Der Film
Das Notsignal des abgestürzten Raumschiffs gelangt wenig später zum weit entfernten Heimatplaneten der Predatoren, die umgehend einen erfahrenen Cleaner aussenden, um einen globalen Ausbruch der sich rasch vermehrenden Brut zu verhindern. Die sorgt mittlerweile dafür, dass in Gunnison mehr und mehr Leute ein grausames Ende finden. Als sich der lokale Sheriff Eddie Morales der Gefahr bewusst wird, ist es beinahe schon zu spät. Das Militär riegelt die Stadt ab und droht mit einem Nuklearschlag. Während der Cleaner sich durch die längst gewaltige Alienhorde metzelt, kämpfen die verbliebenen Zivilisten, darunter Ex-Sträfling Dallas Howard und die Armeeangehörige Kelly (Reiko Aylesworth, 24) verzweifelt um ihr Überleben im Angesicht des sicheren Untergangs…
Die Rezension
Zwar gelang es dem ersten Aufeinandertreffen der kultigen Kreaturen immerhin, das Dreifache seiner Kosten an den Kinokassen einzuspielen, so richtig zufrieden waren Fans und Kritiker allerdings nicht. Zu zahm gab sich Alien vs. Predator, zu blutarm im Vorzug einer möglichst niedrigen Altersfreigabe. Die Fortsetzung sollte all das besser machen und sich zudem mehr auf die brachialen Kämpfe zwischen den Außerirdischen besinnen, wie man sie bereits seit langem aus Comics und Videospielen kannte. Für die Regie zeichneten sich die Brüder Greg und Colin Strouse verantwortlich, die bis dato hauptsächlich als Effektkünstler in Erscheinung getreten waren und nebenbei das ein oder andere Musikvideo inszeniert hatten, darunter Linkin Park´s Crawling.
Die haben sich bei der Produktion dann auch hauptsächlich darauf fokussiert, einen möglichst harten Film für Erwachsene abzuliefern, was an sich auch gelungen ist, denn AvP 2: Requiem gehört definitiv zu den deftigsten Filmen des gesamten Franchises, kann aber abseits davon auch nicht mit mehr aufwarten. Und genau darin liegt dessen großes Problem, denn über das blutige Gemetzel hinaus sucht man Essentials wie eine halbwegs brauchbare Story oder gar glaubhafte Charaktere vergebens, während der erste Teil genau davon zu viel geboten hat – ironisch.
Daran ändert auch der Extended Cut nichts, der einige Minuten länger läuft und neben kleineren Dialogerweiterungen und gelegentlich ein paar überflüssigen Frames mehr vor allem viele für die Kinofassung erstellten Zensuren rückgängig macht. Hier wird allerdings nichts retuschiert, stattdessen hat man wohl bereits in weiser Voraussicht bei den Dreharbeiten stets alternative Takes gedreht, um später eventuellen Problemen mit der strengen MPAA aus dem Weg gehen zu können. Einen inhaltlichen Mehrwert bieten diese zusätzlichen Härten allerdings nicht. Puristen werden sich aber sicher freuen, dass man nun auch in Deutschland endlich in den Genuss des definitiv härteren Extended Cuts kommt, der bisher ausschließlich in Standardauflösung als U.S. – Import verfügbar war. Trotzdem, AvP 2: Requiem bleibt auch in dieser Form als ambitionierter, aber unausgegorener Serienbeitrag in Erinnerung, den man nicht zwingend gesehen haben muss.
Die Blu-Ray
Sämtliche bisher existierenden HD – Veröffentlichungen llitten weltweit unter einem eigenartigen, bisher nahezu einzigartigen Problem: Sie waren so dunkel, dass man Mühe hatte, viel zu erkennen. Da der Film vor allem bei Nacht spielt, musste man sich als Zuschauer entsprechend oft die Frage stellen, was zum Teufel sich da eigentlich gerade auf dem Bildschirm abspielt. Wie dieses Problem genau entstand und ob dahinter womöglich sogar eine bestimmte Intention verborgen war, lässt sich leider bis heute nicht klären, da es dazu einfach keinerlei klärende Auskünfte gibt. Mit der Veröffentlichung des Extended Cuts hätte FOX eine gute Gelegenheit gehabt, das viel zu finstere Bild zugunsten besserer Sichtbarkeit neu zu bearbeiten – diese Chance hat man leider ungenutzt gelassen, denn auch in erweiterter Form präsentiert sich AvP 2: Requiem als übermäßig schwarz gehaltener Film, der zwar mit kräftigen Schwarzwerten aufwartet, in Sachen Durchzeichnung aber völlig versagt und außerdem immer mal wieder sehr rauschanfällig und übersaturiert daherkommt. Wer also glaubt, sein Fernseher hätte irgendeine Macke: Nein, es liegt nicht am Gerät, es liegt tatsächlich am Medium. Immerhin stimmt die Detailwiedergabe und auch die Bildschärfe kann sich sehen lassen. Das alles ist aber bei weitem nicht ausreichend, um als Licht in teils völliger Finsternis zu dienen. So bleiben die titelgebenden Kreaturen auch hier kaum erkennbar, sondern wirken eher wie Schattenspieler.
Ein überraschendes Upgrade gibt es dafür aber beim Sound, denn FOX hat dem Extended Cut ausnahmsweise eine verlustfreie deutsche DTS – Masterspur spendiert, die nochmals kraftvoller und minimal mehr dynamischer wirkt als die bisherige Fassung. Die Stimmverständlichkeit im Center ist hervorragend und auch die Effekte kommen nachvollziehbar und mit viel Wumms aus den richtigen Richtungen. Ein gutes Mittendringefühl ist also gegeben, auch der Subwoofer geht herrlich krachen mit den Explosionen mit. Schön!
Auch bei den Extras wurde nicht gegeizt. Neben einem Audiokommentar der Regisseure sowie einem zusätzlichen Track, in dem sich die Effektkünstler Tom Woodruff, Jr. und Alec Gillis ausführlich zu Wort melden, gibt es Unmengen von Features zum Film. Näher beleuchtet wird dabei vor allem die Geschichte von Aliens und Predatoren, es gibt interessante Einblicke in das Design der Kreaturen und deren Welten, ein umfangreiches Making Of und nochmal 20 Deleted Scenes obendrauf. Vorbildlicher kann man eine Blu-Ray kaum ausstatten, auch wenn das Material bereits bekannt ist und 1 zu 1 von der bisherigen Blu-Ray übernommen wurde.
Fazit
„Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: Auch in der erstmals auf Deutsch und zusätzlich in HD erhältlichen Extended Version ist Alien vs. Predator 2 nicht der Film, den Fans der Reihe verdient haben. Denn wenn schon das Bonusmaterial mehr Story liefert als der eigentliche Film, kann man definitiv sagen, dass hier irgendwas mächtig falsch gelaufen ist. Leider hat es FOX zusätzlich versäumt, irgendwas gegen das weiterhin stockfinstere Bild zu unternehmen. Da reißt auch das lobenswerte Upgrade beim Ton nichts mehr. Für Komplettisten sicher eine längst überfällige Veröffentlichung, für alle anderen aber weiterhin einer der kontroversesten Beiträge zum Franchise, welchen man auch guten Gewissens auslassen darf.“
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