4K UHD | Nightmare 3 – Freddy Krueger lebt

Zurück zu alter Stärke

Mit der Veröffentlichung von A Nightmare on Elm Street in 4K Ende Oktober letzten Jahres hat Warner Bros. scheinbar gute Erfolge erzielen können, denn nun schiebt der Major auch den Rest der ursprünglichen Reihe hinterher. Ob sich die gegenwärtig exklusive (und teure) Collection lohnt, klären wir im Verlauf der kommenden Tage. Weiter geht es mit dem nach Meinung vieler Fans besten Sequel zur Reihe, nämlich Nightmare 3 – Freddy Krueger lebt. 

Vertrieb: Warner Bros. Home Entertainment

Erstveröffentlichung: 1984-1994

Veröffentlichungstermin: 02. Oktober 2025

Darsteller: Patricia Arquette, Laurence Fishburne, Robert Englund, Heather Langenkamp und andere

Format: 4K UHD

Preis: 199,99€*

Altersfreigabe: Ab 18 Jahren

IMDB | Metacritic




Der Film

Ein Jahr ist vergangen, seit Freddy Krueger (Robert Englund) sich des jungen Jesse bemächtigt hat und nur im letzten Moment erneut besiegt werden konnte. Mittlerweile wird das Horrorhaus in der Elm Street wenig überraschend einmal mehr von neuen Mietern bewohnt, darunter die junge und introvertierte Kristen Parker (Patricia Arquette). Ein gefundenes Opfer für den übernatürlichen Schurken, der den Teenie seit einiger Zeit jede Nacht mit schrecklichen Albträumen quält. Als der Mann mit dem Klingenhandschuh seinem Opfer im Traum die Pulsadern aufschneidet, nimmt Kristen die gefährliche Verletzung mit in die Realität – und wird von ihren ungläubigen Eltern prompt in die städtische Psychiatrie verfrachtet. 

Nancy ist erwachsen geworden und steht den problemgeplagten Kids bei ihrem Kampf gegen Freddy bei. | 4K UHD

Dort ist man leider ebenfalls nicht geneigt, den Erklärungen der traumatisierten Frau Glauben zu schenken und begegnet ihrer Weigerung zum Einschlafen mit Zwangssedierung. Dass Kristen den Angriffen von Freddy damit hilflos ausgeliefert wird, ahnen weder der pragmatische Dr. Gordon, noch der resolute Pfleger Max (Laurence Fishburne). Schon bald stellt sich heraus, dass auch die anderen Jugendlichen auf der Station regelmäßig das Ziel von Freddys Angriffen werden. Es dauert nicht lange, bis sich auf dem Anstaltsgelände die Todesfälle häufen: Während Schlafwandler Philip vom Dach geworfen wird, kommt die zur Selbstverletzung neigende Jennifer ihrem Traum von einer Karriere im TV näher, als sie es sich wohl gewünscht hat. 

Der Meister der Angst wird nicht müde, sich immer neue Schrecklichkeiten für seine Opfer auszudenken. | 4K UHD

Nur die mittlerweile erwachsene und zur Psychologin avancierte Nancy Thompson (Heather Langenkamp) weiß aus eigener Erfahrung, was wirklich hinter der Sache steckt und versetzt die letzten überlebenden Kids der Elm Street gezielt in eine Gruppenhypnose, um Freddy direkt in dessen Reich angreifen zu können. Ein fast unmögliches Unterfangen, denn der Meister der Angst denkt sich immer neue Grausamkeiten aus, um seinen Opfern den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben. Dabei benötigt man für die scheinbare Lösung aller Probleme nur eine Schaufel und ein bisschen Weihwasser…

