, dass es sich beim Täter um einen Linkshänder handeln muss, nehmen die ermittelnden Beamten dennoch gerne an.
Bei einer Hochzeitsfeier, zu der zahlreiche Vertreter der Polizei und anderer Behörden eingeladen sind, schlägt der Attentäter erneut zu. Dieses Mal erwischt es die Inspektorin Miwako Sato. Doch auch Ran ist zugegen und muss mitansehen, wie die Inspektorin mehrfach getroffen zu Boden geht. Über den Schock und die Schuldgefühle verliert sie fast vollständig ihr Gedächtnis und erkennt nicht einmal mehr Conan oder ihre eigenen Eltern wieder. Dennoch ist der Attentäter, der seine Identität um jeden Preis wahren will, nun hinter ihr her. Während Freunde und Familie in Zusammenarbeit mit der Polizei nun alle erdenklichen Schritte ergreifen, Ran zu beschützen und den Täter festzusetzen, ehe er sein Werk vollenden kann, kommt Conan einem alten Fall um einen Ärztepfusch auf die Spur, an dem alle bisherigen Opfer beteiligt gewesen zu sein scheinen. Während die Polizei glaubt, den Täter gefunden zu haben und Ran daher nicht mehr bewacht, ist der wahre Mörder aber noch auf freiem Fuß und hat längst Fährte aufgenommen…
Die Rezension
Beide Filme bewegen sich auf einem sehr guten erzählerischen Niveau und schaffen es anders als der enttäuschende erste Film, bis zum Schluss nicht nur für Spannung zu sorgen, sondern auch die Identität der jeweiligen Täter erst ganz zuletzt zu offenbaren. Die Geschichte um das Fabergé – Ei ist nicht nur interessant und steckt voller Hintergrundinformationen zu den berühmten Kostbarkeiten, sondern birgt zudem auch eine wunderbar emotionale Geschichte. Auch der Subplot um Ran, die wieder mal nahe dran ist, Conan´s wahre Identität aufzudecken, ist bis zum letzten Moment spannend, wenn auch im Ausgang wie immer wenig überraschend, wenn man im Film- und Seriengeschehen bereits weiter fortgeschritten ist. Für die witzigsten Momente im dritten Film sind vorallem Detektiv Mori und Conan verantwortlich, die sich wie immer wunderbar triezen. Kurzum, der dritte Film ist ein wunderbar interessanter Beitrag zur bisherigen Filmreihe und gehört definitiv zu den besseren Spielfilmen.
Nicht ganz so gelungen ist der vierte Film, der aufgrund seiner wenig tiefgründigen Handlung zu keinem Zeitpunkt das gleiche Maß an Spannung offeriert, die der dritte Film bietet. Zwar überrascht die Identität des Täters am Ende und birgt dann auch einen nachvollziehbaren Kontext zum bisherigen Geschehen sowie ein packendes Finale, bis dahin ist es aber ein weiter, dialoglastiger Weg, der abseits von Ran´s Erinnerungsfindung wenig Action zu bieten hat. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit Ran´s Mutter, was das bis dorthin gemütliche Geschehen wieder etwas aufpeppelt und nicht nur für schöne Mutter – Tochter – Momente sorgt, sondern auch für einige Lacher im Zusammenspiel mit Noch-Ehemann Mori. All das ist im Vergleich zum in nahezu jeder Hinsicht besseren dritten Film einfach etwas zu wenig. Gelungener als der erste Film ist er aber schon aufgrund des Finales allemal.
Die Blu-Ray´s
Bedenkt man das Alter der vorliegenden Japanischen Master, die auch hier stellenweise untertitelt Verwendung finden, ist die Bildqualität insgesamt wieder sehr gut ausgefallen und bietet ein angenehm scharfes Bild mit durchgehend guten Kontrasten, welches lediglich farblich stets etwas blass wirkt. Da sich die Gesamtqualität aber sonst sehr nahe an den bisherigen Veröffentlichungen orientiert und zudem grundsätzlich ein sehr gutes Upgrade zu den alten DVD´s darstellt, kann man hier auch wieder guten Gewissens zugreifen und die Sammlung weiter komplettieren.
Anders sieht es beim Ton aus. Zwar ist dieser wie bei allen bisher von uns getesteten KAZÈ – Releases sowohl in Deutsch als auch in Japanisch mit optional zuschaltbaren Untertiteln verfügbar und kommt zudem jeweils in Form einer DTS-HD MA 5.1 – Tonspur daher, kann aber aufgrund der kaum präsenten Raumklangelemente nicht wirklich vom Hocker hauen. Während die Stimmen im Center dieses Mal ohne Nachjustierung weit besser verständlich sind als beim ersten Film, sind im dritten Film im Hintergrund immer wieder sehr präsent wahrnehmbare Sprachfetzen hörbar, die so abgehackt klingen, dass man hier nicht von einem gewollten Effekt ausgehen darf. Und das auf eine so störende Weise, dass ich nach gut 20 Minuten gezwungen war, die hinteren Lautsprecher komplett auszuschalten. Ich werde diesbezüglich noch einmal Rücksprache mit der zuständigen Pressestelle halten und dann hoffentlich in Erfahrung bringen, ob es sich dabei um einen Fehler bei der Abmischung handelt, oder ob das tatsächlich ein ungünstig platzierter Effekt ist. Da das Problem im O-Ton aber nicht auftrat, gehe ich hier eher von einem Fehler aus. Zumal das gleiche Problem beim vierten Film nicht aufgetreten ist. Extras gibt es auch dieses Mal wieder auf beiden Scheiben nicht, dafür liegt jedem Film ein gewohnt hochwertiges, umfangreiches Booklet mit Skizzen, Artworks und Charakterbiographien bei.
Fazit
„Die Abenteuer von Conan und Co. begeistern mich mittlerweile sehr, fühle ich mich doch überaus heimisch im Genre. Wichtig für mich ist dabei neben einer guten Rahmengeschichte stets, dass die Identität des jeweiligen Täters bis zuletzt geheim bleibt. Das macht einfach den besonderen Reiz aus und animiert zum Miträtseln. Und da beiden Filmen dieses Kunststück auch gelingt, habe ich mich auch stets gut unterhalten gefühlt. Zwar bietet der dritte Film die wesentlich bessere Geschichte und ist somit auch sehr viel spannender inszeniert als der Nachfolger, aber auch diesem darf man guten Gewissens eine Daseinsberechtigung einräumen. In Sachen Bild bewegen sich beide Veröffentlichungen auf dem guten Niveau der Vorgänger, lediglich in Sachen Ton gibt es beim dritten Film in der Deutschen Fassung noch einigen Recherchebedarf. Die hier präsenten, sehr störenden Sprachfetzen im hinteren Bereich wollen für mich einfach nicht so recht ins Geschehen passen. Wer also nicht auf Japanisch schauen möchte, sollte hier womöglich noch auf das Ergebnis unserer Anfrage warten, über das wir dann hier auch nachträglich informieren werden.“
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