Der Film
Während Shaun erst verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hält und sich dann kurzerhand dazu entschließt, ihre Kinder selbst aus der Hand der Gangster zu befreien, offenbaren sich auch rasch deren Motive: Der verstorbene Besitzer soll irgendwo im Haus die stolze Summe von 4 Millionen Dollar versteckt haben. Doch selbst nach akribischer Suche ist von dem Reibach nichts zu finden. Während Eddie und Co. im Inneren immer unruhiger werden und dabei auch vor Mord nicht zurückschrecken, rüstet sich Shaun mithilfe einfachster Werkzeuge zum Guerrillakampf gegen die Hausbesetzer…
Die Rezension
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, sind die Regeln im Home Invasion – Genre relativ streng vorgegeben. Die Hoffnung, dass Breaking In diesen Regeln etwas neues hinzufügt, erfüllt sich leider nicht. Unter der Regie von V wie Vendetta – Regisseur James McTeigue entstand ein zu jedem Zeitpunkt vorhersehbarer und entsprechend sehr spannungsarmer Film, der allenfalls durch seine resolute Hauptdarstellerin überzeugen kann, die in bester Stirb Langsam – Manier Jagd auf eine Gangsterbande im eigenen Haus macht.
Angefangen bei den eher blassen Antagonisten, die sich aus scheinbar sämtlichen Klischees der Filmbösewichte zusammensetzen (der mordlustige Latino, der nervenschwache Junkie…) bis zum viel zu inkonsequenten Pacing gibt es am Ende nur wenig Gutes über Breaking In zu sagen. Zwar bieten gerade die Protagonisten einen gewissen Spielraum zur Identifikation, was den Kampf der Mutter um ihre Kinder mit einer gewissen glaubhaften Basis versieht, spätestens aber, wenn dieser Kampf Fahrt aufnimmt, bleibt das Geschehen bis zum Ende leider arg oberflächlich – daran kann auch die sonst immer solide abliefernde Gabrielle Union nur wenig ändern.
So lässt einen Breaking In nach nur 88 Minuten Laufzeit mit desinteressiertem Ruhepuls zurück. Damit wird er dem Genre der Thriller kaum gerecht, denn dies setzt ja immerhin voraus, dass dem Zuschauer ein bisschen Spannung und Unvorhersehbarkeit geboten wird. Beide so wichtigen Elemente sucht man hier jedoch leider zu nahezu jeder Zeit vergebens. Die oft elendig langatmigen Dialoge tun ihr übriges dazu, ohne dabei aber je Aufklärung zu essentiellen Fragen wie dem Grund für das Vater – Tochter – Zerwürfnis zu liefern.
Die Blu-Ray
Wie zuletzt so vielen Filmen wird auch Breaking In ein 4K – Release verwehrt – und zwar weltweit! Die ab dem 20. Dezember erhältliche Blu-Ray stellt dementsprechend auch das Maß aller Dinge dar. Obwohl es interessant gewesen wäre zu sehen, wie sich der hauptsächlich im Dunkeln spielende Film als UHD präsentiert hätte, erfüllt die Blu-Ray nicht nur alle Erwartungen, sondern weiß diese sogar zu übertreffen. Schon vom ersten Moment an wird einem ein extrem crispes Bild geboten, welches sich in den hellen Momenten mit hervorragender Farbsaturierung präsentiert und in den vielen düsteren Momenten mit tollen Kontrasten punkten kann. Besonders hervorzuheben sind hier natürlich in erster Linie die Schwarzwerte, die zwar satt und kräftig ausgefallen sind, dabei aber auch stets eine exzellente Durchzeichnung bieten. Die vielen guten Details gehen einem also auch dann nicht verloren. Gleichzeitig bleibt das Bild stets blitzsauber. Bildrauschen oder Kompressionsartefakte gibt es keine. Lediglich in der Szene auf dem Dach zum Ende hin leiden die Dachziegel unter leichtem Kantenflimmern, was der Blu-Ray knapp die Höchstnote beim Bild verweigert.
Beim Sound hält es Universal eher klassisch. Deutscher und englischer Ton werden im jeweils verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Format angeboten und liefern genau das ab, was man erwartet. Nicht mehr – aber auch nicht weniger. Nach eher schwachem Beginn bietet der Ton immer im richtigen Moment auch die passende Untermalung und überzeugt mit guter Direktionalität bei den eher sparsam gesähten Raumeffekten und präsentem Score. Der Subwoofer hat allerdings kaum was zu tun und dümpelt abseits der wenigen Musikstücke eher gemütlich vor sich hin. Dafür sind die Stimmen im Center jederzeit gut verständlich. Alles in allem zeigt sich der Ton eher frontlastig und nicht minder vorhersehbar wie der Film selbst, erfüllt aber dennoch alle Erwartungen, ohne dabei je besondere Überraschungen zu bieten.
Bei den Extras werden dafür alle wichtigen Aspekte rund um den Film abgedeckt. Neben einer knappen Viertelstunde an Deleted Scenes darf man sich auf einen Einblick in die Stuntarbeit freuen, obendrauf gibt es einen alternativen Anfang, den ich sogar als etwas runderen Start empfinde. Abgerundet werden die insgesamt etwas über 30 Minuten langen Extras durch eine genauere Betrachtung des Plots und die Rolle der Frau im modernen Film. Zu guter letzt ist auch ein Audiokommentar des Regisseurs James McTeigue vorhanden, der zusammen mit dem Drehbuchautor aber die ganze Zeit über hauptsächlich bemüht wirkt, den sonst eher mittelprächtigen Film so gut es geht zu glorifizieren. Wirklich gelingen tut dieses Unterfangen aber leider nicht.
Fazit
„Dass es Breaking In schwer haben würde, sich klassisch definierten Genrekonventionen zu widersetzen, war abzusehen. Am Ende glänzt dann auch nur Hauptdarstellerin Gabrielle Union in dem zu jeder Zeit vorhersehbaren und spannungsarmen Versuch, auf der Erfolgswelle von The Strangers und Co. ein bisschen mitzuschwimmen. Da gibt es dann aber deutlich bessere Kandidaten mit deutlich mehr Unterhaltungsfaktor. Dank mancher guter Bilder und einer insgesamt hervorragenden Blu-Ray kann man aber im Rahmen eines Genreabends ruhig mal einen Blick riskieren. Viel mehr als das lohnt sich am Ende aber leider nicht.“
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