Die Rezension

Nachdem der zweite Teil von A Nightmare on Elm Street – so übrigens nur der englische Originaltitel – von Seiten der Kritiker und Fans in Teilen zerrissen wurde, stand die Reihe trotz immer noch solider Einspielergebnisse fast vor dem Aus. Für Produzent Robert Shaye war klar, dass es ohne Wes Craven als ursprünglichen Schöpfer nicht weitergehen könnte. Letzterer hatte seinen Erstling als in sich abgeschlossenen Film betrachtet und stand einer Fortsetzung keineswegs positiv gegenüber. Ebenfalls massiv enttäuscht vom zweiten Teil, sagte er schließlich zu, für den Nachfolger ein Drehbuch zur Verfügung zu stellen. Damit erhoffe sich Craven, seine Geschichte zu einem endgültigen Abschluss bringen zu können. 

„Willkommen zur besten Sendezeit, du Flittchen!“ So ein Bild findet man sonst nur auf Wahlpartys der Grünen. | 4K UHD

Dafür ignorierte er sämtliche Geschehnisse des Vorgängers und knüpfe stattdessen direkt an seinen eigenen Film an. Dessen ursprüngliche Darsteller Heather Langenkamp und John Saxon waren gerne bereit, ihre Rollen wiederaufzunehmen und natürlich war auch Robert Englund von Anfang an in das Projekt eingebunden. Das ursprüngliche Skript war den Verantwortlichen und vor allem den Geldgebern aber dann doch etwas zu düster geraten, weshalb Regisseur Chuck Russell – übrigens später bekannt unter anderem für Eraser und The Scorpion King – die Handlung um etwas mehr Humor bereicherte und besonders Freddy ein bisschen mehr Sarkasmus verpasste. Ein Konzept, welches sich als so erfolgreich erweisen sollte, dass man es seitdem auch nicht mehr verändert hat. Auch Bruce Wagner und ein damals noch eher unbekannter Frank Darabont nahmen Veränderungen vor. 

Die mysteriöse Nonne Amanda scheint mehr über die Ursprünge von Freddy zu wissen. Aber kann man der Frau in Weiß vertrauen? | 4K UHD

Schaut man sich einmal die Darstellerriege genauer an, entdeckt man ungewohnt viele prominente Namen. Speziell Patricia Arquette und Laurence Fishburne haben in den folgenden Jahren erfolgreiche Karrieren hingelegt. Aber auch der Rest der Jungakteure, wenngleich erneut überwiegend ohne nennenswerte Schauspielerfahrungen, weiß als problemgeplagte Teenager zu überzeugen. Nightmare 3 – Freddy Krueger lebt besticht zudem mit den bisher besten Tricks und vielen kreativen Ideen im Ressort „Ungewollt aus dem Leben scheiden für Fortgeschritte“. Die schaurig-stimmige Musik dazu lieferte Angelo Badalamenti, der seitdem ebenfalls eine erfolgreiche Karriere als Komponist hingelegt hat. Mir gefällt außerdem, dass der dritte Teil nicht nur zu bekannten Charakteren des Erstlings zurückkehrt, sondern auch wieder mehr Wert auf klassisch-düsteren Horror legt.   

Seit den damaligen Ereignissen ist das Verhältnis zwischen Nancy und ihrem Vater zerrüttet. In der kommenden Auseinandersetzung mit Freddy wird aber jede helfende Hand gebraucht. | 4K UHD

Und obwohl es immer heißt, dass zu viele Köche den Brei verderben, ging hier am Ende alles überwiegend gut aus. Für viele Fans zählt der Film bis heute als einer der besten Beiträge zur Reihe und der spätere Erfolg an den Kinokassen, wo circa das Zehnfache der Kosten eingespielt werden konnte, ließ trotz aller Ankündigungen von Wes Craven weitere Fortsetzungen erahnen. Hierzulande wurde der Film in seiner ungekürzten Fassung indiziert und erst 2008 wieder aus dem Giftschrank der Jugendschützer befreit. Bis dahin wurde im Fernsehen auch weit nach Mitternacht immer nur eine vor allem in den Todesszenen kräftig beschnittene Fassung gezeigt. Mittlerweile ist der Streifen aber ohne Zensuren wie schon sein Vorgänger ab 16 Jahren freigegeben. Den Nachfolger sollte es schlimmer treffen. Aber das ist – wie immer – eine Geschichte für einen anderen Artikel…

Das Bild

Nightmare 3: Freddy Krueger lebt wurde von Warner Bros. erstmals Ende 2011 auf Blu-Ray veröffentlicht, und zwar als Teil einer gleichumfänglichen Collection. Aufgrund der damaligen Indizierungslage jedoch nicht in Deutschland, dafür verfügte jede Scheibe über deutschen Ton, was einen Import sehr begünstigte. Nachdem über die Jahre sämtliche Filme in unzensierter Form mit neuer Freigabe versehen worden sind, ist die Box längst auch im deutschen Handel verfügbar und dient uns als dankbarer Zusatzvergleich zur Neuauflage. Und da fallen einem gleich mehrere Probleme auf. So hat sich Warner damals dazu entschieden, die Teile 2-7 jeweils zu zweit auf einer Scheibe unterzubringen, was zwangsläufig wie schon beim zweiten Teil vor allem in dunkleren Szenen zu Lasten der Kompressionsqualität geht, wenn auch nur minimal.

Mehr Definition, bessere Farben und kräftigere Kontraste: Die 4K UHD (Slider ←) hat durchaus ihre Vorteile, die im Vergleich mit der stellenweise sehr guten Blu-Ray (→) aber keinen Quantensprung darstellen.

Davon abgesehen haben wir es hier definitiv mit einer der besseren Blu-Rays zu tun, besonders in Hinblick auf die damalige Zeit. Bereits die Farben inklusive Gesichter präsentieren sich sehr ausgewogen, zudem werden neutrale Flächen überwiegend korrekt dargestellt. Lediglich der Rotanteil hätte noch etwas reduziert werden können und ab und an driftet die Scheibe doch nochmal sehr unschön ins Gelb-Grün ab. Dazu gibt’s eine grundsolide Schärfe mit guter Detailwiedergabe und selbst im Kontrastbereich gibt es nichts zu bemängeln. Falls man hier seinerzeit nachgefiltert haben sollte, ist das auf jeden Fall nicht allzu auffällig geschehen. Besser geht es natürlich immer, und genau dafür geht die 4K UHD basierend auf einem komplett neuen Scan in 4K vom ursprünglichen 35mm-Analogmaterial an den Start. Die verfügt neben einem erweiterten Farbraum nach Rec.2020 erneut über Support für HDR10 und Dolby Vision und hat mir 66 Gigabyte Speicherkapazität abermals ausreichend Raum zur Entfaltung erhalten. 

Hier sieht die Blu-Ray (Slider →) wirklich alles andere als gut aus. Unnatürliche Farben und ein arg wachsiger Look stellen eine der wenigen Ausnahmen dar, wo die in sämtlichen Belangen bessere 4K UHD (Slider ←) einen wirklich dramatischen Unterschied produziert.

Im Angesicht der sehr guten Blu-Ray halten sich die Verbesserungen letztendlich in überschaubaren Grenzen. Ein wenig mehr Definition, mehr Stabilität bei der Körnung und etwas kräftigere Schwarzanteile stellen den Hauptanteil, wodurch auch die Zeichnung in den vielen dunklen Momenten etwas profitieren kann. Farblich geht’s ein bisschen kräftiger zu, besonders Hauttöne wirken nochmal gesünder und Highlights kommen knalliger rüber. Man hat gemacht, was man machen konnte und das mit gutem Erfolg. Mehr gibt das Material schlicht nicht her. Als Einzelveröffentlichung fast uninteressant, ist der Film in dieser Form jedoch eine wunderbar willkommene Ergänzung innerhalb der bestehenden Box.

Der Ton

Typisch Warner gibt’s anhaltend keine Überraschungen bei der Klangausstattung. Es bleibt bei einer schmucklosen Stereospur für die deutsche Synchronfassung. Die klingt zwar nicht ganz so dumpf und kraftlos im Effektbereich und legt ebenso bei der Dialogwiedergabe zu, kann aber nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten agieren und die ist innerhalb von Dolby Stereo natürlich begrenzt. Auf Räumlichkeit muss man also verzichten, insgesamt schlägt sich die Tonkonserve aus der DVD-Ära aber gar nicht so schlecht, wie ich es im Vorfeld (und im Nachgang des verkorksten zweiten Teils) vermutet habe. 

Kincaid führt einen aussichtslosen Kampf gegen Freddy, der in seinem eigenen Reich eine nahezu gottgleiche Macht ausübt. | 4K UHD

Für die englische Spur wartet die 4K UHD einmal mehr mit einer frischen Abmischung im Format Dolby Atmos auf. Die klingt auf der regulären Ebene etwas zeitloser als die deutsche Variante, vor allem in Sachen Dynamik und Kraft darf man sich über einen Mehrwert freuen, der identisch zu dem der bereits existieren englischen Tonspur vorheriger Releases ist. Die Höhenebene wird mangels Gelegenheiten nur selten genutzt, hier ist am ehesten der Score präsent. Wirklich gebraucht hätte man das nicht. 

Die Extras

Leider war bereits die Blu-Ray ziemlich überschaubar in Sachen Bonusmaterial. Ein kurzes Making-of, das Musikvideo von DOKKEN und der Kinotrailer – das war’s. Mangels der Bonus-DVD alter Veröffentlichungen fehlt da einiges und es ist schade, dass man darauf verzichtet hat. Da die hier beiliegende Blu-Ray völlig identisch zur bisher erhältlichen ist – dementsprechend auch zwei Filme inklusive Boni auf einer Scheibe unterbringt  – bleibt es beim bekannten Material. 

Kristen und Nancy im Angesicht des (fast) sicheren Todes. Jetzt kann nur noch ein Wunder die beiden vor einem endgültigen Abgang in Freddys Schattenreich retten. | 4K UHD

Deutlich interessanter ist dagegen schon die Aufmachung, denn Warner hat jeden Film in einem schicken Steelbook mit dem jeweiligen Originalmotiv der Kinoposter untergebracht, dazu gibt es einen edlen Schuber im Design von Freddys ikonischem Strickpullover. Die auf 1000 Exemplare in Deutschland limitierte Edition kommt zudem mit einem Echtheitszertifikat und ist exklusiv im Shop von PLAION erhältlich, jedoch leider längst restlos ausverkauft. Es ist aber anzunehmen, dass der Major irgendwann noch eine etwas schlichtere – und vor allem kostengünstigere – Veröffentlichung nachlegen wird. 

„Unter der Mitwirkung von Wes Craven ist mit Nightmare 3 – Freddy Krueger lebt einer der gelungenen Beiträge zur Reihe gelungen. Mit der erfolgreichen Rückbesinnung auf klassischen Horror, gepaart mit guten Tricks und einer Handvoll Sarkasmus wurden erfolgreiche Weichen für alles gestellt, was dem noch folgen sollte. Der sympathische Cast rettet den Film außerdem erfolgreich über einige Logiklöcher. Die neue 4K UHD verbessert, was die Blu-Ray bereits überraschend gut hinbekommen hat. Während der deutsche Ton hier ohne weitere Änderungen besser klingt als beim Vorgänger, sieht es bei den Extras weiter düster aus. Kommt schon, Warner! Ich weiß, das Ding ist trotz edler Sammleraufmachung ein Katalogtitel, aber für den Preis muss man einfach mehr liefern als das Allernötigste!“


Quelle Bildmaterial: ©New Line Cinema im Vertrieb von Warner Bros. Home Entertainment. All rights reserved.

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